User Online: 1 |
Timeout: 20:13Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
20.11.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Aufwändige
Entsorgungsarbeiten
kommen
auf
die
Stadtwerke
zu.
Durch
ein
Gaswerk
ist
der
Boden
an
dem
Standort
für
das
geplante
Logistikzentrum
so
verseucht,
dass
er
abgetragen
und
deponiert,
evtl.
auch
verbrannt
werden
muss.
Kosten
in
siebenstelliger
Höhe
erwartet.
Überschrift:
Gaswerk-Gift steckt noch im Boden
Zwischenüberschrift:
Stadtwerke entsorgen Altlasten der ehemaligen Kokerei
Artikel:
Originaltext:
Das
ehemalige
Gaswerk
an
der
Luisenstraße
(heute
Stadtwerke-
Zentrale)
war
eine
Giftschleuder.
Die
Altlasten
im
Boden
müssen
jetzt
aufwendig
entsorgt
werden.
Foto:
Stadtwerke
Osnabrück.
Das
Osnabrücker
Gaswerk
hat
ein
gefährliches
Erbe
hinterlassen:
Der
Boden
auf
dem
Gelände
der
Stadtwerke
ist
unter
anderem
mit
Teer,
Benzol
und
Quecksilber
vergiftet.
Die
Stadtwerke
starten
eine
großflächige
Sanierung.
Von
Wilfried
Hinrichs
-
Der
Altlastenfund
ist
keine
Überraschung.
Die
Kokereien,
die
von
der
Mitte
des
19.
Jahrhunderts
bis
vor
etwa
50
Jahren
aus
Steinkohle
Gas
gewannen,
waren
ein
Motor
der
Industrialisierung.
Dass
sie
auch
reine
Giftschleudern
waren,
spielte
nie
eine
Rolle.
Erst
jetzt.
„
Es
gibt
in
Deutschland
inzwischen
eine
gewisse
Routine
bei
Gaswerksanierungen″,
sagte
Detlef
Gerdts,
Leiter
des
Fachbereichs
Grün
und
Umwelt,
in
der
Sitzung
des
Stadtentwicklungsausschusses.
Die
Stadtwerke
wollen
auf
dem
nördlichen
Teil
ihres
Betriebsgeländes
an
der
Alten
Poststraße/
Luisenstraße
ein
Logistikzentrum
bauen
und
den
Parkplatz
herrichten.
Bei
den
vorbereitenden
Arbeiten
habe
sich
der
Altlastenverdacht
bestätigt,
teilte
Stadtwerke-
Sprecher
Marco
Hörmeyer
mit.
Gefunden
wurden
Teer,
Benzole,
Cyanide,
Kohlenwasserstoffe
und
kleinere
Mengen
Quecksilber.
Die
Rückstände
des
hochgiftigen,
flüssigen
Metalls
sind
inzwischen
geborgen
und
in
einem
Salzbergwerk
endgelagert.
Nach
Angaben
von
Umwelt-
Fachmann
Gerdts
stammte
das
Quecksilber
aus
Wassermessgeräten,
die
im
Krieg
zerstört
wurden.
Auch
das
Grundwasser
ist
belastet.
Gefahr
für
das
Trinkwasser
bestehe
aber
nicht,
betonte
Gerdts
in
der
Ausschusssitzung.
Es
gebe
in
dem
Bereich
auch
keine
Hausbrunnen.
Das
Grundwasser
fließt
Richtung
Nordwesten
der
Hase
zu.
Die
Stadtwerke
haben
Bodengutachter
eingeschaltet.
Christoph
Oberste-
Wilms,
Geschäftsführer
der
OWS
Ingenieurgeologen
GmbH,
kann
über
Zeitpunkte
und
Umfang
der
Vergiftung
bislang
nur
spekulieren.
„
Sicherlich
ist
der
Boden
auch
durch
die
starken
Bombardierungen
und
die
fast
völlige
Zerstörung
des
Gaswerkes
im
Zweiten
Weltkrieg
verunreinigt
worden″,
sagt
der
Diplom-
Geologe.
