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1.
Erscheinungsdatum:
09.09.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Über
die
Maßnahmen
der
Stadt
Osnabrück
zum
Schutz
vor
Hochwasser,
zurückliegende
Konflikte
mit
Bebauungswünschen
in
Überschwemmungsgebieten
und
Aussicht
auf
ein
noch
schlimmeres
Hochwasser.
Überschrift:
Das kann kein Regenrückhaltebecken fassen
Zwischenüberschrift:
Bauen im Überschwemmungsgebiet war lange Zeit ganz normal - was kann die Stadt jetzt tun?
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Das
100-
jährige
Hochwasser
hat
Hellern
gerade
erlebt.
Ein
250-
jähriges
Hochwasser
würde
die
nächsten
Wohngebiete
bis
zum
grünen
Tal
fluten.
Im
Internet
kann
sich
jeder
Osnabrücker
anschauen,
wie
weit
die
Düte
dann
kommt.
Irgendwann
wird
es
passieren,
die
Stadt
kann
es
nicht
verhindern.
Auch
nicht
mit
dem
Bau
noch
größerer
Regenrückhaltebecken.
-
Wer
den
Stadtplan
von
heute
mit
dem
vor
50
Jahren
vergleicht,
erkennt
die
neuralgischen
Punkte.
Großflächig
wurden
Wohn-
und
Gewerbeansiedlungen
in
die
Überschwemmungsgebiete
von
Hase,
Düte
und
Nette
ausgedehnt.
Da
liegt
es
nahe,
dass
die
Flüsse,
wenn
sie
über
ihre
Ufer
treten,
Keller
und
Betriebsgebäude
in
Besitz
nehmen.
Die
Stadtplaner
orientieren
sich
am
Jahrhunderthochwasser,
das
im
Fachchinesisch
auch
als
HQ100
bezeichnet
wird.
Erst
seit
2004
darf
in
der
entsprechenden
Überschwemmungszone
nicht
mehr
gebaut
werden.
Diese
Vorschrift
geht
auf
die
große
Elbeflut
zurück,
die
sich
zwei
Jahre
zuvor
ereignet
hatte.
Wenn
es
um
den
Hochwasserschutz
geht,
wird
nach
wie
vor
gefeilscht
wie
auf
einem
orientalischen
Basar.
Als
die
Stadt
vor
einigen
Jahren
vorübergehend
erwog,
für
die
Ikea-
Ansiedlung
das
Überschwemmungsgebiet
der
Düte
anzutasten
und
dafür
einen
Ausgleich
an
anderer
Stelle
zu
schaffen,
gab
es
sogleich
eine
empörte
Reaktion
aus
der
Nachbarschaft:
Das
Bürgerforum
Atter
forderte
"
gleiches
Recht
für
alle"
und
schlug
neue
Baugrundstücke
entlang
der
Birkenallee
vor.
Da
hätten
die
Bewohner
jetzt
nasse
Füße
bekommen.
Bei
Ikea
setzte
die
Düte
zwar
die
angrenzenden
Wiesen
und
Felder
unter
Wasser,
nicht
aber
den
Parkplatz.
Ein
250-
jähriges
Hochwasser
würde
sich
allerdings
bis
ins
Erdgeschoss
ergießen.
Das
ist
das
Risiko,
im
Überschwemmungsgebiet
zu
bauen.
Dieses
Risiko
ging
auch
die
Spedition
Egerland
ein,
als
sie
vor
zehn
Jahren
ein
Parkdeck
an
der
Wellmannsbrücke
errichtete.
Als
am
27.
August
die
Hase
über
ihre
Ufer
trat,
musste
das
Untergeschoss
frei
geräumt
werden.
So
strömte
der
Fluss
planmäßig
durch
den
aufgeständerten
Bau.
Das
Augusthochwasser
zeigt
allerdings
auf,
dass
die
planmäßige
Vorsorge
an
Grenzen
stößt.
In
Eversburg
strömten
72
Kubikmeter
pro
Sekunde
haseabwärts
-
20-
mal
mehr
als
an
normalen
Tagen.
Eine
solche
Flut
würde
sämtliche
90
Osnabrücker
Regenrückhaltebecken
innerhalb
von
104
Minuten
komplett
volllaufen
lassen.
Diese
Becken
sind
meist
nur
für
ein
zehnjähriges
Hochwasser
ausgelegt,
und
es
gibt
sie
ohnehin
nur
in
neueren
Siedlungen.
Wenn
die
große
Welle
kommt,
setzt
die
Stadt
auf
ein
natürliches
Becken:
In
Wissingen
kann
die
Hase
noch
über
ihre
Ufer
treten.
Etliche
Millionen
Kubikmeter
Wasser
würden
so
zurückgehalten,
sagt
Detlef
Gerdts
vom
Fachbereich
Städtebau
der
Stadt
Osnabrück.
Wichtig
sei,
diese
Überschwemmungsflächen
auch
in
Zukunft
frei
zu
halten.
An
der
Hase
funktioniere
das,
an
der
Düte
allerdings
nicht.
Erschwerend
für
die
Planer,
verteilt
sich
der
Regen
nicht
gleichmäßig
in
der
Region.
Dieses
Mal
traf
es
die
Düte
mit
voller
Wucht,
während
die
Nette
vergleichsweise
glimpflich
davonkam.
So
bleibt
die
Überschwemmungsgefahr
unkalkulierbar.
"
Wer
dieses
Mal
trockene
Füße
behalten
hat,
kann
nicht
sicher
sein,
dass
er
nächstes
Mal
nicht
dran
ist"
,
sagt
Detlef
Gerdts.
Für
die
Stadt
bedeutet
Vorsorge
deshalb,
an
viele
Eventualitäten
zu
denken.
Vor
allem
aber,
dass
bei
jeder
neuen
Planung
die
Abflussmenge
nicht
erhöht
werden
darf,
wie
es
Stadtbaurat
Wolfgang
Griesert
ausdrückt.
Ganz
konkret
heißt
das,
Regenwasser
möglichst
an
Ort
und
Stelle
zu
versickern
oder
auf
Gründächern
zurückzuhalten.
Wo
das
nicht
reicht,
müssen
Rückhaltebecken
gebaut
werden.
Wasserschäden
entstehen
aber
auch
durch
Rückstau,
weil
Schmutz-
und
Regenkanäle
nicht
mehr
abfließen
können.
Die
Stadt
rät
zum
Einbau
von
Rückschlagventilen.
In
einem
Faltblatt
wird
Hausbesitzern
empfohlen,
technische
Einrichtungen
nicht
in
den
Keller
zu
bauen.
Und
wenn
doch,
Waschmaschinen
und
andere
Geräte
auf
Sockel
zu
setzen.
HQ100:
Das
Jahrhunderthochwasser
Mit
HQ100
bezeichnen
Fachleute
ein
Hochwasser,
das
im
statistischen
Mittel
einmal
in
100
Jahren
vorkommt.
In
der
Realität
kann
es
ebenso
gut
morgen
oder
in
237
Jahren
eintreten.
Analog
dazu
gibt
es
Berechnungen
für
andere
Zeiträume,
zum
Beispiel
HQ250.
Maßgeblich
sind
die
gemessenen
Jahreshöchstwerte
und
eine
Häufigkeitsanalyse.
Die
Berechnung
ist
zuverlässiger,
wenn
die
zugrunde
liegenden
Daten
über
einen
langen
Zeitraum
ermittelt
wurden.
Pro
gnosen
sollten
nicht
über
den
dreifachen
Beobachtungszeitraum
hinausgehen,
bei
HQ100
gelten
30
Jahre
als
Minimum.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert