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1.
Erscheinungsdatum:
25.09.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Wie
die
Laufzeitverlängerung
für
Atomkraftwerke
den
Stadtwerken
schadet.
Überschrift:
Atomvertrag schneidet Stadtwerken den Saft ab
Zwischenüberschrift:
Laufzeitverlängerung benachteiligt die kleinen Erzeuger und bremst Öko-Investitionen
Artikel:
Originaltext:
hin
Osnabrück.
Die
geplante
Laufzeitverlängerung
für
die
Atomkraftwerke
schmälert
die
Rendite
der
Stadtwerke
Osnabrück
und
durchkreuzt
ihre
strategischen
Planungen.
"
Die
zwölf
Jahre
Laufzeitverlängerung
sind
für
uns
ein
Problem"
,
sagt
Stadtwerke-
Vorstand
Manfred
Hülsmann.
Der
Wettbewerb
werde
zum
Nachteil
der
kleinen
Erzeuger
verzerrt.
Am
Dienstag
will
das
Bundeskabinett
das
Energiekonzept
verabschieden,
das
die
Laufzeiten
von
Atomkraftwerken
um
durchschnittlich
zwölf
Jahre
verlängert,
den
Ausbau
der
erneuerbaren
Energien
fördert
und
die
Energieeffizienz
bis
2050
steigern
will.
Wie
wirkt
die
Laufzeitverlängerung
auf
die
Pläne
der
Stadtwerke
Osnabrück?
Die
Kernkraftwerke
lieferten
im
vergangenen
Jahr
21,
9
Prozent
des
gesamten
Strombedarfs
in
Deutschland.
17,
7
Prozent
wurden
aus
Steinkohle,
23,
8
Prozent
aus
Braunkohle
und
19
Prozent
aus
erneuerbaren
Quellen
gewonnen.
Der
Rest
kam
aus
sonstigen
Energieträgern.
Nach
dem
rot-
grünen
Ausstiegsplan
sollte
ab
2020
der
Atomstrom
wegfallen.
In
diese
Lücke
wollten
auch
die
Stadtwerke
Osnabrück
stoßen
-
mit
den
Steinkohle-
Kraftwerken
Hamm
und
Lünen,
mit
dem
Gas-
und-
Dampf-
Kraftwerk
(GuD)
in
Uentrup,
mit
Windrädern
und
Sonnendächern.
Doch
diese
Lücke
wird
sich
nach
dem
Laufzeiten-
Beschluss
des
Kabinetts
erst
sehr
viel
später
öffnen.
Damit
ist
fraglich,
ob
die
Stadtwerke
wie
geplant
180
Millionen
Euro
in
den
kommenden
zehn
Jahren
in
den
grünen
Bereich
investieren
werden.
Fraglich
ist,
ob
2050
der
Ausstieg
aus
dem
Kohlestrom
und
die
Umstellung
auf
eine
komplett
CO2-
neutrale
Energieversorgung
gelingen
können.
Bis
dahin
werde
die
Energieerzeugung
aus
Gas
und
Kohle
gebraucht,
um
die
Versorgung
zu
sichern
und
wettbewerbsfähige
Preise
bieten
zu
können,
sagen
die
Stadtwerke.
Warum
wollen
die
Stadtwerke
unbedingt
selbst
Strom
erzeugen?
Die
Stadtwerke
verdienen
das
Geld
am
Ende
der
Versorgungskette
-
beim
Verkauf
des
Stroms
an
den
Endverbraucher.
Die
lukrative
Stromproduktion
teilen
sich
die
vier
großen
Energieerzeuger
RWE,
Eon,
Vattenfall
und
EnBW.
Die
Stadtwerke
Osnabrück
nutzten
die
allmähliche
Öffnung
des
Erzeugungsmarktes
in
den
vergangenen
Jahren
für
Investitionen
in
Windräder,
Blockheizkraftwerke,
Fotovoltaik
und
vor
allem
in
Beteiligungen
an
neuen
Kohlekraftwerken
in
Hamm
und
Lünen
und
dem
GuD-
Werk
in
Hamm-
Uentrup
in
jeweils
zweistelliger
Millionenhöhe.
Ziel
ist
es,
sich
von
den
Preisschwankungen
unabhängiger
zu
machen
und
selbst
an
der
Erzeugung
zu
verdienen.
Hat
die
Laufzeitverlängerung
Folgen
für
die
Rentabilität
der
eigenen
Stadtwerke-
Kraftwerke?
