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1.
Erscheinungsdatum:
22.09.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ein
melancholischer
Rückblick
auf
die
Geschichte
der
Chemiefabrik
Hagedorn,
dessen
letzten
in
Osnabrück
verbliebenen
Produktionsteile
nach
Lingen
verlagert
werden.
Eine
Entscheidung
über
die
konkrete
Nutzung
des
Geländes
wird
zur
Zeit
in
einem
Investorenwettbewerk
ermittelt.
Überschrift:
Alte Fabrik, neue Ideen
Zwischenüberschrift:
Osnabrück. Der Letzte macht das Licht aus. In der alten Chemiefabrik Hagedorn an der Lotter Straße wird nicht mehr produziert. Die Maschinen gehen nach Lingen und nach Italien, vieles landet auf dem S
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Letzte
macht
das
Licht
aus.
In
der
alten
Chemiefabrik
Hagedorn
an
der
Lotter
Straße
wird
nicht
mehr
produziert.
Die
Maschinen
gehen
nach
Lingen
und
nach
Italien,
vieles
landet
auf
dem
Schrott.
Ende
dieser
Woche
sollen
die
Betriebsgebäude
leer
geräumt
sein.
Die
Zentrale
bleibt
aber
in
Osnabrück.
-
Seit
1885
besteht
eine
Produktionsstätte
an
der
Lotter
Straße.
Zuerst
unter
dem
Namen
Hagedorn
und
Sanders,
später
Hagedorn
und
Fricke.
Anfangs
wurden
Gusskugellager
und
diverse
Fahrradartikel
hergestellt.
1897
entstand
das
Fabrikgebäude
mit
angrenzendem
Maschinen-
und
Kesselhaus.
Wenig
später
begann
die
Fertigung
von
Fahrradgriffen
aus
Zelluloid.
Das
war
der
Einstieg
in
die
Kunststoffproduktion,
mit
der
die
Hagedorn
AG
noch
heute
erfolgreich
ist.
Für
den
altertümlich
anmutenden
Chemiebetrieb
wurde
die
Luft
in
Osnabrück
allerdings
immer
dünner.
Mehrere
Brände,
zuletzt
in
den
90er-
Jahren,
ließen
den
Ruf
nach
einer
Verlagerung
laut
werden.
Konkret
wurde
es
allerdings
erst,
als
das
Karree
mit
dem
alten
Busdepot
und
der
Hagedorn?
schen
Fabrik
zum
Sanierungsgebiet
erklärt
wurde.
Das
Land
Niedersachsen
finanzierte
schließlich
den
Umzug
nach
Lingen,
wo
Hagedorn
seit
1910
Nitrozellulose
verarbeitet.
An
der
Lotter
Straße
haben
zuletzt
weniger
als
20
Mitarbeiter
Pigmentpräparationen
hergestellt
-
trockenen
Lack
in
Pillenform.
Aus
diesem
Halbfabrikat
entstehen
Lacke,
die
vor
allem
in
der
Lebensmittelindustrie
verwendet
werden.
Etwa
zum
Bedrucken
von
Chipstüten,
Süßigkeitenverpackungen
und
Joghurtbechern.
Vor
dem
Krieg
hatte
der
Betrieb
auf
demselben
Areal
noch
über
400
Arbeiter
beschäftigt.
Ein
großer
Teil
der
Fabrik
von
1897
steht
schon
lange
leer.
So
verstaubten
zum
Beispiel
die
Maschinen,
mit
denen
früher
Tischtennisbälle
aus
Zelluloid
hergestellt
wurden.
Die
meisten
von
ihnen
wurden
in
den
vergangenen
Wochen
verschrottet.
Wer
durch
die
Hallen
geht,
kann
sich
kaum
vorstellen,
dass
Pingpongbälle
noch
vor
21
Jahren
in
der
hölzernen
Bims
trommel
ihre
raue
Oberfläche
bekamen.
Das
Gerät
sieht
nicht
nur
aus
wie
Marke
Eigenbau
-
es
wurde
tatsächlich
in
der
betriebseigenen
Schlosserwerkstatt
gefertigt,
wie
Personalchef
Christian
Kuhlmann
erklärt.
Wie
im
19.
Jahrhundert
Wer
die
Werkstatt
betritt,
wähnt
sich
im
19.
Jahrhundert.
Nebenan,
im
Kesselhaus,
stehen
noch
die
großen
Ungetüme
aus
der
Dampfkesselfabrik
von
Julius
Meyer
an
der
Sutthauser
Straße.
Kaum
zu
glauben:
Einer
von
ihnen
wird
noch
beheizt.
"
Weil
wir
warmes
Wasser
brauchen"
,
sagt
Kuhlmann.
Aber
nicht
mehr
lange.
Auf
dem
Fabrikgelände
machen
sich
ein
paar
Monteure
im
Blaumann
an
den
letzten
Maschinen
zu
schaffen.
Den
Mitarbeitern,
die
an
diesen
Maschinen
gestanden
haben,
sind
Jobs
in
Lingen
angeboten
worden.
Einige
haben
die
Kündigung
bekommen.
Ende
September
will
das
Unternehmen
die
Fabrik
an
der
Lotter
Straße
mehr
oder
weniger
besenrein
an
die
Baubecon
übergeben,
die
als
Sanierungsträger
im
Auftrag
der
Stadt
Osnabrück
die
Neuordnung
des
Quartiers
vorantreiben
soll.
Bagger
noch
nicht
bestellt
Nebenan
reißen
die
Bagger
das
alte
Busdepot
der
Stadtwerke
ab.
Es
wird
nicht
mehr
lange
dauern,
bis
das
ganze
Gelände
abgeräumt
ist.
Da
könnten
die
Abbruchspezialisten
auf
dem
Hagedorn-
Gelände
doch
gleich
weitermachen.
Denn
die
Fabrikschuppen
aus
der
Nachkriegszeit,
in
denen
sich
noch
vor
drei
Wochen
die
Glattwalzen
zur
Herstellung
von
Farbchips
drehten,
werden
das
neue
Zeitalter
für
das
Quartier
an
der
Lotter
Straße
nicht
erleben.
Aber
bei
Hagedorn
wird
vorerst
nichts
abgerissen.
Vereinbart
ist,
dass
der
Sanierungsträger
Ende
des
Monats
die
Schlüssel
erhält,
wie
Clemens
Hoffstätter
von
der
Baubecon
berichtet.
Und
dann
soll
zunächst
einmal
abgewartet
werden,
welche
Lösung
aus
dem
Investorenwettbewerb
hervorgeht.
Wie
es
heißt,
wird
der
Rat
in
den
kommenden
Monaten
die
Entscheidung
treffen.
Deshalb
ist
derzeit
auch
noch
offen,
was
aus
dem
denkmalgeschützten
Fabrikgebäude
von
1897
wird.
Wer
durch
die
leer
geräumten
Etagen
geht,
braucht
nicht
viel
Fantasie,
um
sich
eine
schicke
Loftwohnung
vorzustellen,
ein
angesagtes
Restaurant
oder
eine
kreative
Bürogemeinschaft.
Vielleicht
auch
alles
nebeneinander.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert