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1.
Erscheinungsdatum:
09.10.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Über
Rolf
Brinkmann,
der
auf
dem
Sonnenhügel
die
Gemeinschaftssiedlung
Sonnenhügel
gründen
möchte,
in
der
nach
umweltschonenden
Gesichtspunkten
und
gemeinschaftlich
gewohnt
werden
soll.
Überschrift:
Das ist mein Ding
Zwischenüberschrift:
Der "Osnabrück-Verbesserer"
Für Rolf Brinkmann ist ökologisches Bewusstsein ein Lebensinhalt
Artikel:
Originaltext:
Von
Thomas
Wübker
-
Osnabrück.
Rolf
Brinkmann
ist
70
Jahre
alt
und
Realist.
Dennoch
wird
er
in
Kürze
seinen
Lebenstraum
verwirklichen:
ein
Ökodorf
in
Osnabrück.
Rolf
Brinkmann
ist
ein
schlanker,
sportlich
aussehender
Mann.
Das
liegt
wohl
daran,
dass
er
zu
seinen
Terminen
mit
dem
Fahrrad
fährt.
Das
war
mal
anders.
Für
ein
großes
Unternehmen
hat
er
in
England
in
der
Marketing-
Abteilung
gearbeitet
und
gutes
Geld
verdient.
Damals
fuhr
er
ein
dickes
Auto
und
jettete
um
die
Welt.
Den
Umsatz
des
Unternehmens
habe
er
versiebenfacht,
sagt
er,
ohne
damit
angeben
zu
wollen.
"
Aber
das
ging
nicht
spurlos
an
mir
vorüber."
Rolf
Brinkmann
gab
den
Stress
auf.
Er
hatte
genug
Geld
verdient,
dass
er
es
sich
leisten
konnte,
nicht
zu
arbeiten.
Ungefähr
um
die
gleiche
Zeit,
etwa
Anfang
der
Achtzigerjahre,
hörte
er
zum
ersten
Mal
davon,
dass
der
Sohn
eines
Kollegen
ein
"
Grüner"
sei.
"
Ich
dachte,
das
ist
ein
Spinner"
,
sagt
Brinkmann
und
lacht
süffisant.
Was
er
damals
noch
nicht
wusste:
Er
hatte
eine
Wandlung
vom
Saulus
zum
Paulus
vor
sich.
Auch
er
wurde
ein
"
Grüner"
,
wobei
er
keiner
Partei
angehört.
Seine
damalige
Freundin
war
"
ökoorientiert"
,
erzählt
Rolf
Brinkmann.
Sie
habe
ihn
darauf
gebracht.
"
Sie
hat
Brot
beim
Bio-
Bäcker
gekauft"
,
sagt
er,
als
wäre
das
etwas
Exotisches.
Anfangs
habe
er
noch
gedacht,
der
Öko-
Trip
sei
eine
Mode-
Erscheinung.
Doch
er
belehrte
sich
eines
Besseren
und
gewann
an
innerer
Überzeugung.
Schließlich
kaufte
sich
Rolf
Brinkmann
1988
sein
erstes
Fahrrad.
Anfang
der
Neunzigerjahre
reifte
die
Idee,
ein
Ökodorf
zu
errichten.
Das
Vorbild
fanden
Rolf
Brinkmann
und
seine
Mitstreiter
in
Dänemark,
wo
es
"
Cohousing"
genannte
Siedlungen
gibt,
in
denen
Menschen
gemeinsam
nach
ökologischen
Kriterien
leben.
Ein
Konzept
wurde
entwickelt,
vom
niedersächsischen
Sozialministerium
gab
es
etwas
finanzielle
Unterstützung,
und
ein
Ort
war
auch
gefunden
worden.
Ein
Ökodorf
mit
45
Wohneinheiten,
Blockheizkraftwerk
und
Pflanzenkläranlage
sollte
auf
dem
Gelände
der
ehemaligen
General-
Martini-
Kaserne
entstehen.
Dann
platzte
die
Blase.
"
Es
war
zu
überfrachtet"
,
sagt
Rolf
Brinkmann.
"
Jetzt
sehe
ich
das
realistischer"
,
sagt
er.
Eine
Siedlung
auf
dem
Sonnhügel
ist
anvisiert
worden,
alles
steht
fest
auf
rechtlichen
Füßen
-
und
die
Bewohner
dürfen
mit
ihren
Autos
sogar
vor
ihren
Häusern
parken.
Das
sei
ein
Grund
gewesen,
warum
die
erste
Vision
des
Ökodorfs
nicht
Wirklichkeit
wurde,
erzählt
Rolf
Brinkmann
und
schüttelt
grinsend
seinen
Kopf.
Es
werde
auch
nicht
mehr
Ökodorf,
sondern
"
Gemeinschaftssiedlung
Sonnenhügel"
heißen,
sagt
er.
Gewohnt
wird
nach
umweltschonenden
Gesichtspunkten
und
gemeinschaftlich.
Ökologisch
zu
leben
bedeute
keinen
Verzicht,
meint
Rolf
Brinkmann.
"
Wenn
man
zu
der
Erkenntnis
gekommen
ist,
dass
man
das
ganze
Gedöns
wie
Flugzeuge,
teure
Hotels
und
dicke
Autos
nicht
braucht"
,
fügt
er
an.
Glücklicher
sei
er
dadurch
nicht
geworden,
dennoch
sei
sein
ökologisches
Bewusstsein
zu
seinem
Lebensinhalt
geworden.
Dass
er
durch
sein
Engagement
manchmal
fast
genau
so
viel
Stress
hat
wie
in
seinem
früheren
Job,
nimmt
er
schmunzelnd
in
Kauf.
Auf
der
faulen
Haut
liegen
sei
nicht
sein
Ding,
sagt
der
Mann,
der
seine
Anliegen
unaufdringlich,
aber
bestimmt
vorträgt.
Auf
die
Frage,
ob
er
ein
Weltverbesserer
im
(positiven)
Wortsinn
sei,
schüttelt
er
den
Kopf.
"
Das
trifft
wohl
auf
Leute
wie
Jesus
oder
Gandhi
zu"
,
sagt
er
bescheiden.
Er
hält
einen
kurzen
Augenblick
inne,
lächelt
in
sich
hinein
und
schlägt
einen
anderen
Begriff
vor:
"
Osnabrück-
Verbesserer."
Autor:
Thomas Wübker