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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Lindenfall: Baustopp ist rechtens
Zwischenüberschrift:
Gericht weist Baufirma ab
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
fhv/ hin Osnabrück. Das Verwaltungsgericht Osnabrück hat den von der Stadt verhängten Baustopp für das Linden-Grundstück an der Lürmannstraße bestätigt. Dort war eine geschützte Linde offenbar gefällt worden, um Platz für ein nobles Wohnprojekt zu schaffen.
Nach dem Fall des 120 Jahre alten Baumes Anfang August hatte die Stadt den Stopp verfügt. Der Erhalt der Linde war Bestandteil der Baugenehmigung. Den Baustopp hatte die Stadtverwaltung mit " sofortiger Vollziehung" verhängt.
Gegen diesen Sofortvollzug wehrte sich die Baufirma Massivhaussysteme GmbH (mhs) vor dem Verwaltungsgericht. Der Baum sei bei den Arbeiten versehentlich umgekippt, so die Argumentation der Firma. Augenzeugenberichte, Fotos und Spuren am Baum legen eine gegenteilige Schlussfolgerung nahe: dass der Baum gezielt aus dem Weg geräumt wurde.
Für die Entscheidung des Gerichts habe es keine Rolle gespielt, " ob der Baum mutwillig beseitigt worden ist oder ob das Ereignis auf unglückliche Umstände zurückzuführen war", teilte das Gericht mit. Grundlage der Baugenehmigung sei der Erhalt der Linde und einer Kastanie gewesen. Im Gegenzug habe die Bauherrin zwei andere Bäume, die der Planung im Weg standen, fällen dürfen. Mit dem Fall der Linde habe sich aber eine " maßgeblich veränderte bauplanungsrechtliche Situation ergeben", so das Gericht. Es müsse jetzt geprüft werden, ob das Vorhaben immer noch und gegebenenfalls unter welchen Voraussetzungen genehmigungsfähig sei. Um alle Optionen offenzuhalten, sei der Baustopp gerechtfertigt. Der Beschluss ist nicht rechtskräftig (Az. 2B 22/ 10).
Unterdessen wird in Osnabrücker Bauträger-Kreisen offen darüber gesprochen, dass mhs aus diesem Projekt " Green Living" aussteigen wollte. Im Frühjahr 2010 scheiterten Verkaufsverhandlungen mit mehreren Baufirmen, weil der von mhs verlangte Preis für das Grundstück und die erbrachten Planungs-Vorleistungen zu hoch war und zudem die Linde der Bauausführung im Wege stand: " Das Problem wird schon gelöst", soll es damals vonseiten mhs geheißen haben. Einer, der dabei war, erinnert sich noch an Witzchen über Kupfernägel, mit denen man angeblich jeden Baum töten könne. Die tiefere Bedeutung dieser Ansage sei ihm aber erst viel später klargeworden.
Ein Sprecher der Baufirma mhs wies die Darstellung mit Nachdruck zurück. Es habe nie die Absicht bestanden, das Objekt abzustoßen. Verkaufsverhandlungen habe es nicht gegeben.

Autor:
fhv, hin


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