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1.
Erscheinungsdatum:
12.10.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
amerikanische
Finanzinvestor
Globtec
will
die
Dachsparte
von
Karmann
übernehmen.
Überschrift:
Eine Heuschrecke will Arbeitsplätze sichern
Zwischenüberschrift:
Trotzdem könnte Investmentfirma mit ihren Karmann-Plänen scheitern
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Rund
1800
Euro
verdient
eine
Verkäuferin,
auf
500
Euro
mehr
bringt
es
ein
Krankenpfleger.
Während
in
beiden
Berufen
Stress
und
Überstunden
dazugehören,
lassen
andere
einfach
Geld
für
sich
arbeiten.
So
wie
Investmentfirmen.
Jetzt
hat
eine
von
ihnen
ihr
Interesse
für
eine
Osnabrücker
Firma
entdeckt.
Die
Pläne
sind
vielversprechend
-
und
machen
manchen
trotzdem
Angst.
Von
Stefan
Prinz
-
Spätestens
seit
der
sogenannten
Heuschrecken-
Debatte
vor
einigen
Jahren
haben
Finanzinvestoren
ein
eher
fragwürdiges
Image.
Allzu
oft
wurde
ihnen
nachgesagt,
dass
sie
sich
nur
in
Firmen
einkaufen,
um
sie
später
auszusaugen.
Ohne
Rücksicht
auf
Arbeitsplätze
und
Betrieb.
Dieses
Geschäftsmodell
verspricht
offensichtlich
hohe
Gewinne:
"
Deutlich
zweistellige
Rendite-
Erwartungen
sind
in
der
Branche
nicht
unüblich"
,
so
Mirko
Kohlbrecher
von
der
Osnabrücker
Vermögensberatung
Spiekermann.
Den
amerikanischen
Finanzinvestor
Globtec
würden
viele
als
eine
solche
Heuschrecke
bezeichnen.
An
seinem
Europasitz
im
hessischen
Wiesbaden
verfügt
das
Unternehmen
zwar
über
keinen
eingetragenen
Telefonanschluss,
dafür
aber
offensichtlich
über
sehr
viel
Geld.
Nach
eigenen
Angaben
hat
die
Firma
gezeichnetes
Aktienkapital
von
100
Millionen
Dollar.
Große
Pläne
Die
Finanzspezialisten
verfolgen
große
Pläne
-
und
wollen
sie
mithilfe
eines
Osnabrücker
Traditionsunternehmens
Wirklichkeit
werden
lassen.
In
der
vergangenen
Woche
hat
Globtec
ein
Gebot
für
die
zum
Verkauf
stehende
Dachsparte
des
insolventen
Osnabrücker
Automobilzulieferers
Karmann
vorgelegt.
Aus
gut
informierten
Kreisen
heißt
es,
die
Angebote
für
die
Sparte
mit
ihren
rund
700
Arbeitsplätzen
in
Osnabrück
und
im
polnischen
Zary
liegen
zwischen
10
und
20
Millionen
Euro.
Ko-
Geldgeber
von
Globtec
ist
ein
nicht
näher
genannter
chinesischer
Autozulieferer,
der
ins
Geschäft
mit
den
Cabrio-
Dächern
einsteigen
will,
verrät
Globtec-
Sprecher
Peter
Basler.
Die
Pläne
scheinen
so
gar
nichts
mit
den
vermeintlich
rücksichtslosen
Zielen
eines
Finanzinvestors
zu
tun
zu
haben.
"
Wir
wollen
alle
Arbeitsplätze
übernehmen,
vor
Ort
sichern
und
planen
außerdem,
einen
weiteren
Standort
im
asiatischen
Raum
zu
eröffnen"
,
so
der
Globtec-
Sprecher.
Einziger
Haken:
Das
Angebot
kommt
spät.
Möglicherweise
zu
spät.
Der
Bieterprozess
steht
kurz
vor
dem
Abschluss.
Globtec
glaubt
aber
trotz
des
späten
Einstiegs
an
den
Erfolg
im
Ringen
um
die
Karmann-
Sparte:
Das
beste
Konzept
werde
den
Insolvenzverwalter
sicher
überzeugen,
gibt
man
sich
selbstbewusst.
Im
Lager
von
Insolvenzverwalter
Ottmar
Hermann
gibt
man
sich
dagegen
zurückhaltend.
Selbst
den
Angebotseingang
wolle
man
weder
bestätigten
noch
dementieren,
erklärt
sein
Sprecher.
Trotz
des
Globtec-
Plans,
nicht
nur
die
gefährdeten
Arbeitsplätze
zu
sichern
und
die
Firma
weiter
auszubauen,
schwingen
offensichtlich
die
üblichen
Ängste
mit,
die
Finanzinvestoren
umgeben.
Möglicherweise
aus
gutem
Grund:
In
der
Vergangenheit
gab
es
zahlreiche
Fälle,
bei
denen
Investmentfirmen
Unternehmen
gekauft
haben,
ohne
selbst
über
das
nötige
Kapital
zu
verfügen.
Zu
den
wohl
spektakulärsten
Fällen
der
vergangenen
Jahre
zählte
die
Übernahme
des
schwäbischen
Modeunternehmens
Hugo
Boss
durch
den
britschen
Beteiligungskonzern
Permira
im
Jahr
2008.
Damals
musste
der
Modekonzern
Schulden
machen,
um
seinem
neuen
Eigentümer
eine
satte
Sonderdividende
zahlen
zu
können.
Der
Finanzinvestor
hatte
auf
die
Ausschüttung
dieses
Geldes
und
auf
eine
deutlich
höhere
Verschuldung
gedrängt.
Unter
anderem,
um
den
milliardenschweren
Kauf
der
Hugo-
Boss-
Mutter
Valentino
teilweise
zu
refinanzieren.
In
diesem
Fall
hatte
die
Übernahme
dazu
geführt,
dass
das
florierende
deutsche
Mode-
Unternehmen
ernsthaft
ins
Taumeln
geriet.
Kurzum:
"
Manche
Investmentfirmen
kaufen
ein
Unternehmen
und
hinterlassen
diesem
dann
zumindest
einen
großen
Teil
des
Kaufpreises
als
Schulden"
,
weiß
Finanzspezialist
Kohlbrecher.
Die
Firma
muss
somit
ihren
eigenen
Kauf
bezahlen.
Wer
die
Geldgeber
der
Investmentfirmen
sind,
bleibt
meist
völlig
im
Dunkeln,
so
Kohlbrecher.
Ob
Globtec
mit
ihren
chinesischen
Geldgebern
in
Osnabrück
wirklich
zum
Zug
kommen,
darf
derzeit
bezweifelt
werden.
Sicher
dürfte
hingegen
sein,
dass
die
Amerikaner
mit
Karmann
mehr
Geld
verdienen
wollen,
als
es
eine
Verkäuferin
mit
viel
Stress
undÜberstunden
jemals
könnte.
Autor:
Stefan Prinz