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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
"Bienen sind keine Schmusetiere"
Zwischenüberschrift:
Was Ernst Liening-Ewert seit Jahren an den Honigsammlerinnen fasziniert
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
barb Osnabrück. Die Biene, die sich in sein Wohnzimmer verirrt hat, hält Ernst Liening-Ewert kurzerhand an den Flügeln fest und wirft sie hinaus. " Das ist so, als wenn ich einem Menschen die Arme hinterm Rücken halte, dann kann der auch nichts mehr machen", lacht er. Ernst Liening-Ewert muss es wissen, denn er beschäftigt sich seit 30 Jahren mit Bienen.
Der 65-Jährige ist Vorsitzender des Imkervereins Osnabrück und hat heute 20 eigene Bienenvölker. Tierlieb sei er schon immer gewesen, und auch Insekten hätten ihn interessiert, meint er. Als der damalige Vorsitzende des Imkervereins, Heinrich Nartmann, vor 30 Jahren am Lehrbienenstand des Osnabrücker Zoos die Bienen vorstellte, habe seine Frau zu ihm gesagt: " Ernst, das wäre ja was für dich." Liening-Ewert nahm kurz darauf an einer imkerlichen Grundschulung teil und kaufte sich zunächst drei Bienenvölker. Zu den Vorträgen und Schulungsveranstaltungen des damaligen Vorsitzenden fuhr er aus Interesse immer mit.
Vor 16 Jahren schlug Nartmann ihn als seinen Nachfolger vor. Zu seinen Aufgaben als Vorsitzender gehört die Ausbildung der Jungimker an acht Samstagen im Jahr und einmal im Monat die Weiterbildung der Imker. Dazu kommt die eigentliche Arbeit mit den Bienenvölkern. " Manchmal bin ich die ganze Woche mit den Bienen beschäftigt, manchmal ist zwei Wochen auch gar nichts", erklärt er.
Das " Bienenjahr" fängt im März an, wenn die Temperaturen über 15 Grad steigen. Der Imker müsse dann überprüfen, ob alle Völker noch eine Königin haben. " Für die Arbeit mit Bienen ist es wichtig, genau zu beobachten", meint Liening-Ewert. Nach der Durchschau werden die Waben gewechselt und die Bienenkästen an Rapsfelder und Obstplantagen gestellt.
Ende Mai und Ende Juli wird der Honig geschleudert, im August und September folgt dann die Fütterung der Bienen für den Winter. Vor den Stichen der Bienen hat Ernst Liening-Ewert keine Angst. Normalerweise wird er bei einer Durchschau zehnmal gestochen. " Ich kratze den Stachel mit dem Finger sofort weg, dann passiert nichts", sagt er. Anfängern rät der Experte aber auf jeden Fall, Handschuhe anzuziehen, " sonst besteht die Gefahr, bei einem Stich vor Schreck die Wabe fallen zu lassen!"
Liening-Ewert ist sehr naturverbunden. Auf einem Bauernhof groß geworden, hatte er als Kind immer mit Tieren zu tun. Durch die Arbeit mit den Bienen achte er nun auch mehr auf die Pflanzenwelt, erzählt er. Auch den Tabak für die Bienenpfeife stellt er selbst aus Rainfarn, Apfel- und Apfelsinenschalen her.
Wenn Liening-Ewert von seinen Bienen erzählt, ist er voll in seinem Element. " Ich bewundere die Leistung der Bienen bei der Bestäubung!", sagt der Imker begeistert. " Bienen sind keine Schmusetiere, aber ich hänge an meinen Bienenvölkern und an der Bienenkönigin. Die Bienenkönigin legt pro Tag 2000 Eier, was für eine Leistung", meint er bewundernd.

Autor:
barb


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