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1.
Erscheinungsdatum:
08.09.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Vergleich
eines
Bildes
von
1938
auf
dem
Westerberg,
als
dort
Wohnsiedlungen
entstanden,
mit
heute.
Überschrift:
Der Westerberg wird Wohngebiet
Zwischenüberschrift:
Blick in die Albrecht- und Schoellerstraße: Ein Schnappschuss von 1938
Artikel:
Originaltext:
jod
Osnabrück.
Ob
der
forsch
ausschreitende
Herr
auf
dem
Bild
von
1938
oder
aus
den
Jahren
danach
der
stolze
Bauherr
des
gerade
neu
errichteten
Eckhauses
Albrechtstraße/
Schoellerstraße
ist,
wissen
wir
nicht.
Wir
verdanken
ihm
jedenfalls
einen
seltenen
Vorkriegsblick
die
Albrechtstraße
hinab
Richtung
Hafen
und
Piesberg.
Der
Schnappschuss
von
1938
galt
vermutlich
neben
der
unbekannten
Person
der
gerade
begonnenen
Bebauung
des
Westerberg-
Nordhangs.
Die
Schoellerstraße
hieß
damals
noch
Litzmannstraße
nach
dem
Infanteriegeneral
des
Ersten
Weltkrieges
und
späteren
NSDAP-
Politiker
Karl
Litzmann
(1850
bis
1936)
.
Eine
Wohnungsbaugenossenschaft
für
Kriegsteilnehmer
organisierte
hier
wie
in
der
parallel
verlaufenden
Dietrich-
Eckart-
Straße
den
Eigenheimbau.
Namensgeber
Eckart
war
ein
früher
Vertrauter
Hitlers.
Die
Straßennamen
waren
ideologisches
Programm
und
lassen
erkennen,
wie
sehr
die
NSDAP
den
Siedlungsbau
förderte.
Die
ersten
Häuser
hatten
noch
Zentralheizungen.
Ab
1938
war
es
damit
vorbei.
Heizkörper
und
Installationsrohre
waren
nicht
mehr
erhältlich,
der
Metall-
Hunger
der
Rüstungswirtschaft
genoss
Vorrang.
Einzelöfen
wurden
wieder
zum
Standard.
Wie
bei
jedem
Regimewechsel
wurden
auch
1945
ideologische
Straßennamen
entsorgt.
Die
Litzmannstraße
wurde
zur
Schoellerstraße,
benannt
nach
der
Papierfabrikanten-
Gattin
und
ersten
Ehrenbürgerin
Osnabrücks,
Agnes
Schoeller
(1861
bis
1945)
.
Die
Dietrich-
Eckart-
wurde
in
Reimerdesstraße
umgetauft,
nach
dem
Stadtsyndikus
und
Senator
Max
Reimerdes.
Beide
Straßen
sind
heute
beliebte,
ruhige
Wohnstraßen.
Auf
dem
aktuellen
Bild
ist
mit
Mühe
der
Giebel
des
Eckhauses
der
Schoellerstraße
am
rechten
Bildrand
zu
erkennen.
Der
Vergleich
zeigt
wieder
einmal,
vor
welchen
Problemen
der
Fotograf
häufig
steht,
wenn
er
versucht,
die
historische
Perspektive
in
die
Jetzt-
Zeit
zu
übertragen.
Auch
wenn
einzelne
Gebäude
die
Zeiten
überdauert
haben,
ist
die
Umgebung
oftmals
so
"
zugewachsen"
,
dass
mögliche
Orientierungspunkte
verdeckt
sind.
Hinzu
kommt
in
diesem
Fall
ein
veränderter
Straßenverlauf.
Die
Albrechtstraße
setzte
sich
als
Feldweg
über
den
Kamm
des
Westerbergs
bis
zur
Blumenthalstraße
fort.
Auf
dem
aktuellen
Bild
markiert
der
Fußweg
zum
Botanischen
Garten
im
Vordergrund
den
historischen
Verlauf
der
Albrechtstraße.
Der
Hauptstraßenverlauf
verschwenkt
hingegen
jetzt
nach
links
zur
Muesenburg
und
geht
dann
in
die
Caprivistraße
über.
Westlich
der
Albrechtstraße
ist
heute
der
Campus
Westerberg
von
FH
und
Universität
gelegen.
An
gleicher
Stelle
breitete
sich
1938
der
Saatzuchtbetrieb
Stahn
&
Finke
aus.
Das
fünfgeschossige
Lagergebäude
am
linken
Bildrand
war
mit
einem
für
die
damalige
Zeit
recht
fortschrittlichen
Kommissionierungssystem
ausgestattet.
Über
ein
Förderband
wurden
die
Saaten
auf
die
Lagerorte
in
den
Geschossen
verteilt.
Die
Ausgabe
erfolgte
über
eine
spiralförmig
angeordnete
Rutschbahn,
so
ähnlich
wie
die
Wasserrutsche
im
Nettebad.
Nur
dass
hier
keine
Kinder
in
die
Halbschale
gelegt
wurden,
sondern
50-
Kilo-
Säcke
mit
Erbsen
oder
Bohnen.
Vor
dem
Lagerhaus
sind
die
mannigfach
unterteilten
Probefelder
an
den
vielen
Pfosten
zu
erahnen.
Jedes
gehandelte
Produkt
wurde
auf
einem
Quadratmeter
ausgesät,
begutachtet,
durch
Selektion
veredelt.
Von
1899
bis
1972
war
die
Firma
an
diesem
Standort,
siedelte
dann
um
zur
Leyer
Straße
nach
Atter,
wo
der
Betrieb
aber
nur
bis
1982
fortgeführt
wurde.
Die
Nachfrage
nach
Tütensämereien
war
stark
zurückgegangen.
Es
gab
immer
weniger
Privatleute,
die
Gemüse
in
ihren
Hausgärten
anbauten.
Um
die
Führungsrolle
in
der
Samenzucht
zu
behalten,
wären
"
Millionen-
Investitionen
in
die
Gentechnik"
erforderlich
gewesen,
wie
der
letzte
Geschäftsführer
berichtet.
Dazu
sei
der
mittelständische
Familienbetrieb
nicht
bereit
gewesen.
Autor:
jod