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1.
Erscheinungsdatum:
22.10.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zum
100-
jährigem
Jubiläum
über
die
Geschichte
von
L+
T.
Überschrift:
Die besondere Geschichte von L+T
Zwischenüberschrift:
Norddeutschlands größtes Mode-Kaufhaus wird 100 Jahre alt
Artikel:
Originaltext:
hin
Osnabrück.
L+
T
wird
100
Jahre
alt.
100?
L+
T-
Chef
Mark
Rauschen
bezieht
sich
auf
das
Jahr
1910,
als
das
Modehaus
Alsberg
&
Co.
ein
revolutionäres
Geschäft
an
der
Großen
Straße
eröffnete.
Das
war
der
Ursprung
des
heutigen
Kaufhauses,
zu
dessen
Geschichte
auch
das
Jahr
1935
gehört:
das
Jahr,
als
die
Nazis
die
jüdischen
Besitzer
aus
dem
Geschäft
drängten.
"
Eindeutig
von
dieser
,
Arisierung?
profitiert"
Wibke
Schmidt,
Historikerin
Mark
und
Dieter
Rauschen
verschweigen
dieses
Kapitel
ihrer
Unternehmensgeschichte
nicht.
Im
Gegenteil:
Sie
haben
Fachleute,
das
Geschichtsbüro
Köln,
beauftragt,
ohne
Vorbehalte
die
Historie
aufzuarbeiten
und
in
einem
Jubiläumsbuch
zu
veröffentlichen.
Das
Geschichtsbüro
erforscht
nach
eigenen
Angaben
Firmengeschichten
nach
wissenschaftlichen
Grundsätzen
und
stellt
die
Ergebnisse
in
Büchern,
Filmen,
Ausstellungen
dar
-
je
nach
Wunsch
des
Auftraggebers.
"
Nicht
alles,
was
in
dem
Buch
steht,
hat
uns
gefallen"
,
sagt
Mark
Rauschen,
"
aber
es
ist
die
Wahrheit."
Alsberg
&
Co.
war
ein
reichsweit
agierender
Konzern,
der
1930
zum
drittgrößten
Warenhausunternehmen
aufstieg.
Als
Alsberg
1910
in
Osnabrück
"
ein
modernes
Spezialhaus
für
gediegene
Manufakturwaren,
Konfektionen,
Mode-
und
Kurzwaren"
eröffnete,
setzte
das
Unternehmen
neue
Maßstäbe:
ein
Kaufhaus!
Es
galt
als
Sinnbild
der
Moderne.
Die
Warenhäuser
luden
zur
"
zwanglosen
Besichtigung"
ein.
Das
neue
Geschäftsmodell
habe
die
Menschen
"
fasziniert
und
verstört"
,
schreibt
die
Historikerin
Wibke
Schmidt
im
Jubiläumsbuch.
Dass
die
Ware
zu
Festpreisen
verkauft
und
beim
Bezahlen
Bares
verlangt
wurde,
habe
den
Kunden
Neues
abverlangt.
"
Sie
waren
es
gewohnt,
um
den
Preis
zu
feilschen
und
anschreiben
zu
lassen.
Wirklich
innovativ
aber
war
die
Einladung,
vorbeizukommen
und
zu
staunen,
ohne
dabei
etwas
kaufen
zu
müssen."
Heute
würde
das
Geschäftsmodell
von
Alsberg
&
Co.
als
Franchise-
System
bezeichnet.
Alsberg
hatte
das
Konzept,
vor
Ort
trugen
die
jeweiligen
Inhaber
die
volle
unternehmerische
Verantwortung.
In
Osnabrück
waren
es
Max
Katz,
Ludwig
Stern
und
Gustav
Falk.
Die
drei
führten
das
Unternehmen
durch
die
schweren
Zeiten
des
Ersten
Weltkriegs,
der
Inflation
und
der
Weltwirtschaftskrise
1929/
30.
Die
Nazis
begannen
nach
ihrer
Machtübernahme
im
Januar
1933,
jüdische
Geschäftsinhaber
zu
bedrängen.
Beim
Boykottaufruf
am
1.
April
1933
zogen
SA-
Männer
vor
dem
Modekaufhaus
von
Katz,
Stern
und
Falk
auf,
war
es
doch
mit
151
Beschäftigten
das
größte
Geschäft
in
jüdischem
Besitz
in
Osnabrück.
Die
antisemitische
Hetze
ließ
den
Umsatz
um
75
Prozent
einbrechen.
Die
drei
Eigentümer
sahen
sich
zum
Verkauf
gezwungen.
"
Arisierung"
nannten
die
Nationalsozialisten
die
Enteignung
der
Juden.
Der
Begriff
bezieht
sich
auf
eine
angebliche
"
arische
Herrenrasse"
,
zu
der
die
Juden
nicht
gehörten.
Die
Kaufleute
Alfred
Triesch
mann
aus
Essen
und
Friedrich
Lengermann
aus
Osnabrück
übernahmen
das
Geschäft
an
der
Großen
Straße.
