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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Ein Glas Sekt auf die Lotter Straße
Zwischenüberschrift:
Pistorius eröffnet die etwas andere Geschäftsstraße nach jahrelanger Umbauzeit
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Nach dem Kalender ist es zwar Herbst, aber die Geschäftsleute der Lotter Straße wähnen sich im Frühling. Die jahrelangen Bauarbeiten unter und über der Erde sind beendet, die Straße zeigt sich in frischer Optik, mit breiten Bürgersteigen und modernen Straßenleuchten. Am Montag eröffnete Oberbürgermeister Boris Pistorius die etwas andere Geschäftsstraße mit einem Glas Sekt.
Acht Jahre lang war der Ausbau der Lotter Straße das beherrschende Thema zwischen Heger Tor und Kirchenkamp. Auf dem 935 Meter langen Abschnitt wurden 9000 Quadratmeter Asphalt und 7800 Quadratmeter Pflaster aufgebracht, wie Oberbürgermeister Pistorius vorrechnete. Für den reinen Straßenbau (ohne Kanalbau) investierte die Stadt 2, 5 Millionen Euro. Mit rund 60 Prozent beteiligen sich Bund und Land an dieser Summe, außerdem legt die Stadt einen Teil der Baukosten auf die Anwohner um.
Zur Gestaltung vermerkte Pistorius, die Lotter Straße habe jetzt " ein Ambiente, wie es lange nicht war". Dabei rief er in Erinnerung, dass sich die Stadt bei der Kanalsanierung auf das teurere Tunnelverfahren einließ, das den Anliegern viel Ärger erspart habe. Beim Straßenbau sei es jedoch unumgänglich gewesen, eine Richtungsfahrbahn zu sperren. Die meisten Geschäfte hätten diese Durststrecke überlebt, vermerkte der OB und kündigte schon mal die nächste Baustelle an: Auf dem alten Busdepot und auf dem Hagedorn-Gelände sollen Geschäfte, Büros und Wohnungen entstehen. Die neu gestaltete Lotter Straße sei ein " wunderbares Entree für das, was sich dort entwickelt".
Harald Niemann, der Sprecher der Interessengemeinschaft Lotter Straße, äußerte sich zufrieden über das neue Gesicht der Meile. " Es gab auch Einschnitte, und es wurde geschimpft", erinnerte sich der Blumenhändler, aber das Ergebnis könne sich sehen lassen: " Über die Lotter Straße kann man sich richtig freuen!"
Niemann wies auf die breiteren Gehwege und die mit Sandstein verkleideten Mauern am Hans-Calmeyer-Platz hin. Damit seien gestalterisch Akzente gesetzt worden. Ein großer Gewinn sei auch die Fahrbahn, die jetzt nicht mehr schnurgerade, sondern mehrfach verschwenkt verläuft. So trage sie zu langsamerer Fahrweise bei, meint Niemann.
Die Gestaltung trägt die Handschrift des Architekten Peter Garthaus, den die Interessengemeinschaft schon zu Beginn des Jahrzehnts eingeschaltet hatte. Er plädierte dafür, dass die Busse nicht auf der Fahrbahn halten, wie es zunächst vorgesehen war, sondern in eigenen Buchten. Zugleich sprach er sich dafür aus, dass auf Radwege verzichtet wird. Radler, so lautete Garthaus' Überlegung, könnten ja die parallel verlaufende Fahrradstraße benutzen. Nach anfänglicher Ablehnung ließ sich die Stadt auf dieses Konzept ein.
Am Rande der Eröffnungsfeier kam auch die Rede auf die Geschäfte, die während der Bauphase geschlossen wurden, etwa Möbel Möllmann, das Reformhaus und ein Computergeschäft. Harald Niemann glaubt nicht, dass die Bauarbeiten ursächlich für die Geschäftsaufgaben waren. Aus der Interessengemeinschaft werden sehr unterschiedliche Angaben über Umsatzrückgänge gemacht. Der Optiker Armin Hampel berichtet von 50 Prozent Einbußen in manchen Monaten, Eisenbahnspezialist Peter Schwenderling relativiert solche Zahlen: Einbußen habe es zwar gegeben, " aber das gleicht sich im Laufe des Monats aus!"

Die Lotter Straße ist wieder frei: Oberbürgermeister Boris Pistorius (Mitte) zerschnitt das rote Band, das die Interessengemeinschaft gespannt hatte.
Foto: Gert Westdörp

Lotter Straße neu belebt
November 2002: Die Interessengemeinschaft Lotter Straße präsentiert mit den Bürgervereinen ihre Vorstellungen von einer Umgestaltung der Lotter Straße. Ziel ist es, den Verkehrsfluss beizubehalten, Kurzzeitparkplätze zu schaffen und die Aufenthaltsqualität zu verbessern.
September 2003: Ladeninhaber befürchten, dass durch die Kanalbauarbeiten ihre Geschäfte zugrunde gehen könnten.
November 2003: Der Stadtentwicklungsausschuss beschließt die Tunnelbauweise.
Juni 2004: Die Kanalbauarbeiten beginnen.
Dezember 2005: Sieben Meter unter der Lotter Straße, 700 Meter lang: Der Tunnel unter der Lotter ist fertig. Er kostet 3, 1 Millionen Euro, 600 000 Euro mehr als das offene Verfahren.
April 2009: Der Straßenausbau beginnt, die Lotter Straße wird stadteinwärts gesperrt. Betroffene Einzelhändler beklagen Umsatzeinbußen von bis zu 60 Prozent.
November 2009: Der Ausbau wird bis April 2010 unterbrochen.
November 2010: Der Straßenumbau der Lotter Straße zwischen Heger Tor und Kirchenkamp geht zu Ende. (r.)
Autor:
rll
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