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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
"Einfach toll, was hier geboten wird"
Zwischenüberschrift:
Entspannung und Muskelkraft: Mehr als 15 000 Besucher beim 15. Bergfest am Piesberg
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Über den neu angelegten Südstieg des Piesbergs zog es gestern Tausende von Besuchern aus Osnabrück und Umgebung zum 15. Bergfest. Unter den 150 Meter hohen Windkraftanlagen bot sich ihnen zwischen Heuballen und Sonnenliegen ein Bild der Entspannung.
Von Nicholas Salagaray (Text) und Michael Hehmann (Fotos) - Ellen Ackermann nutzte die Möglichkeit, mit einem von den Stadtwerken bereitgestellten Shuttle-Bus auf die Felsrippe zu kommen und verlor sich in einem kurzweiligen Sonnenbad: " Eigentlich will ich den Weg zurück walken, jetzt döse ich schon fast ein." Die Geräusche der Kinder, die sich im Hintergrund als Steinmetze versuchten, gepaart mit entspannter Lounge-Musik der Gruppe " Sax4tett", läuteten einen entspannten Tag ein. Bürgermeister Burkhard Jasper eröffnete das Bergfest offiziell und war besonders von der " gelungenen" Verknüpfung von Landschaft und Kultur beeindruckt.
Fahrt mit der Draisine
Bei schönstem Sonntagswetter waren das Museum Industriekultur und das Piesberger Gesellschaftshaus die wichtigsten Knotenpunkte für den großen Besucherandrang. Wer bei dem Motto " Unter Strom" allerdings eine hohe Technikdichte erwartete, suchte vergebens. Antrieb durch Muskelkraft war ein großes Thema, das von der Draisine bis zum Karussell vornehmlich den Erwachsenen viel abverlangte. So musste das Treibholz-Karussell am Gesellschaftshaus durch eine Wippe zum Drehen gebracht werden, während in der alten Werkstatthalle des Museums Industriekultur eine kleine Eisenbahn von einem Fahrrad in Bewegung gehalten wurde. Der 13-jährige Jan war davon zwar nass geschwitzt, aber durchaus begeistert: " Es ist klasse, einfach mal zu sehen, dass nicht alles automatisch laufen muss, sondern dass man auch selbst Elektrizität erzeugen kann." Oda Ellguth schloss sich dieser Meinung an: " Es ist einfach toll, was hier geboten wird, und ich freue mich, dass meine Kinder lernen können, dass Strom nicht selbstverständlich ist und man auch mit Eigenarbeit Dinge antreiben kann." Ohnehin wurden die Füße der Besucher strapaziert, da die verschiedenen Stationen praktisch rund um den Piesberg angelegt waren. Im dunklen Stollenschacht war trotz beeindruckend wirkender Laser-Installation auf vielen Metern die Dunkelheit stetiger Begleiter, und die Schritte über den kiesigen Untergrund mussten mit Bedacht gewählt werden. Dafür konnten sich die Besucher dann aber von einfacher und effektiver Technik begeistern lassen. So wurde beispielsweise ein Aufwindkraftwerk aus einer Toilettenpapierrolle, Pappe und Alufolie gebastelt. Der Faktor Wärme ließ es dann fliegen.
Natürlich kam auch die Kultur nicht zu kurz. Das Trapeztheater " Adieu Nathalie", in dem sich Andrea Beck selbstironisch, tollpatschig und französisch darstellte, begeisterte das Publikum. Anfangs weniger erfreut zeigten sich Linda (7) und Elsa (7) von den " Ameisen unter Strom", die unbedingt von ihrer süßen Ketchup-Pommes-frites kosten wollten. Nach langem Betteln konnten die verkleideten Schauspieler aber dann doch an ein Exemplar der unbekannten Speise gelangen und bedankten sich artig in der Ameisensprache. Schallendes Gelächter des Publikums unterstrich den Humor des Schauspiels.
Imke Wedemeyer, Geschäftsführerin des Piesberger Gesellschaftshauses, war rundum zufrieden: " Wir haben sicherlich 15 000 Besucher hier und sind sehr gut besucht. Es ist überall etwas los, aber nirgendwo sind zu große Warteschlangen." Zum Erfolg des Bergfestes habe ihrer Meinung nach besonders die klimagerechte Verknüpfung von Landschaft, Industriegeschichte und Kultur beigetragen.
Für Rolf Spilker, den Direktor des Museums Industriekultur, war aber bei der Besucherzahl klar, dass die Auslastungsgrenze nahezu erreicht war: " Wir sind hochzufrieden, aber viel mehr Besucher hätten es nicht werden dürfen, wir sind am Rande unserer Kapazitäten." Umso mehr habe es ihnallerdings gefreut, dass sich der Piesberg als Kulturort etabliert habe und damitDiskussionen über Standortfragen hinfällig geworden seien.

Autor:
Nicholas Salagaray


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