User Online: 2 |
Timeout: 14:21Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
16.10.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Über
Probleme
mit
der
Umsetzung
einer
UNO-
Kovention,
nach
der
behinderten
Kindern
der
Besuch
einer
regulären
Schule
ermöglicht
werden
muss.
Überschrift:
"Ich bin gegen diese Aussonderung"
Zwischenüberschrift:
Nach einer UNO-Konvention dürfen behinderte Schüler in die Regelschule - aber die Praxis sieht anders aus
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Behinderte
Schüler
haben
das
Recht,
gemeinsam
mit
nicht
behinderten
unterrichtet
zu
werden
-
an
regulären
Schulen.
So
schreibt
es
eine
UNO-
Konvention
vor,
der
Deutschland
2008
beigetreten
ist.
Doch
die
Aussonderung
behinderter
Kinder
in
die
Förderschulen
bleibt
einstweilen
der
Normalfall.
Engagierte
Eltern
und
Lehrerinnen
wollen
das
ändern.
Sie
haben
das
Netzwerk
Inklusion
gegründet.
Von
Rainer
Lahmann-
Lammert
-
Viele
Eltern,
die
ein
Kind
mit
geistigen
Defiziten
auf
eine
Regelschule
schicken
wollten,
haben
in
der
Vergangenheit
resigniert.
Auch
Bernd
Winkler
und
Christel
Brandau.
Ihre
Tochter
Lena
hat
das
Down-
Syndrom.
Dass
die
Altstädter
Grundschule
eine
Integrationsklasse
einrichtete,
empfanden
Lena
und
ihre
Eltern
als
Glücksfall."
Für
alle
Beteiligten
war
es
nur
positiv"
,
sagt
Bernd
Winkler
rückblickend.
Das
Problem
stellte
sich
ab
Klasse
5.
Trotz
aller
Integrationsanstrengungen
war
auf
einer
regulären
Hauptschule
nichts
zu
machen.
Lena
kam
zur
Montessorischule.
Bernd
Winkler
findet
zwar
anerkennende
Worte
für
die
Arbeit
dieser
Förderschule.
Aber
ihm
geht
es
um
etwas
Grundsätzliches:
"
Ich
bin
gegen
diese
Aussonderung
von
Behinderten!
"
Dieser
Umgang
mache
Menschen
mit
Handicap
auch
im
Alltag
zu
Fremdkörpern.
Lena
werde
von
manchen
Menschen
regelrecht
angeglotzt.
Tipp
für
den
Personalchef
Von
ähnlichen
Erfahrungen
berichtet
Annegret
Westerheider.
Sie
setzte
sich
erfolglos
dafür
ein,
dass
ihr
Sohn
Dirk
eine
Regelschule
besucht.
Auch
er
hat
das
Down-
Syndrom,
und
auch
ihm
blieb
nur
die
Montessorischule.
Jetzt
ist
er
20
und
arbeitet
in
den
Osnabrücker
Werkstätten
der
Heilpädagogischen
Hilfe."
Warum
müssen
unsere
Kinder
alle
nach
Sutt
hausen?
",
fragt
Annegret
Westerheider.
Sie
stellt
sich
vor,
dass
Dirk
eine
ganz
normale
Schule
besucht
hätte
und
ein
Klassenkamerad
wäre
jetzt
Personalchef:
"
Wenn
der
einen
braucht,
der
die
Einkaufswagen
zusammenschiebt,
dann
weiß
der,
das
kann
so
einer!
"
Anders
als
bei
Lena
und
Dirk
ist
der
Zug
für
die
neun-
jährige
Sandra
(Name
geändert)
noch
nicht
abgefahren.
Sie
hat
eine
Lernbehinderung,
die
Verzögerungen
bei
der
sprachlichen
Entwicklung
und
in
Mathematik
mit
sich
bringt.
Aber
Sandra
bekommt
in
der
Rosenplatzschule
eine
optimale
Förderung,
wie
ihre
Mutter
Silke
Möller
schwärmt.
Unterrichtet
wird
die
Schülerin
zwar
im
Klassenverband,
aber
wenn
sie
nicht
mitkommt,
nimmt
eine
Förderlehrerin
sie
stundenweise
aus
dem
Unterricht
heraus
und
arbeitet
gezielt
die
Defizite
ab.
So
ist
es
im
Regionalen
Integrationskonzept
(RIK)
festgelegt,
nach
dem
Sandra
seit
ihrer
Einschulung
gefördert
wird.
Doch
bisher
gibt
es
eine
solche
Förderung
fast
nur
für
Grundschulen.
Was
geschieht
mit
Sandra
ab
Klasse
5?
Silke
Möller
will
nicht
zulassen,
dass
ihr
Kind
auf
eine
Förderschule
abgeschoben
wird.
Notfalls
werde
sie
klagen,
aber
das
sei
wohl
gar
nicht
nötig,
sagt
sie
zuversichtlich,
denn
die
Integrierte
Gesamtschule
in
Eversburg
zeige
sich
schon
jetzt
sehr
kooperativ.
Keine
Chance
ab
Klasse
5
Auf
jeden
Fall
bedeutet
individuelle
Förderung,
dass
die
Schulbehörde
mehr
Lehrkräfte
zur
Verfügung
stellen
müsste.
An
diesem
Punkt
sind
in
der
Vergangenheit
viele
gute
Absichten
gescheitert.