Einzelheiten
müssten
die
weiteren
Untersuchungen
ergeben.
„
Dafür
arbeiten
wir
eng
mit
allen
zuständigen
Behörden
zusammen
und
nehmen
die
vollständige
Sanierung
in
Angriff″,
erklärt
Stadtwerke-
Vorstand
Stephan
Rolfes.
Detlef
Gerdts
geht
davon
aus,
dass
„
einige
Tausend,
vielleicht
zigtausend
Tonnen″
Erde
entsorgt
werden
müssen.
Die
betroffene
Fläche
ist
nach
einer
groben
Schätzung
so
groß
wie
ein
Fußballfeld.
Die
Verunreinigungen
könnten
sich
bis
in
eine
Tiefe
von
fünf
bis
sechs
Metern
erstrecken,
sagt
Gerdts.
Die
weiteren
Untersuchungen
werden
auch
zeigen,
ob
das
kontaminierte
Material
in
einer
Deponie
gelagert
werden
kann
oder
ob
es
verbrannt
werden
muss.
Über
die
Kosten
könne
im
Moment
nur
spekuliert
werden.
Gerdts
geht
von
einer
Summe
„
im
siebenstelligen
Bereich″
aus.
Bereits
beim
Bau
des
Bürotraktes
im
vergangenen
Jahr
war
der
Boden
vorsorglich
untersucht
worden.
Hier
habe
es
aber
keine
besonderen
Verunreinigungen
gegeben,
teilte
Stadtwerke-
Vorstand
Rolfes
mit.
Wie
gewinnt
man
Gas
aus
Kohle?
Die
Osnabrücker
Gasanstalt
entstand
1857.
Das
Gas
wurde
aus
Steinkohle
gewonnen,
die
in
Retorten
auf
1300
Grad
erhitzt
wurde.
Bei
diesem
Prozess
entweicht
eine
Mischung
aus
Wasserstoff,
Methan
und
Kohlenmonoxid,
zurück
bleibt
Koks
.
Die
Steinkohle
kam
aus
dem
Ruhrgebiet,
weil
die
Anthrazitkohle
aus
dem
Piesberg
für
die
Entgasung
nicht
geeignet
war.
Die
Gasometer
,
in
denen
ein
Tagesbedarf
Gas
gespeichert
werden
konnte,
prägten
lange
das
Stadtbild,
vor
allem
der
75
Meter
hohe
„
dicke
Ulsmann″
(in
Anlehnung
an
den
damaligen
Werksleiter)
.
Der
„
Ulsmann″
ging
1955
in
Betrieb.
Ab
1963
stellten
die
Stadtwerke
auf
Erdgas
um.
1972
verschwand
der
mächtige
Gasometer.
Heute
steht
dort
die
Stadtwerke-
Zentrale.
Wie
giftig
sind
die
Altlasten?
Benzol:
farblose
Flüssigkeit,
Lösungsmittel,
in
Benzin
enthalten,
krebserregend.
Nebenprodukt
bei
der
Erzeugung
von
Leuchtgas.
Benzol
wird
heute
nur
noch
als
Rohstoff
für
Industriechemikalien
verwendet.
Cyanide:
Sie
kommen
als
farbloses
Gas
(Blausäure)
oder
als
Salz
in
kristalliner
Form
vor.
Blausäure
ist
sehr
giftig,
schon
ein
bis
zwei
Milligramm
pro
Kilo
Körpergewicht
wirken
tödlich.
Kohlenwasserstoff:
Verbindungen
aus
Kohlenstoff
und
Wasserstoff;
in
Erdöl,
Erdgas,
Kohle
und
weiteren
fossilen
Stoffen
in
größeren
Mengen
enthalten.
Sie
gelten
als
umweltschädigend.
Quecksilber:
(„
Lebendiges
Silber″)
,
neben
Brom
das
einzige
flüssige
Metall.
Besonders
gefährlich
ist
das
Einatmen
der
Dämpfe.
Autor:
Wilfried Hinrichs