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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Mais, Mais und noch mal Mais
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel" Biogasanlagen: Fluch oder Segen für die Region?" (Ausgabe vom 3. September).
" Bei allen Vorteilen, die die Biogasanlagen haben mögen, darf aber die gesunde Natur nicht in den Hintergrund gedrängt werden. Man rühmt sich immer, dass man im Kulturschatz Artland wohnt. Zu einem Kulturschatz gehören aber nicht nur alte Höfe und historische Gebäude, sondern auch eine vielfältige Natur, Tierwelt und Landwirtschaft.
Noch vor Jahren konnte man durch das Artland fahren und hatte Freude an dem, was man sah. Nämlich die gleichmäßige Abwechslung der verschiedensten Felder wie Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Kartoffeln, beweideten Wiesen und gelegentlich mal Mais. Wir sind am Samstag ganz bewusst durch die Region Artland gefahren, und was sieht man, Mais, Mais, Mais und noch mal Mais!
Hinzu kommt, wenn Gülle an der Kleinen Hase ausgebracht wird, und die Fahrzeuge so dicht an das Ufer gefahren werden, dass die Gülle zwangsläufig den schnellen Weg zur Kleinen Hase finden muss. Man beobachtet immer wieder, dass die Güllewagen teilweise bei der Ausbringung die Spuren drei- bis viermal fahren, sodass ein ganzer ? See? entsteht. Verständigt man deshalb die örtliche Polizei, versucht die Samtgemeinde und die Wasserbehörden sensibel zu machen, fühlt sich keiner zuständig, man bekommt lediglich neue Telefonnummern, mit denen man an andere Behörden verwiesen wird.
Ich habe nichts gegen einige Biogasanlagen, aber alle sollten bestrebt sei, das schöne Artland ausgeglichen zu erhalten. Gibt es nur noch großflächigen Maisanbau, haben wir keine Flächen mehr für die Dinge, die wir und unsere Kinder zum Leben brauchen und die eine gesunde, vielfältige Natur ausmachen."
Siegfried Strobeck
Menslage
"? Jedes Extrem ist falsch!? Mit diesen Worten könnte man den Inhalt des vorgenannten Artikels kurz und knapp zusammenfassen. An dieser Stelle möge kein falscher Eindruck entstehen: Als leidenschaftlicher Befürworter der erneuerbaren Energienüberzeugen mich die positiven Argumente heute mehr denn je. Sie produzieren keine klimaschädlichen Treibhausgase und keinen zu entsorgenden Restmüll.
Sie schaffen hierzulande Tausende neuer Arbeitsplätze, machen uns wirtschaftlich unabhängiger und entwickeln sich zudem als ein weltweiter Exportschlager. Selbst diejenigen Kritiker, welche die Diskussion um das Thema Klimawandel als überflüssig ansehen, wissen, dass die Vorräte an Uran, Öl, Gas, und Kohle auf unserem Planeten nur begrenzt verfügbar sind und nur durch die konsequente Förderung erneuerbarer Energien auch unseren Kindern und Enkeln als wertvolle Rohstoffe erhalten bleiben.
Vor diesem Hintergrund müsste die hohe Anzahl von etwa 900 Biogasanlagen in Niedersachsen purer Anlass zur Freude sein. Tatsächlich aber mehren sich die Bedenken, ob nicht schon jetzt die Grenze des Zumutbaren überschritten ist: Die immer größeren Monokulturen im Maisanbau verändern nicht nur das struktur- und artenreiche Landschaftsbild, sie stellen durch den notwendigen Maschineneinsatz das ländliche Wegenetz und die regionale Infrastruktur auf eine harte Belastungsprobe. Die attraktiven Subventionen in der Branche führen schon jetzt zu krassen Wettbewerbsverzerrungen zwischen den wenigen Energiewirten und den herkömmlich wirtschaftenden Landwirten.
Konkret: Pachtpreise von über 1000? Euro pro Hektar, die für einen Biogasbetreiber finanzierbar sind, bedeuten in unserer Region für Ackerbauern und Viehzüchter das klare Aus. [...] Der weitere Ausbau er-neuerbarer Energien istunverzichtbar! Aber bitte mit Weitblick und Vernunft."
Uwe Bullerdiek
Bissendorf

Autor:
Siegfried Strobeck, Uwe Bullerdiek


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