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1.
Erscheinungsdatum:
15.11.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Gedenkfeier
zur
Erinnerung
an
die
Nutzung
der
Overbergschule
als
KZ-
Aussenlager.
Dabei
kamen
86
Zwangsarbeiter
ums
Leben.
Anwesend
waren
ein
Überlebender
Häftling
und
ein
Osnabrücker,
der
ihn
und
andere
mit
Lebensmitteln
versorgte.
Schüler
fertigten
86
Tafeln,
die
an
der
Schule
zu
besichtigen
sind.
Überschrift:
"Ein Beispiel für Menschlichkeit"
Zwischenüberschrift:
Bewegende Gedenkfeier in der Overbergschule
Artikel:
Originaltext:
An
86
getötete
Zwangsarbeiter
erinnern
die
Tafeln
der
Dritt-
und
Viertklässler
der
Overbergschule,
die
nun
am
Schulgebäude
ein
Mahnmal
bilden.
Die
86
Männer
waren
in
der
Turnhalle
der
Schule
in
den
Jahren
1942
und
1943
untergebracht.
Sie
diente
dem
KZ
Neuengamme
als
Außenstelle.
Foto:
Jörn
Martens
tw
Osnabrück.
Mit
einer
bewegenden
Gedenkfeier
erinnerten
die
Schüler
und
Lehrer
der
Overbergschule
an
ein
düsteres
Kapitel
in
ihrer
100-
jährigen
Geschichte.
Ein
halbes
Jahr
war
die
Schule
früher
eine
Außenstelle
des
Konzentrationslagers
Neuengamme.
In
den
Jahren
1942
und
1943
kamen
dort
86
Zwangsarbeiter
ums
Leben.
Bei
der
Feier
trafen
sich
auch
zwei
Männer
wieder,
ein
Häftling
und
ein
Osnabrücker,
die
dort
eine
Freundschaft
fürs
Leben
geschlossen
haben.
"
Die
Gegenwart
ist
nur
zu
verstehen,
wenn
man
sich
seiner
Vergangenheit
bewusst
ist."
Diesen
Spruch
stellte
Schulleiterin
Eva-
Maria
Eberhardt
an
den
Beginn
der
Gedenkfeier.
Sie
hatte
von
der
unrühmlichen
Vergangenheit
der
Overbergschule
durch
einen
Vortrag
erfahren,
den
die
Historikerin
Karola
Fings
vor
einigen
Jahren
in
Osnabrück
gehalten
hat.
Darin
berichtete
diese,
dass
250
KZ-
Häftlinge,
überwiegend
Russen,
1942
und
1943
in
der
Turnhalle
der
Schule
untergebracht
waren.
Sie
sollten
auf
Anordnung
des
damaligen
Oberbürgermeisters
Erich
Gaertner
die
Trümmer
nach
Bombenangriffen
aufräumen.
86
von
ihnen
wurden
getötet,
auch
weil
sie
während
der
Luftangriffe
nicht
in
Bunker
gelassen
wurden.
Die
Häftlinge
wurden
in
aller
Öffentlichkeit
von
SS-
Männern
verprügelt
und
gequält.
"
Mich
hat
erschüttert,
dass
dies
mitten
in
der
Stadt
passiert
ist"
,
sagte
Karola
Fings.
"
Das
konnte
passieren,
weil
niemand
etwas
gesagt
hat"
,
fügte
die
stellvertretende
Leiterin
des
NS-
Dokumentationszentrums
Köln
an,
die
extra
für
den
kurzen
Vortrag
angereist
war.
Drei
Osnabrücker
Jungs
(Wolfgang
Osterheider,
Günther
Rüsse
und
Erwin
Hügelmeyer)
zeigten
jedoch
Menschlichkeit
und
Mut.
Osterheider,
der
damals
13
Jahre
alt
war,
kam
zu
der
Gedenkfeier.
Der
81-
Jährige
wollte
den
92-
jährigen
Fritz
Bringmann
treffen,
der
im
Alter
von
18
Jahren
von
der
Gestapo
verhaftet
wurde,
weil
er
"
Nieder
mit
Hitler"
an
eine
Wand
gepinselt
hatte.
Häftling-
Sanitäter
Nach
seiner
Haftstrafe
sollte
der
aus
Lübeck
stammende
Bringmann
entlassen
werden,
erzählte
er.
Er
wurde
jedoch
ins
KZ
Sachsenhausen
gebracht
und
kam
als
25-
jähriger
Häftling-
Sanitäter
nach
Osnabrück.
Hier
litt
er
unter
den
brutalen
SS-
Aufsehern.
Hier
erfuhr
er
aber
auch
Menschlichkeit.
Wolfgang
Osterheider
und
die
anderen
Jungs
brachten
Bringmann
und
anderen
Häftlingen
heimlich
Nahrungsmittel,
die
sie
von
Familien
erhalten
hatten,
die
am
Schölerberg
wohnten.
"
Diese
drei
Jungs
sind
ein
Beispiel
für
Menschlichkeit"
,
sagte
Fritz
Bringmann.
Seine
Worte
bewegten
einige
Zuhörer
in
der
prall
gefüllten
Schulaula.
Manch
einer
wischte
sich
eine
Träne
aus
dem
Auge.
Fings
kritisierte
in
ihrer
Rede
die
Stadt,
weil
das
Thema
erst
jetzt
an
der
Overbergschule
aufgegriffen
wurde.
Sie
lobte
dagegen
den
Mut
der
Schule
und
der
Kinder,
dass
sie
Licht
in
das
dunkle
Kapitel
gebracht
haben.
Alle
haben
vier
Monate
die
Geschichte
ihrer
1910
gegründeten
Schule
aufgearbeitet
und
sich
dabei
intensiv
mit
dem
Nationalsozialismus
beschäftigt.
Fings
deckte
eine
Parallele
zu
damals
auf:
"
Es
waren
auch
junge
Menschen,
die
Mut
hatten."
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
sprach
von
einem
"
bewegenden
Moment"
,
weil
daran
erinnert
wurde,
wie
sich
Menschen
unter
Gefahr
für
das
eigene
Leben
für
andere
eingesetzt
haben.
Die
Kinder
hätten
durch
das
Projekt
etwas
Einzigartiges
gelernt:
"
Sie
können
durch
ihr
Tun
etwas
bewirken."
Während
dieses
Projekts
haben
die
Dritt-
und
Viertklässler
mit
dem
Künstler
Volker-
Johannes
Trieb
86
Tafeln
angefertigt,
auf
denen
die
Namen
der
getöteten
Zwangsarbeiter
zu
lesen
sind.
Sie
können
jetzt
am
Schulgebäude
betrachtet
werden.
Autor:
tw