Am
20.
November
1935
wurde
der
Kaufvertrag
unterzeichnet.
Zehn
Tage
später
eröffnete
das
Modekaufhaus
unter
dem
neuen
Namen
"
L+
T"
.
Die
Historikerin
schreibt
dazu:
"
Lengermann
und
Trieschmann
haben
eindeutig
von
dieser
,
Arisierung?
profitiert,
indem
sie
das
Kaufhaus
unter
Wert
kaufen
konnten.
Sie
hatten
im
Vorfeld
allerdings
nichts
unternommen,
um
die
wirtschaftliche
Notlage
der
jüdischen
Vorbesitzer
zu
verschärfen
oder
besonders
auszunutzen.
Nach
dem
Krieg
waren
sie
in
einem
Entschädigungsverfahren
sofort
zu
einem
Vergleich
mit
den
Vorbesitzern
oder
deren
Erben
bereit,
auch
wenn
die
Entschädigungszahlungen
das
Unternehmen
zu
diesem
Zeitpunkt
schwer
belasteten."
Der
Umgang
miteinander
sei
"
fair"
gewesen,
die
Kapitalabfindung
"
so
schnell
wie
möglich"
gezahlt
worden.
Der
Kontakt
zu
Nachkommen
der
jüdischen
Vorbesitzer
blieb
lange
erhalten,
wie
Seniorchef
Dieter
Rauschen
berichtet.
Zum
50.
Jubiläum
von
L+
T
war
Rolf
Stern,
der
Sohn
von
Vorbesitzer
Ludwig
Stern,
auf
Einladung
von
L+
T
aus
den
USA
angereist.
Am
Kriegsende
lag
das
Modehaus
in
Trümmern.
Erst
mit
der
Währungsreform
1948
lebte
auch
L+
T
wieder
auf.
1951
begannen
Friedrich
Lengermann
und
Alfred
Triesch
mann
mit
dem
Wiederaufbau.
Beim
Richtfest
am
27.
September
1952
waren
die
14-
jährigen
Zwillingsbrüder
Dieter
und
Klaus
Rauschen
-
Enkel
von
Alfred
Trieschmann
-
schon
dabei.
Sie
sollten
später
das
Geschäft
übernehmen.
Alfred
Trieschmann
starb
1959.
Fünf
Jahre
später
stieg
Dieter
Rauschen
als
25-
Jähriger
ein
-
als
Verkäufer
in
der
Wäscheabteilung
für
Männer.
1968
trat
sein
Bruder
Klaus
als
Mitinhaber
und
Geschäftsführer
für
den
kaufmännischen
Bereich
ein.
Es
begann
ein
Prozess
der
permanenten
Modernisierung.
Rolltreppen,
Selbstbedienungsfahrstühle,
Klimaanlage.
L+
T
blieb
in
Ausstrahlung
und
Angebot
auf
der
Höhe
der
Zeit.
Und
die
Zeiten
wurden
härter,
denn
das
Discountprinzip
und
der
Fabrikverkauf
machten
dem
klassischen
Textilhandel
zunehmend
zu
schaffen.
L+
T
eröffnete
eine
Filiale
in
Lingen
mit
600
Quadratmetern.
Ein
Versuch,
der
1981
beendet
wurde.
Dieter
Rauschen
entschied
sich
gegen
die
Filialisierung.
Sei
hindere
den
Inhaber
daran,
"
persönlich
zu
regieren"
,
sagt
er.
Er
wolle
den
direkten
Kontakt
zu
Kunden
und
Mitarbeitern
nicht
verlieren.
Rauschen
vergrößerte
das
Haus
in
Osnabrück,
statt
seine
Zeit
auf
der
Autobahn
zu
verbringen.
Und
L+
T
setzte
das
Shop-
in-
Shop-
Prinzip
konsequent
um.
Jetzt
hängt
nicht
Bluse
neben
Bluse,
sondern
ganze
Kollektionen
einer
Marke
werden
auf
einer
Fläche
zusammengefasst.
Als
2003
in
Osnabrück
Pläne
reiften,
am
Neumarkt
ein
Einkaufscenter
mit
25
000
Quadratmeter
Verkaufsfläche
zu
bauen,
wagten
Dieter
und
sein
Sohn
Mark
Rauschen
den
großen
Schritt.
Sie
kauften
das
Wilhelmsstift,
das
ehemalige
Elektrokaufhaus
Brinkmann,
eröffneten
die
Schlemmermeile
"
Markthalle"
,
bauten
ein
neues
Parkhaus,
schnitten
einen
riesigen
Lichthof
ins
Kaufhaus,
gestalteten
die
Fassade
neu.
Das
Familienunternehmen
investierte
eine
zweistellige
Millionensumme
in
die
nächsten
100
Jahre
von
"
Norddeutschlands
größtem
Modekaufhaus"
.
Autor:
hin