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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Schlosswallhalle wird komplett saniert
Zwischenüberschrift:
Knappe Mehrheit für Sieben-Millionen-Investition - Carolinum muss weiter warten
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Die Schlosswallhalle wird mit Sportbund-Büros, der alten Halle (im Vordergrund) und Tribüne saniertFoto: Gert Westdörp
Osnabrück. Der Stadtrat hat gestern Abend mit knapper Mehrheit und nach streckenweise hitziger Debatte die Weichen für die Komplett-Sanierung der Schlosswallhalle mit 700 Zuschauerplätzen gestellt. Die Kosten: sieben Millionen Euro. Der Verlierer des Abends ist das Carolinum. Das Gymnasium wird auf seinen Hallenneubau weitere Jahre warten müssen.
Von Wilfried Hinrichs - Für die Sanierung der Haupthalle, Tribüne und aller Nebengebäude stimmten die SPD, die FDP, die Grünen (bei zwei Enthaltungen) und Christopher Cheeseman (Linke). Wulf-Siegmar Mierke (UWG) setzte sich für die Minimalrenovierung für 2, 8 Millionen ein, fand aber kein Echo im Rat. Die CDU hatte vergeblich für eine Teilsanierung (ohne die alte Halle) plädiert. Die hätte 4, 8 Millionen Euro gekostet. Damit wären weitere Mittel aus dem Sporthallenprogramm im Haushalt verfügbar gewesen, die nach dem Willen der CDU in den Bau der Carolinum-Halle hätten fließen sollen.
Die Debatte geriet zu vorgerückter Stunde zu einer grundsätzlichen Auseinandersetzung über moralisch-ethische Grundsätze und persönliche Verflechtungen eherenamtlich tätiger Ratsmitglieder. Den Anstoß hatte SPD-Fraktionschef Frank Henning gegeben. Er warf seinem Amtskollegen von der CDU Fritz Brickwedde - der wegen anderer Verpflichtungen inzwischen die Ratssitzung verlassen hatte - vor, sein Engagement im Karolingerbund und als Vorsitzender des Stiftungsrates des Carolinums mit seinen Aufgaben im Rat zu verquicken. " Das hat ein Geschmäckle", sagte Henning. Das sei " politisch und moralisch nicht in Ordnung". Brickwedde sei befangen und hätte sich in die Debatte nicht in dieser Weise einbringen dürfen.
Katharina Pötter konterte scharf: " Das war eine bodenlose Unverschämtheit", sagte sie an Henning gewandt, etwas Vergleichbares habe sie " in zehn Jahren im Rat noch nicht erlebt". Die Fraktion sei sprachlos. Pötter forderte ein Wortprotokoll, damit Brickwedde anschließend auf diese Vorwürfe reagieren könne. Claudia Galitz (CDU) sagte, Henning habe " voll daneben gegriffen" und sich der " Rufschädigung" schuldig gemacht. Rückendeckung erhielt Henning von Alice Graschtat (SPD), die daran erinnerte, dass auch Fritz Brickwedde in anderen Zusammenhängen die ehrenamtlichen Tätigkeiten von Ratsmitgliedern aus dem anderen Lager in die Diskussion gebracht habe. " Die Betroffenen haben sich aber für befangen erklärt und hinten Platz genommen", sagte Graschtat.
Zur Sache wurde auch debattiert. Uwe Görtemöller sagte, der Vereinssport benötige eine bezahlbare Halle mit großer Tribüne. Die Kikxxl-Arena der Giro-Live-Ballers sei keine echte Alternative. Irene Thiel (CDU) hält die Kosten für die Tribünensanierung von einer Million Euro für zu hoch angesichts der nur neun größeren Veranstaltungen im Jahr. Jens Meier (Grüne) kritisierte, dass mit der Sanierung die Option auf eine Großraumhalle an einem besseren Standort verbaut sei.

Autor:
Wilfried Hinrichs


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