Ja,
erhebliche
sogar,
wenn
Stadtwerke-
Vertriebschef
Klaus
Siedhoff
mit
seinen
Prognosen
recht
behält.
Der
Strom
aus
den
neuen
hocheffizienten
Kraftwerken
ist
teurer
als
der
aus
den
Kernkraftwerken.
Die
Rendite
für
die
Stadtwerke
Osnabrück
werde
kleiner
ausfallen.
Warum
sind
die
großen
Erzeuger
die
Gewinner
auf
dem
Strommarkt?
Der
Strompreis
wird
auf
der
Strombörse
in
Leipzig
ermittelt.
Gesetzlich
vorgeschrieben
ist,
dass
der
Strom
aus
erneuerbaren
Quellen
vorrangig
eingespeist
wird.
Für
den
Bedarf
darüber
hinaus
werden
die
Kraftwerke
zugeschaltet,
die
am
billigsten
anbieten
können.
Der
Kalkulation
liegen
die
Grenzkosten
zugrunde,
das
bedeutet:
Was
kostet
es,
eine
weitere
Kilowattstunde
Strom
zu
produzieren?
Mit
weitem
Abstand
am
billigsten
sind
die
Atommeiler,
es
folgen
die
Braunkohlekraftwerke,
die
Gas-
und
Dampfturbinen
und
die
Steinkohleanlagen.
Deshalb
erzielen
die
Atombetreiber
die
größte
Gewinnmarge.
Wären
sie
wie
geplant
2020
aus
dem
Markt,
würde
Platz
frei
werden
für
andere,
aber
auch
teurere
Anbieter.
Wahrscheinliche
Folge
für
die
Verbraucher:
Der
Strompreis
steigt.
Die
hohen
Gewinnmargen,
die
den
Kernkraftwerksbetreibern
weitere
Jahre
zugestanden
werden,
durchkreuzen
nach
den
Worten
von
Stadtwerke-
Vorstand
Hülsmann
auch
das
Engagement
der
kleinen
Erzeuger
in
Windparks.
Denn
am
wirtschaftlichsten
sind
die
Offshore-
Anlagen
draußen
auf
hoher
See,
doch
die
könnten
sich
nur
die
Konzerne
leisten.
Was
muss
nach
Meinung
der
Stadtwerke
im
Energiekonzept
geändert
werden?
Die
alten
Kohlekraftwerke
mit
einem
Wirkungsgrad
von
30
Prozent
sollen
abgestellt
werden.
Das
senkt
den
CO2-
Ausstoß
und
macht
die
Lücke
frei
für
die
neuen
Kohlekraftwerke
mit
46
Prozent
Wirkungsgrad.
Kommentar
Nachteil
für
die
Stadt
Von
Wilfried
Hinrichs
-
Der
Verband
kommunaler
Unternehmen
(VKU)
ist
der
Fürsprecher
der
deutschen
Stadtwerke
in
der
Hauptstadt,
doch
dessen
Lobbyarbeit
hat
offenbar
nichts
bewirkt.
Die
mittelständischen
Stromerzeuger,
zu
denen
seit
einigen
Jahren
auch
die
Stadtwerke
Osnabrück
gehören,
sind
die
Verlierer
der
Laufzeitverlängerung.
Und
das
gilt
auch
für
die
Kommunen.
Wenn
die
Stadtwerke
Osnabrück
nicht
die
erhoffte
Rendite
aus
dem
Kohle-
Engagement
in
Hamm
und
Lünen
erwirtschaften
können,
schlägt
sich
das
direkt
im
städtischen
Haushalt
nieder.
Im
Schnitt
überweisen
die
Stadtwerke
fünf
Millionen
Euro
Gewinn
jährlich
an
die
Stadt
-
und
die
braucht,
wie
wir
wissen,
davon
jeden
Cent.
Wieder
einmal
wird
in
Berlin
etwas
beschlossen,
was
am
Ende
zulasten
der
Kommunen
geht.
Kritiker
des
Kohle-
Engagements
der
Stadtwerke
werden
jetzt
einen
Ausstieg
aus
der
Kohle
fordern.
Aber
das
würde
die
Stadtwerke
schwächen
und
Mitbewerbern
Marktanteile
überlassen.
Besser
wäre
es,
wenn
die
Forderung
des
VKU
in
Berlin
Gehör
fände:
die
alten
Kohlemeiler
abschalten.
Autor:
hin