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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Gesucht: die optimale Wertstofftonne
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Firma Cyclos entwickelt Strategien im Auftrag des Umweltbundesamtes
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
jan Osnabrück. Nicht nur in Osnabrück wird über die Einführung einer neuen Wertstofftonne diskutiert. In ganz Deutschland steht das Thema auf der Tagesordnung. Denn das neue Abfallgesetz verlangt, dass auf Dauer deutlich weniger Kunststoffe und Metalle im Restmüll landen als bisher. Doch wie sollen die Kommunen der neuen Herausforderung gerecht werden? Antworten und Empfehlungen gibt die Osnabrücker Firma Cyclos.
Das bundesweit führende Beratungsunternehmen für die Entsorgungsbranche wird in den nächsten Wochen und Monaten maßgebliche Strategien und Konzepte entwickeln. Im Kern wird es darum gehen, kostengünstig die angestrebte bessere Verwertungsquote zu erreichen.
Forschungsvorhaben
Das Umweltbundesamt weiß, dass die geballte Kompetenz auf dem Gebiet der Abfallentsorgung in Osnabrück zu Hause ist (siehe auch den gelben Kasten). Die staatliche Behörde hat daher Anfang August Cyclos mit zwei Forschungsvorhaben beauftragt - mit dem Ziel, die fast 20 Jahre alte Verpackungsverordnung (Stichwort Grüner Punkt) zu modernisieren. Der Anlass ist eine neue europäische Abfallrichtlinie, die der Gesetzgeber in nationales Recht übertragen muss.
Gemeinsam mit einem Ingenieurbüro aus Aachen wird sich Cyclos auf die Suche nach der optimalen Wertstofftonne machen. Das Osnabrücker Unternehmen hat fünf Monate Zeit, um darzustellen, welche Abfälle die Bundesbürger künftig in einem solchen Behälter sammeln sollen. Dabei geht es auch um spätere Verwertungsmöglichkeiten und den Einfluss auf den Restmüll.
Untersuchungen haben ergeben, dass (bezogen auf die jeweilige Müllmenge) der Anteil von Kunststoffen und Metallen, die nicht Verpackungen sind, in Deutschland lediglich 20 bis 30 Prozent beträgt - pro Einwohner sechs bis acht Kilogramm im Jahr. Bei Folien machen die stoffgleichen Nichtverpackungen (so der Fachbegriff) 50 Prozent aus, bei Weißblech 20 Prozent, bei Polypropylen, aus dem zum Beispiel Plastikschüsseln hergestellt werden, 13 Prozent und bei dem weicheren Polyethylen gerade einmal 2 Prozent.
Aufgrund des geringen Anteils am Restmüll bezweifeln die beiden Cyclos-Geschäftsführerinnen Agnes Bünemann und Gunda Rachut, dass es wirtschaftlich ist, diese Wertstoffe parallel zum Gelben Sack in einem separaten Behälter zu entsorgen. In Kassel ist ein solcher Test nach knapp zwei Jahren wieder eingestellt worden. Es hatte sich herausgestellt, dass zu viele Verpackungen in der neuen Wertstofftonne waren.
Dortmund hat sich für ein anderes Modell entschieden. Der städtische Entsorgungsbetrieb kooperiert dort mit dem Dualen System Deutschland, um ab Anfang 2011 Verpackungen aus Kunststoffen und Metallen, stoffgleiche Nichtverpackungen, aber auch andere Materialien wie Holz und Gummi in nur einer Wertstofftonne zu sammeln.
Finanzielle Fragen
Mit dem zweiten Forschungsvorhaben des Umweltbundesamtes soll Cyclos finanzielle und rechtliche Fragen beantworten. Federführend sind daran ein Wirtschaftsinstitut und die Technische Universität in Berlin beteiligt. Untersucht werden soll, wie sich künftig die Gebühren entwickeln, wer was bezahlen muss und wer für die Organisation einer Wertstofftonne zuständig sein könnte.
Seit Jahren schon stehtCyclos verschiedenen Städten mit Rat und Tat zur Seite. Aktuell gehören Hamburg und Wuppertal zu den größeren Projekten. An dem imOsnabrücker Stadtteil Eversburg vorgesehenen Pilot versuch ist Cyclos nicht beteiligt.
Der Osnabrücker Servicebetrieb möchte für rund 1000 Haushalte zusätzliche Wertstofftonnen bereitstellen. Verpackungen sollen weiter über den Gelben Sacken entsorgt werden. Der Betriebsausschuss des Stadtrates will heute in nicht öffentlicher Sitzungüber das Thema beraten.

Die Firma Cyclos im Porträt
1993 gründeten Agnes Bünemann undGunda Rachut die Firma Cyclos. Das erfolgreiche Osnabrücker Unternehmen hat inzwischen 32 Beschäftigte - in der Mehrzahl Frauen. Darunter sind zwölf öffentlich bestellte Sachverständige für Verpackungsentsorgung. Damit ist Cyclos bundesweit die Nummer eins. Insbesondere die fast 20 Jahre alte Verpackungsverordnung (Stichwort Grüner Punkt) hat der Firma eine Reihe von Aufträgen beschert. Cyclos kontrolliert, ob bei der Entsorgung der gelben Säcke alles ordnungsgemäß abläuft, wie und wo Kunststoffe und Metalle getrennt und wiederverwertet werden. " Wir haben bundesweit den besten Überblick", ist Agnes Bünemann stolz. Dutzende von Aktenordnern zu diesem Thema füllen die Büroräume im Centrum für Umwelt und Kommunikation (CUT) an der Westerbreite.Cyclos hat weitere Tätigkeitsfelder: Das Unternehmen zertifiziert zum Beispiel Pfandautomaten für die Rücknahme von Einweg-Plastikflaschen, ermittelt das genaue Gewicht von Verkaufsverpackungen und berät Wirtschaftsverbände.
Autor:
jan


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