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1.
Erscheinungsdatum:
11.09.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Versuchsbetrieb
der
Fachhochschule
fährt
-
wegen
des
Starkregens
Ende
August
schlecht
ausgefallene-
Kartoffelernte
ein.
Angebaut
wurden
Sorten,
die
für
den
ökologischen
Anbau
geeignet
sind,
auch
alte
blaue
oder
gar
rote
Sorten.
Überschrift:
Grün darf sie nicht sein
Zwischenüberschrift:
Versuchsbetrieb der FH erntet in Rulle rote, blaue und gelbe Kartoffeln
Artikel:
Originaltext:
Wallenhorst.
Der
große
Regen
spülte
tiefe
Rinnen
in
das
Feld
am
Ruller
Brunnenweg.
Das
Wasser
brach
die
Dämme
des
Feldes
und
schwemmte
Erde
fort.
Viele
Kartoffeln
liegen
frei.
Das
ist
schlecht.
Die
Knollen
werden
grün.
"
Die
schmecken
dann
nicht
mehr,
lassen
sich
also
nicht
vermarkten"
,
sagt
Hubertus
Wallenhorst,
Leiter
des
landwirtschaftlichen
Versuchsbetriebs
Waldhof
der
Fachhochschule
Osnabrück.
Jeder
weitere
Regenschauer
setzt
den
Feldfrüchten
weiter
zu.
Die
Zeit
drängt.
Von
Christoph
Granieczny
-
Die
frisch
aufgebrochene
Ackerkrume
verströmt
einen
erdigen
Geruch.
Zwei
Runden
hat
die
Erntemaschine
auf
dem
Versuchsfeld
zurückgelegt.
Wallenhorst
springt
von
der
Maschine:
"
Bisher
läuft?
s
gut."
Auf
1,
5
Hektar
baut
der
Versuchshof
in
Rulle
Kartoffeln
an.
"
Wir
testen
hier,
welche
Sorten
für
den
ökologischen
Anbau
geeignet
sind"
,
sagt
Landwirtschaftsmeister
Wallenhorst.
Dabei
ist
der
Standort
gar
nicht
mal
optimal,
der
Boden
enthält
viel
Lehm,
Kartoffeln
bevorzugen
feine,
sandige
Flächen..
Die
Hauptvermarktungssorte
des
Versuchshofs
heißt
Dita.
Die
festkochende
Kartoffel
wird
auch
am
Waldhof
in
Lechtingen
verkauft.
Doch
der
marktwirtschaftliche
Aspekt
tritt
heute
hinter
dem
wissenschaftlichen
Gedanken
zurück.
Mit
fünf
Mann
und
zwei
Frauen
ist
die
Erntemaschine
besetzt.
Bei
optimalen
Verhältnissen
steht
eine
Person
auf
dem
Kartoffelroder.
"
Das
zeigt,
wie
schwierig
die
Bedingungen
hier
sind"
,
erklärt
Wallenhorst.
Für
die
Knolle
war
es
kein
gutes
Jahr.
"
Erst
hat
uns
die
lange
Trockenheit
zu
schaffen
gemacht,
dann
kam
der
Regen"
,
sagt
Wallenhorst.
Das
Wasser
kam
von
oben.
Das
Feld
hat
Hanglage.
Nur
noch
ein
Hauch
Erde
liegt
deshalb
über
den
Kartoffeln.
25
Tonnen
sortierte
Erdäpfel
pro
Hektar
sind
das
Ziel,
das
sich
die
Waldhof-
Mitarbeiter
setzen.
Wallenhorst
rechnet
dieses
Jahr
mit
15
Tonnen
-
sortiert.
Die
Erntemaschine
hat
das
Feld
in
der
Mitte
angeschnitten,
arbeitet
sich
Reihe
für
Reihe
vor.
Am
oberen
Ende
des
Ackers
liegen
ein
paar
Dämme,
auf
denen
noch
Pflanzen
stehen.
Dort
wächst
die
späte
Jelly,
eine
Sorte,
die
der
Waldhof
erst
in
ein
paar
Wochen
erntet.
Dazu
müssen
zunächst
die
Stängel
abgeschlagen
werden.
Die
Schale
erhält
so
das
Signal,
fest
zu
werden.
Agraringenieurin
Bianka
Hüsing
steht
auch
auf
dem
Roder,
hilft
bei
der
Ernte
der
gelben
Sorten.
Doch
ihr
Forschungsprojekt
sind
die
blauen
Kartoffeln,
die
die
Waldhofmitarbeiter
ebenfalls
in
Rulle
angepflanzt
haben.
"
Die
gehen
kaum
in
die
Vermarktung,
sondern
ins
Labor"
,
sagt
Wallenhorst.
"
Dort
wird
der
gesundheitliche
Zusatznutzen
untersucht"
,
erklärt
Binaka
Hüsing.
Anthocyane
sind
nicht
nur
für
die
markante
Blaufärbung
verantwortlich,
sondern
gelten
überdies
als
Radikalenfänger
und
sollen
das
Krebsrisiko
mindern.
"
Dieser
Farbstoff
ist
auch
in
Rotwein
vorhanden"
,
sagt
die
Wissenschaftlerin.
Wallenhorst
bricht
eine
blaue
Kartoffel
auf.
Das
Fruchtfleisch
ist
blau
mit
einem
tiefen
Stich
lila.
Es
sind
alte
Sorten,
die
weder
gentechnisch
noch
arg
züchterisch
manipuliert
sind.
Das
Auge
reagiert
irritiert,
eine
Kartoffel
hat
gefälligst
gelb
zu
sein.
Viele
Liebhaber
hat
diese
Feldfrucht
in
Deutschland
auch
noch
nicht
gefunden.
"
Die
Leute
kaufen
mal
ein
Kilo"
,
sagt
Hüsing.
"
Sie
schmecken
erdiger,
finde
ich."
Die
Agraringenieurin
empfiehlt,
sie
als
Pellkartoffeln
zuzubereiten.
Die
blauen
Sorten
sind
nicht
die
einzige
Besonderheit,
die
in
der
Ruller
Erde
wächst,
in
einer
Reihe
wachsen
rote
Kartoffeln.
Auf
den
Geschmack
gekommen?
Am
Samstag,
2.
Oktober,
feiert
der
Waldhofin
Lechtingen
sein
Kartoffelfest.
Herkunft
der
Kartoffel
Bis
zur
Entdeckung
Amerikas
waren
Kartoffeln
in
Europa
unbekannt.
Die
Indianer
Südamerikas
bauten
Kartoffeln
wohl
schon
vor
6000
Jahren
in
einer
Höhe
von
3000
Metern
in
den
Anden
an.
Der
Siegeszug
der
Kartoffel
in
Deutschland
begann
holprig.
Erst
als
Friedrich
der
Große
die
Knolle
als
Grundnahrungsmittel
für
seine
Soldaten
und
die
arme
Bevölkerung
entdeckte,
stieg
der
Appetit.
Das
Volk
sträubte
sich
zwar
zunächst,
doch
Friedrich
setzte
unter
Androhung
hoher
Strafen
den
großflächigen
Kartoffelanbau
in
Schlesien
und
Pommern
durch.
In
den
Anden
ist
es
immer
noch
üblich,
dass
ein
Bauer
auf
seinem
Feld
bis
zu
15
verschiedene
Kartoffeln
anbaut
-
rote,
blaue
und
gelbe
Sorten.
Autor:
Christoph Granieczny