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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Bedarfsumleitung für die Hase
Zwischenüberschrift:
Flutmulde und Hasesee schützen die Bramscher Innenstadt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
be Bramsche. " Das nächste Hochwasser kommt! Es ist nur eine Frage der Zeit." Mit diesen Worten pflegt Cornelis van de Water seine Vorträge zum Hochwasserschutz in Bramsche zu beenden. Wenn es, so wie jetzt, gerade eines gegeben hat, dann verstummen auch die Kritiker, die in trockeneren Zeiten fragen, ob dafür so viel Geld ausgegeben werden muss.
5 245 000 Euro. So viel soll am Ende der Hochwasserschutz für Bramsche kosten. Ein Großteil des Geldes ist schon verbaut, der Hasesee als letzter Bestandteil des Gesamtkonzeptes soll in zwei Jahren fertig sein. Aber schon jetzt hat sich der Ausbau bei den Regenfluten Ende August bewährt: Das Wasser stand auf genau den Flächen, die die Planer den Fluten zugedacht haben. Und nur dort.
Cornelis van de Water ist Tiefbauexperte der Stadt Bramsche und gelernter Wasserbauer. Ihm obliegt die Durchführung des Jahrhundertprojektes Hasesee, mit dem der Hochwasserschutz in Bramsche abgeschlossen wird. Er darf zu Ende führen, was ganze Generationen von Planern vorgedacht haben. Die Grundlagen für den Kampf gegen das Hochwasser in Bramsche reichen bis ins Jahr 1959 zurück. Damals wurde der wasserwirtschaftliche Rahmenplan beschlossen.
Zu der Zeit gehören Überschwemmungen zum gewohnten Bild in Bramsche. Mühlenort, Brückenort und weite Teile der Innenstadt stehen regelmäßig unter Wasser, wenn die Hase über die Ufer tritt. " Bei uns rauschten die Niagarafälle im Keller", erinnert sich Mühlenort-Anwohnerin Ilse van de Water an viele Tage, an denen das Hasewasser in den Keller stürzte.
Dem wollten Stadt und die Wasserwirtschaftsbehörde, die heute Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) heißt, endgültig einen Riegel vorschieben. 1998 treffen sie eine Vereinbarung zur Kostenteilung, drei Jahre später ist im ersten Schritt der sogenannte Stadtdurchgang, der Lauf der Hase durch Bramsche, ausgebaut. 120 Kubikmeter Wasser pro Sekunde können so ohne Überschwemmung haseabwärts fließen. Mit dieser Menge ließe sich das große Becken im Bramscher Hallenbad in acht Sekunden füllen.
Für Wassermengen, wie sie Ende August aus Osnabrück kamen, ist das aber noch lange nicht ausreichend: Einen Durchfluss von 180 Kubikmetern pro Sekunde legen die Planer ihrem Katastrophenszenario zugrunde. Das hat einen technischen Grund: Mehr Wasser geht in der Sekunde nicht durch den Düker, in dem die Hase in Achmer den Mittellandkanal unterquert. Kommt mehr Wasser an, staut es sich davor.
Für diesen Fall bekommt die Hase eine Bedarfsumleitung. Bei einem gewissen Pegelstand springt die sogenannte Flutmulde an: Über eine Vertiefung im Deich wird das Wasser auf eine tiefer liegende Überschwemmungsfläche geleitet. Von dort wird das Wasser durch einen Durchlass unter der Straße auf dem Damm in den Hasesee und von dort unterhalb der Stadt Bramsche wieder zurück in die Hase geführt.
Der See ist derzeit noch im Bau, Flutmulde und Durchlass sind aber bereits fertig. Und so stand das Wasser am 29. August zwar bedrohlich nah an der Deichkante, aber es schwappte nicht über. Schon vor seiner Fertigstellung, " hat der Hasesee seine erste Bewährungsprobe bestanden", freut sich van de Water. Und wenn nicht gerade ein Hochwasser droht, freuen sich die Bramscher auf den neuen See mitten in der Stadt, der eine Fülle von Freizeitmöglichkeiten bieten wird.

Autor:
be


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