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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Kreuzschule steht für Vielfalt
Artikel:
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Weiter in der Diskussion: die Kreuzschule, die sich an der Kreuzstraße im Stadtteil Schinkel ein Gebäude mit der Stüveschule teilt. Foto: Archiv/ Westdörp
Zur Diskussion um die Zukunft der Kreuzschule.
" Die Kreuzschule, eine einzügige konfessionelle Schule, soll aus dem Stadtteil Schinkel in die Innenstadt, in das Gebäude der Johannisschule verlegt werden. Neben der Frage, ob sich tatsächlich eine Qualitätsverbesserung einstellt, wenn zwei einzügige Schulen in der Innenstadt nebeneinander existieren, oder ob nicht vielmehr eine sehr gute Grundschule schlicht kaputtgemacht wird, treibt mich in diesem Zusammenhang noch etwas um: Vor gut vier Jahren zogen wir in den Stadtteil Schinkel. Auf unseren Umzug aus der Wüste in den Schinkel wurde nicht selten mit Kopfschütteln und Unverständnis reagiert. Unsere Kinder gehen in die städtische Kindertagesstätte und auf die Kreuzschule. Wir leben sehr gerne hier! Der Schinkel ist ein Stadtteil der Vielfalt. Die Kreuzschule ist ein Teil dieser Vielfalt. Sie bringt unseren Kindern etwas über ihre Wurzeln bei, sie hilft ihnen, sozusagen, hier im Stadtteil Wurzeln zu schlagen.
Gleichzeitig wird den Kindern in der Kreuzschule konsequent beigebracht, über den Tellerrand zu schauen und auf andere zuzugehen. Anders kann man in diesem Stadtteil auch gar nicht leben. Beherzigt man diese zwei Dinge, breitet sich eine besondere Lebensqualität vor einem aus. Man muss mit seiner eigenen Herkunft und Kultur vertraut sein, dann hat man ein solides Fundament, das einem ermöglicht, auf andere zuzugehen und gut miteinander zu leben. Dies gilt für alle: Christen und Muslime, egal welcher Couleur und Herkunft. Es ist halt ein bisschen wie das Erlernen neuer Sprachen: Man muss in mindestens einer Sprache zu Hause sein, um weitere Sprachen zu lernen. Und schon sind wir bei dem Thema, das dieser Tage so strapaziert wird und das man bei der Debatte um die Kreuzschule irgendwie nicht außen vor lassen kann: Integration.
Integration betreibt man nicht mit dem Holzhammer. Auch wenn zurzeit gerade einige Politiker diesen Eindruck erwecken wollen. Was wir brauchen, sind Respekt und Offenheit für und vor Unterschieden. Die Autorin Mely Kiyak schrieb dazu zum Tag der Deutschen Einheit: ? Nicht zusammenwachsen. Miteinander wachsen, das ist es. Auf der gleichen Stelle leben ist etwas anderes als gleich zu leben. [?] Wer Einheit sagt und Mono meint, wer Unterschiede nicht pflegt und hütet, der kann gleich eine Prise Herbizid durch die Nase ziehen und sich schlafen legen?. Ich lebe gerne in diesem Stadtteil, weil er diese Vielfalt hat und weil es hier so viele Menschen gibt, die in diesem Sinne Vielfalt leben und pflegen. Und deshalb macht die Kreuzschule Sinn, und sie macht Sinn gerade im Stadtteil Schinkel, frei nach Mely Kiyak: ? Das Geheimnis einer üppig blühenden Gesellschaft ist die Mischkultur.?"
Ingrid Lambers
Osnabrück
Autor:
Ingrid Lambers


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