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1.
Erscheinungsdatum:
20.11.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Über
die
Geschichte
des
Kohleabbaus
am
Piesberg.
Überschrift:
Der Piesberg zeigt seine inneren Werte
Artikel:
Originaltext:
Es
ist
noch
Kohle
da:
Das
Flöz
Johannisstein
erinnert
an
die
Geschichte
des
Bergbaus
Osnabrück.
Ohne
die
Piesberger
Kohle
wäre
Osnabrück
vielleicht
gar
keine
Industriestadt.
Dabei
gab
es
hier
schon
Kohlegruben,
lange
bevor
die
Dampfmaschine
erfunden
war.
Osnabrücks
einstiger
Bodenschatz
zeigt
sich
heute
ganz
unverhüllt
im
Steinbruch.
Als
langes
schwarzes
Band,
das
sich
vom
helleren
Gestein
deutlich
abhebt.
Aber
inzwischen
ist
Kohle
nur
noch
eine
lästige
Störschicht.
"
Im
Grunde
war
es
ein
Rumstochern
im
Nebel"
Rolf
Spilker,
Leiter
des
Museums
Industriekultur
- "
Das
ist
für
uns,
als
hätte
man
das
da
hingebaut!
",
freut
sich
Rolf
Spilker,
der
Leiter
des
Museums
Industriekultur,
über
das
Panorama
im
Steinbruch.
Kaum
zu
glauben,
dass
diese
80
Zentimeter
dicke
Anthrazitschicht
die
Stadtentwicklung
beeinflusst
hat.
Das
Flöz
Johannisstein,
das
sich
über
den
nördlichen
Piesberg
erstreckte,
ließ
sich
nur
mit
großem
Aufwand
erschließen.
Der
erste
urkundlich
erwähnte
Kohlbrecher
machte
sich
im
15.
Jahrhundert
auf
die
Suche
nach
dem
Piesberger
Anthrazit.
Überall
dort,
wo
das
Flöz
Johannisstein
an
die
Oberfläche
trat,
entstanden
Löcher,
die
man
auch
Pingen
oder
Pütten
nannte.
Sie
wurden
immer
tiefer
in
den
Berg
getrieben.
Von
Arbeitern,
die
das
fehlende
bergmännische
Know-
how
und
Werkzeug
mit
Wagemut
kompensieren
mussten.
Eine
Zeichnung
von
1650
lässt
erkennen,
dass
damals
schon
brunnenartige
Schächte
angelegt
wurden,
um
an
das
Flöz
zu
gelangen.
Mit
der
Piesberger
Anthraz
itkohle,
die
einen
hohen
Brennwert
besitzt,
wurden
nicht
etwa
Wohnstuben
beheizt,
sondern
in
erster
Linie
Kalköfen
bestückt.
Der
gewonnene
Kalk
war
als
Baumaterial
unentbehrlich,
vor
allem
für
die
Stadtbefestigung.
Noch
in
der
zweiten
Hälfte
des
18.
Jahrhunderts
blieb
die
Versorgung
der
Kalköfen
mit
Brennmaterial
wichtigster
Verwendungszweck
für
die
Osnabrücker
Kohle.
Für
Rolf
Spilker
steht
fest,
dass
die
Piesberger
Zeche
selten
auf
der
Höhe
der
Zeit
war.
Modernisierungsversuche
scheiterten,
Rückschläge
häuften
sich.
Seit
1568
gehörte
die
Zeche
der
Stadt
Osnabrück,
aber
nach
einer
kurzen
Episode
in
eigener
Regie
verpachtete
sie
den
Betrieb.
Die
Ausbeute
muss
gering
gewesen
sein.
Als
sich
der
Pächter
zu
Beginn
des
18.
Jahrhunderts
darüber
beschwerte,
ließ
sich
die
Stadt
auf
eine
Reihe
von
Investitionen
ein,
um
das
Flöz
Johannisstein
besser
zu
erschließen.
So
entstanden
zwei
Stollen,
die
1727
von
der
Nordseite
in
den
Piesberg
getrieben
wurden.
Der
Lücker
Stollen
ist
nach
den
Bergleuten
aus
dem
belgischen
Lüttich
be
nannt,
die
mit
Schießpulver
umgehen
konnten.
Diese
Profis
sollten
den
Bergbau
in
Osnabrück
voranbringen.
Aber
der
Lücker
Stollen
war
ein
Flop.
Die
Kosten
explodierten,
die
Kohle
blieb
aus.
Auch
der
gleichzeitig
begonnene
Mosberger
Stollen
-
benannt
nach
einem
Bergmann
namens
Mauersberg
-
erwies
sich
als
Fehlinvestition.
Die
Arbeiten
wurden
gestoppt
und
erst
sieben
Jahre
später
wieder
aufgenommen,
inzwischen
wieder
unter
der
Regie
der
Stadt
Osnabrück.