Nur
für
die
Grundschulen
gibt
es
bislang
eine
sonderpädagogische
Grundversorgung.
Sie
sieht
vor,
dass
für
eine
Klasse
zwei
Förderschullehrerstunden
pro
Woche
bereitgestellt
werden.
Wechselt
ein
Kind
mit
sonderpädagogischem
Förderbedarf
in
die
5.
Klasse,
dann
kann
an
der
Schule
zwar
theoretisch
eine
Integrationsklasse
eingerichtet
werden,
aber
in
der
Praxis
blieb
diese
Möglichkeit
den
meisten
Schülern
bislang
verschlossen.
Wenn
es
um
mehr
geht
als
Aufzüge
oder
breitere
Türen
für
Rollstuhlfahrer,
führt
der
Weg
meist
ganz
automatisch
in
eine
Förderschule.
In
Osnabrück
gibt
es
zwar
verschiedene
Integrationsmodelle
(siehe
Kasten)
,
aber
das
vor
einigen
Monaten
gegründete
Netzwerk
Inklusion
beruft
sich
auf
die
UNO-
Behindertenrechtskonvention,
nach
der
alle
Kinder
mit
sonderpädagogischem
Förderbedarf
das
Recht
haben,
an
regulären
Schulen
gemeinsam
mit
nicht
behinderten
Kindern
unterrichtet
zu
werden."
Inklusion
bedeutet,
dass
Schulen
alle
Kinder
einschließen
und
als
unbedingt
zugehörig
einbeziehen,
ihre
Strukturen
dementsprechend
verändern
sowie
Heterogenität
und
Vielfalt
wertschätzen"
,
sagt
die
Förderschullehrerin
Astrid
Müller,
die
sich
im
Netzwerk
engagiert.
Zur
Inklusion
bekennt
sich
auch
das
niedersächsische
Kultusministerium.
Das
Angebot
der
sonderpädagogischen
Grundversorgung
sei
in
den
vergangenen
Jahren
kontinuierlich
ausgeweitet
worden,
sagt
Pressesprecherin
Corinna
Fischer.
Seit
Beginn
des
Schuljahrs
würden
dafür
rund
1200
Lehrerstunden
zusätzlich
zur
Verfügung
gestellt.
Konkrete
Zahlen
für
Osnabrück
waren
von
der
Ministeriumssprecherin
und
der
Schulbehörde
nicht
zu
erfahren.
Offenbar
gibt
es
auch
noch
kein
Konzept,
wie
die
Inklusion
ab
Klasse
5
flächendeckend
verankert
werden
soll."
Niedersachsen
handelt
mit
der
schrittweisen
Ausweitung
ganz
im
Sinne
der
UNO-
Konvention"
,
sagt
Corinna
Fischer.
Ihre
Umsetzung
mit
dem
Ziel
einer
inklusiven
Schule
sei"
eine
langfristige
gemeinsame
Aufgabe
von
Bund,
Ländern
und
Kommunen"
.
Inklusion
In
pädagogischen
Debatten
ist
neben"
Integration"
immer
häufiger
von"
Inklusion"
die
Rede.Dabei
geht
es
um
die
Wertschätzung
der
Vielfalt
in
Bildung
und
Erziehung.
Befürworter
derInklusion
betrachten
die
Unterschiedlichkeit
der
Menschen
als
Normalität.
Ziel
ist
die
Schaffung
einer
Schule,
die
auf
dieBildungs-
und
Erziehungsbedürfnisse
aller
Schüler
eingeht.
Kontakt:
netzwerk-
inklusion-
osnabrueck@
web.de
Kooperation
auch
ab
Klasse
5
Werden
die
Förderschulen
überflüssig,
wenn
Eltern
ihre
behinderten
Schüler
in
der
Regelschule
anmelden
können?
Tony
Reimann,
der
Leiter
der
Anne-
Frank-
Schule
für
Körperbehinderte,
rechnet
eher
mit
größerer
Nachfrage.
So
sei
für
die
wachsende
Zahl
von
Schülern
mit
psychischen
Problemen
die
Hauptschule
nicht
der
richtige
Ort,
schon
wegen
der
großen
Klassen.
Reimann
ist
dagegen,
Schüler
auszusortieren,
wie
er
sagt,
er
will
die"
Inklusion
ins
Haus
holen"
.
Schon
jetzt
unterhält
die
Anne-
Frank-
Schule
Mobile
Teams
,
bestehend
aus
Lehrern
in
Schulen
der
Region,
um
Schüler
mit
Förderbedarf
zu
unterstützen.
Meist
handelt
es
sich
um
blinde
oder
sehbehinderte
Schüler.
Die
Montessorischule
mit
dem
Schwerpunkt
geistige
Entwicklung
setzt
auf
Kooperationsklassen
als
Form
des
gemeinsamen
Lernens,
wie
es
Leiterin
Annette
Geiger
ausdrückt.
Sechs
solcher
Klassen
mit
jeweils
sieben
Schülern
werden
an
vier
Grundschulen
unterrichtet
-
einige
Fächergemeinsam
mit
der
jeweiligen
Partnerklasse,
andere
getrennt.
Ab
Klasse
5
bietet
die
Montessorischulekooperativen
Hauptschulunterricht
neuerdings
mit
der
Domschuleund
der
Hauptschule
Innenstadt
an."
Ein
spannender
Prozess"
,
sagt
Annette
Geiger.
rll
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert