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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Steine, Ärger und eine falsche Auskunft
Zwischenüberschrift:
Eva Oelrich wollte das Grab ihres Mannes pflegeleicht gestalten und halste sich Mehrarbeit auf
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Bitte melden: Eva Oelrich steht vor den Steinen des Anstoßes. Foto: Klaus Lindemann
msb Osnabrück. Was Eva Oelrich gerade umtreibt, ist ein Alltagsdrama in drei Teilen. Sie heißen " Anruf, Steine, Ärger", und die Geschichte geht so:
Vor 13 Jahren starb Johann Oelrich, und Eva Oelrich bepflanzte das Grab ihres Mannes auf dem Schinkeler Friedhof. Neben dem Grab lag ein Grünstreifen der Stadt, dafür übernahm sie ebenfalls die Pflege. Freiwillig. " Weil ich die Verwahrlosung nicht haben wollte", wie sie sagt. Inzwischen ist Eva Oelrich 78 Jahre alt, und ihr Rücken " macht Probleme". Also entschloss sie sich, Grab und Grünzipfel pflegeleichter zu gestalten. Eine Idee hatte sie auch schon. Ein paar Grabstellen weiter hatte ein Bekannter ein Grab mit hellem Kies abgedeckt. Hübsch und pflegeleicht, befand Oelrich und rief in der Stadtverwaltung an. Sie fragte, ob sie das Grab und das städtische Grün bedecken dürfe, und die Antwort lautete: Ja.
Keine Flachwurzler
Also ließ sie im Oktober den Kies legen. Kurze Zeit später fand sie ein Schild auf dem Grab. " Angehörige bitte melden. Friedhofsverwaltung", stand dort schwarz auf gelb. Oelrich rief an und erfuhr, dass sie den Kies räumen müsse. " Schließlich sollen städtische Pflanzstreifen auch Pflanzstreifen bleiben", erklärt Peter Haunert von der Friedhofsverwaltung. Grün statt Kies.
Eva Oelrich ärgert sich, weil sie nicht nur " extra vorher bei der Stadt gefragt hat", sondern weil sie wegen einer falschen Auskunft nun dafür sorgen muss, dass der Kies bis Anfang des kommenden Jahres verschwindet. Das beschert ihr neue Kosten - vor allem aber löst es ihr Problem nicht. Damit ist die Geschichte vorbei. Doch der Ärger bleibt. Immerhin ist sie nicht allein in ihrem Ärger. Das gelbe " Angehörige bitte melden"- Schild steckt derzeit in vielen Grabstellen.
Die Zahl der Kiesgräber sei zuletzt massiv gewachsen, sagt Haunert. " Die Leute wollen es pflegeleicht", mutmaßt er. Doch die aktuelle Friedhofssatzung vom 4. Mai dieses Jahres erlaubt bei Erdbestattungen nur einen Anteil von 50, bei Urnengräbern 70 Prozent Abdeckung durch Kies. In der alten Satzung gab es dazu " einen missverständlichen Passus", wie es aus der Verwaltung heißt.
Eva Oelrich hilft das nicht. Ebenso wenig das Angebot der Stadt, Tipps für den Besatz mit pflegeleichten Flachwurzlern zu geben. " Diese Pflanzen will ich nicht auf dem Grab meines Mannes haben."
Autor:
msb


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