440
Fuß
hinter
dem
Mundloch
kam
der
Durchbruch.
Aufzeichnungen
von
1740
weisen
aus,
dass
die
Bergleute
"
hier
oben
die
Kohlen
gefunden"
haben.
Die
Kohlen
aus
dem
Flöz
Johannisstein.
"
Im
Grunde
war
es
ein
Rumstochern
im
Nebel"
,
sagt
Museumsleiter
Spilker
zu
den
frühen
Versuchen,
an
die
Piesberger
Kohle
zu
kommen.
Von
einem
straff
geführten
Bergbau
sei
man
in
Osnabrück
weit
entfernt
gewesen.
Die
Unzulänglichkeiten
blieben
dem
Magistrat
der
Stadt
nicht
verborgen.
1809
listete
der
Oberkirchener
Berginspektor
Frölich
in
einem
Gutachten
gravierende
Fehler
auf.
Er
bemängelte
die
zu
langen
Förderwege
und
die
schlechte
Belüftung,
vor
allem
aber,
dass
man
aus
Unkenntnis
über
die
Lagerverhältnisse
"
zwecklos
in
dem
Gebirge
herumschweift"
.
In
der
Piesberger
Zeche
werde
nicht
mit
zeitgemäßen
Markscheide-
Instrumenten
gearbeitet:
"
Diese
Instrumente
sind
durchaus
erforderlich,
wenn
man
nicht
ins
Wilde
hinein
bauen,
sondern
einen
regelmäßigen
Grubenbau
führen
will."
Das
änderte
sich
erst,
als
Johann
Rudolf
Pagenstecher,
ein
Absolvent
der
Bergakademie
Clausthal,
ab
1831
die
Piesberger
Zeche
modernisierte.
Als
Bergmeister
modernisierte
er
den
Betrieb
grundlegend
und
verhalf
so
der
Stadt
Osnabrück
zu
stattlichen
Einnahmen.
Obwohl
die
Osnabrücker
Kohle
einen
hohen
Brennwert
hatte,
konnte
sie
nach
dem
Bau
der
Eisenbahn
nicht
gegen
die
Ruhrgebietskohle
konkurrieren.
Die
Zeche
am
Piesberg
führte
einen
auf
Dauer
aussichtslosen
Kampf
gegen
das
eindringende
Grubenwasser.
Immer
größere
Pumpen
und
Dampfmaschinen
mussten
installiert
werden,
um
den
Betrieb
aufrechtzuerhalten.
Der
Georgsmarien-
Bergwerks-
und
Hüttenverein,
der
die
Zeche
später
übernahm,
bekam
das
Problem
nicht
in
den
Griff.
Als
1898
die
Arbeiter
streikten,
wurde
die
Piesberger
Zeche
kurzerhand
geschlossen.
Damit
war
es
vorbei
mit
dem
Kohleabbau
am
Piesberg.
Der
Steinbruch
macht
da
weiter,
wo
die
Bergleute
aufgehört
haben.
Wer
heute
auf
die
Felsrippe
steigt
und
den
Blick
schweifen
lässt,
kann
das
Flöz
Johannisstein
deutlich
erkennen.
Ja,
es
ist
noch
Kohle
da!
Vom
Flöz
haben
die
Bergleute
nicht
viel
übrig
gelassen
Mit
dem
Mosberger
Stollen
stießen
die
Bergleute
1740
auf
die
Kohle
rll
Osnabrück.
Er
war
einmal
230
Meter
lang,
aber
einen
kleinen
Teil
davon
haben
die
Steinbrecher
schon
abgebaut:
Der
Mosberger
Stollen
ist
ein
Relikt
des
frühen
Kohlebergbaus
in
Osnabrück.
1727
wurde
der
Stollen
von
Norden
aus
in
den
Piesberg
getrieben.
Erst
nach
jahrelanger
Unterbrechung
und
Wiederaufnahme
der
Arbeit
stießen
die
Bergleute
1740
auf
das
Flöz
Johannisstein
-
nach
440
Fuß,
wie
damals
vermerkt
wurde.
Der
Mosberger
Stollen
ist
noch
immer
begehbar.
Allerdings
gibt
es
Verengungen
durch
Gesteinsabbrüche,
sodass
man
sich
auf
allen
vieren
bewegen
muss.
Vom
Kohleflöz
haben
die
Bergleute
nicht
viel
übrig
gelassen.
Bemerkenswert
sind
die
Überreste
einer
Seige.
Das
ist
eine
Rinne,
durch
die
das
Grubenwasser
aus
dem
Berg
geleitet
wurde.
Sie
wurde
mit
Holzbohlen
abgedeckt,
um
die
Kohle
aus
dem
Stollen
zu
fördern.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert