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1.
Erscheinungsdatum:
06.09.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Rückblick
auf
die
Hochwasser
seit
1945.
Überschrift:
Als die Hühner im Stall ertranken
Zwischenüberschrift:
Immer wieder haben verheerende Regenfälle die Region heimgesucht
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wenn
das
Wasser
kommt,
dann
kommt
es
mit
Macht.
Diese
Erfahrung
haben
die
Menschen
in
Osnabrück
und
der
Region
immer
mal
wieder
machen
müssen.
Aber
die
Rückschau
zeigt
auch:
Noch
niemals
ist
so
viel
Regen
vom
Himmel
gefallen
wie
in
den
Tagen
um
den
26.
August
2010.
Von
Frank
Henrichvark
-
Von
"
Wasserkatastrophe"
und
"
Rekordmengen"
schreiben
die
Zeitungen
zwar
auch
immer
wieder
gern,
selbst
wenn
ein
lokales
Gewitter
"
nur"
20
Liter
Wasser
in
kurzer
Zeit
brachte.
Gleichwohl
konnte
auch
ein
solches
Ereignis
spektakuläre
Folgen
haben.
Am
27.
Mai
1964
war
nach
Blitz,
Donner
und
Platzregen
die
Baustelle
für
den
Neumarkt-
Tunnel
abgesoffen.
Der
Bagger
stand
verloren
in
der
Baugrube
in
einem
riesigen
See.
Die
Wasseroberfläche
war
bedeckt
von
schwimmenden
Kanthölzern
und
Dämmmaterial.
52
Liter,
immer
bezogen
auf
den
Quadratmeter,
fielen
am
22.
Juli
1950
binnen
zwei
Stunden
vom
Himmel.
Diese
"
Wasserkatastrophe"
brachte
erstmals
nach
dem
Krieg
Überschwemmungen
in
weiten
Teil
der
Wüste
und
der
Neustadt.
2000
Einsätze
verzeichnete
die
Feuerwehr,
in
manchen
Kellern
soll
das
Wasser
zwei
Meter
hoch
gestanden
haben.
Und
den
Kleingärtnern
in
der
Wüste
ertranken
die
Hühner
im
Stall.
Nur
vier
Jahre
später
dasselbe
Bild
nun
auch
in
weiten
Teilen
des
Altkreises.
70,
6
Liter
Niederschlag
waren
am
15.
August
1954
die
Ursache
dafür,
dass
Düte,
Hunte
und
Hase
weiträumig
über
die
Ufer
traten,
Straßen
und
Brücken
beschädigt
wurden.
Spätestens
jetzt
wurde
auch
deutlich:
Der
längst
nicht
abgeschlossene
Wiederaufbau
nach
dem
Krieg
hatte
alle
Kräfte
absorbiert,
dabei
war
allerdings
die
Infrastruktur
nicht
mitgewachsen.
Es
reichten
die
Querschnitte
der
Abwasserkanäle
nicht
mehr
aus.
Auch
Feuerwehr
und
Katastrophenschutz
müssten
dringend
ausgebaut
werden,
lautete
eine
Erkenntnis.
Ein
Sturmtief
mit
60,
2
Liter
Regen
löste
dann
am
4.
Dezember
1960
wirklich
eine
Katastrophe
aus.
Mit
105
Stundenkilometer
peitschte
der
Regen
über
das
Land,
weshalb
in
Melle
vom
Oberkreisdirektor
angesichts
weiträumiger
Überschwemmungen
Katstrophenalarm
ausgelöst
wurde.
Osnabrück
brachte
dieses
Hochwasser
der
Hase
wirklich
nahe
an
den
Rand
einer
Katastrophe.
Nicht
nur
weil
Teile
der
Altstadt
am
Vitihof
oder
in
der
Neustadt
und
am
Pappelgraben
unter
Wasser
standen.
Schlimmer
noch:
Der
Leitdamm
der
Hase
unterhalb
des
ORV-
Bootshauses
wurde
überspült
und
brach
auf
50
Meter
Breite.
Plötzlich
floss
das
Hasewasser
in
den
tiefer
liegenden
Stichkanal
und
hob
dort
den
Wasserspiegel
an.
Verheerende
Folge:
Das
Wasser
unterspülte
die
Hollager
Schleuse
und
grub
sich
ein
neues
Bett.
Das
Pumpenwärterhaus
wurde
in
den
Kanal
gerissen,
die
Brücke
zerstört.
Zwischen
Haster
Schleuse
und
Hollager
Schleuse
lief
der
Stichkanal
aus,
drei
Schiffe
lagen
plötzlich
auf
dem
Trockenen.
Es
dauerte
Monate,
bis
der
Schaden
repariert
war
und
der
Kanal
wieder
befahren
werden
konnte.
Weitere
Regenspitzen
verzeichnet
die
Chronologie
der
Überschwemmungen
dann
am
14.
Juni
1966,
als
in
einem
Gewitter
urplötzlich
108
Liter
Regen,
vermischt
mit
dicken
Hagelkörnern,
vom
Himmel
prasselten.
Tausende
Keller
wurden
überflutet,
das
Telefon
und
der
Autoverkehr
brachen
zusammen,
Großbetriebe
wie
Karmann
mussten
die
Produktion
stilllegen,
und
die
gerade
eingerüstete
Baustelle
für
den
Betondeckel
Öwer
de
Hase
wurde
weggerissen.
In
der
Zeitung
meldeten
sich
wenig
später
die
Landwirte
aus
der
Düteniederung
zu
Wort.
Der
Fluss
sei
nicht
nur
durch
die
Industrieabwässer
biologisch
tot,
sondern
auch
durch
die
zunehmende
Versiegelung
mit
seiner
Aufgabe
als
Vorfluter
völligüberlastet:
"
Unsere
Betriebe
können
es
auf
Dauer
nicht
verkraften,
wenn
die
Weiden
verderben
und
das
Heu
auf
den
Wiesen
wegschwimmt."
Erst
im
Jahr
1981
spitzte
sich
die
Hochwasser-
Lage
erneut
zu:
Als
im
März
in
vier
Tagen
80
Liter
Wasser
zusammenkamen,
konnte
die
Stadt
immerhin
vermelden,
dass
sich
die
24
mittlerweile
angelegten
Regenrückhaltebecken
bewährt
hatten.
Größere
Schäden
im
Stadtgebiet
blieben
aus,
allerdings
floss
die
Hase
an
der
altbekannten
Stelle
erneut
in
den
Stichkanal.
Am
29./
30.
Juni
1981
pladderten
erneut
106
Liter
in
24
Stunden
vom
Himmel.
"
Osnabrück
steht
das
Wasser
bis
zum
Hals"
,
titelte
die
Neue
OZ.
Angesichts
der
unvermeidlichen
flächigen
Überschwemmungen
mit
allen
Folgen
für
die
betroffenen
Haushalte
forderte
der
Tiefbau-
Amtsleiter
Kurt
Jäger
mit
allem
Nachdruck
mehr
Geld
für
sein
Fachgebiet:
Die
weiträumige
Umstellung
der
Kanalisation
auf
Trennkanäle
sei
unvermeidlich.
Die
Investitionen
in
die
Vorsorge
zahlten
sich
aus.
Spätere
Gewittergüsse
gingen
relativ
glimpflich
aus.
Gegen
eine
solche
Wasserflut
von
fast
200
Litern
allerdings,
wie
sie
Osnabrück
in
den
Tagen
vom
22.
bis
27.
August
verkraften
musste,
war
die
Stadt
nicht
gewappnet.
Mit
47,
6
Litern
in
den
ersten
vier
Tagen
waren
die
Regenrückhaltebecken
und
die
Flüsse
bereits
ausgelastet.
Dann
kam
die
"
Jahrhundertflut"
vom
26.
mit
128
Litern
hinzu.
Und
das
war
dann
einfach
zu
viel.
Autor:
Frank Henrichvark