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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Hochzeitskutschen und Autoradios: Erinnerungen an die Alte Fuhrhalterei
Zwischenüberschrift:
Neues unbekanntes Foto: Ein Platz mit vielen Namen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
r. Osnabrück. Alte Fotos, Telefongespräche und E-Mails mit sehr persönlichen Geschichten: Vielfältige Reaktionen erreichten uns auf das unbekannte Foto der letzten Woche, das die Alte Fuhrhalterei und den Kamp zeigte. Dabei wurde die spannende Geschichte eines alten Osnabrücker Unternehmens wieder lebendig.
Seit 1837 befand sich das Fuhrunternehmen Siebert in dem Gebäude am Kamp 25. Christa Hartmann, die Enkelin von Hermann Siebert, dem letzten Besitzer, berichtete uns in einem Telefongespräch ausführlich von ihrer Kindheit in der Alten Fuhrhalterei. Sie wusste noch, dass ihre Urgroßmutter selbst mit der Postkutsche über das Land gefahren war. Ihr Großvater setzte jedes Jahr zur Telgter Wallfahrt seinen Pferdeomnibus ein, mit dem zwölf Personen transportiert werden konnten.
Im Hof des Gebäudes befanden sich die Ställe, in denen in den besten Jahren bis zu 36 Pferde untergebracht waren. In der ganzen Stadt bekannt waren die beiden Schimmel Zampa und Roland, die Hermann Sieberts Hochzeitskutsche zogen. An diese Kutsche konnte sich auch unser Leser Wolfgang Heilenhans erinnern. Der 82-Jährige war in seiner Kindheit oft an der Alten Fuhrhalterei, weil seine Tante " links um die Ecke", in der Osterberger Reihe, wohnte.
Drei Kutscher und zwei Hausmädchen waren in dem Fuhrunternehmen beschäftigt. Nach dem Tod Hermann Sieberts im Jahr 1956 wurde das Geschäft aufgegeben. Die Familie verkaufte die Alte Fuhrhalterei 1968 an die Stadt. Enkelin Christa Hartmann war froh, dass das historische Gebäude gerettet werden konnte. Sie erinnerte sich noch an die Studenten, die das Haus abbauten und jedes Teil beschrifteten.
In der Internetgemeinschaft OS-Nachbarn.de können Sie Fotos von Hermann Siebert, seiner Kutsche und den beiden Schimmeln sehen, die uns Hans-Jörg Hindersmann zur Verfügung gestellt hat.
Von der Zeit zwischen dem Auszug der Familie Siebert und dem Abbau des alten Gebäudes konnte Lutz Kornau berichten: " Über das große zweiflüglige Eingangstor des Gebäudes gelangte man in den dahinter liegenden Hof des Grundstücks, auf dem ringsherum Garagen angeordnet und vermietet waren. [. . .] Einer der Garagenmieter war das renommierte Radio- und Fernsehgeschäft Friedemeier von der Großen Hamkenstraße (heute Teil der Fa. Wenner). Für diese Firma durfte ich, um mein Studium zu finanzieren, freitags und samstags die in der Woche verkauften Autoradios in alle möglichen Fahrzeuge einbauen. Dies geschah auf dem Hof der Alten Fuhrhalterei. Bei diesen Gelegenheiten war es fast unumgänglich, das leer stehende übrige Gebäude zu erkunden.
Aus diesen Kenntnissen heraus haben dann Pfadfinder für ihr Vereinsheim an der Krebsburg (Ostercappeln) die Erlaubnis erhalten, die noch vorhandenen Ölöfen, einen Teil der auf dem Dachboden lagernden Trinkgläser und das letzte Möbelstück, einen Schreibtisch, mitnehmen zu dürfen. Als das Vereinsheim später aufgelöst werden musste, wurde mir der besagte Tisch von dem inzwischen verstorbenen Leiter der Gruppe, Herrn Gerhard Günther, übertragen. Der Schreibtisch wurde danach von meinem Vater genutzt."
Das neue unbekannte Foto führt uns in die 1950er-Jahre zurück. Erkennen Sie den Platz wieder? In den vergangenen Jahrzehnten wurde er mehrmals umgestaltet und auch umbenannt.

Autor:
r.


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