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1.
Erscheinungsdatum:
14.08.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Linde
aus
dem
"
Lindenfall"
war
auf
Bauplänen
falsch
eingetragen.
Es
wird
angedeutet,
dass
dies
vorsätzlich
geschah,
um
trotz
des
wahren
Standorts
eine
Baugenehmigung
zu
erhalten.
Einigkeit
im
Stadtrat,
dass
ein
neuer
Baum
an
alter
Stelle
gepflanzt
werden
soll
und
der
Bauplan
entsprechend
abgeändert
wird.
Überschrift:
Stadt will Baufirma die Krallen zeigen
Zwischenüberschrift:
Lürmannstraße: Linde im Lageplan falsch eingezeichnet - Ersatzpflanzung an derselben Stelle
Artikel:
Originaltext:
rll
Osnabrück.
Daumenschrauben
will
die
Stadt
dem
Investor
anlegen,
den
sie
für
den
Baumfrevel
an
der
Lürmannstraße
verantwortlich
macht.
Politiker
aller
Ratsfraktionen
waren
sich
im
Stadtentwicklungsausschuss
einig,
dass
ein
Exempel
statuiert
werden
müsse.
Nur
so
lasse
sich
verhindern,
dass
auch
künftig
Bauvorschriften
mutwillig
ignoriert
würden.
Für
die
gefällte
Linde
soll
ein
Ersatzbaum
gepflanzt
werden
- "
in
maximaler
Größe"
,
wie
es
heißt,
und
an
derselben
Stelle.
Die
geschützte
Linde,
die
am
3.
August
unter
maßgeblicher
Beteiligung
eines
Baggers
zu
Fall
kam,
liegt
noch
immer
in
der
Baugrube
am
Westerberg,
die
im
Auftrag
der
Massivhaus-
Systeme
GmbH
(mhs)
für
ein
exklusives
Wohnprojekt
ausgehoben
wurde.
Noch
immer
gilt
der
Baustopp,
den
die
Stadt
verhängt
hat.
Und
an
diesem
Zustand
wird
sich
möglicherweise
auch
in
nächster
Zeit
nichts
ändern.
Denn
die
Verwaltung
betrachtet
die
Baugenehmigung
als
nichtig,
weil
gegen
elementare
Auflagen
verstoßen
wurde.
Die
Stadt
könne
einen
Bauantrag
bis
zu
zwölf
Monate
zurückstellen,
um
neue
Planungsziele
festzulegen,
kündigte
Stadtbaurat
Wolfgang
Griesert
an.
Mit
diesem
Instrument
hofft
er
den
Investor
beeindrucken
zu
können,
denn
eine
solche
Zeitverzögerung
"
tut
richtig
weh"
.
Offenbar
hat
der
Antragsteller
sogar
falsche
Angaben
gemacht,
um
sein
Bauprojekt
genehmigen
zu
lassen.
Die
Linde,
deren
tragischer
Fall
die
Nachbarschaft
in
Rage
bringt,
war
im
Lageplan
falsch
eingezeichnet.
Darauf
wies
Franz
Schürings,
der
Leiter
des
Fachbereichs
Städtebau,
vor
dem
Stadtentwicklungsausschuss
hin.
Laut
Plan
sei
sie
30
Meter
von
der
Lürmannstraße
entfernt
gewesen,
in
Wirklichkeit
aber
nur
27
Meter.
Da
wäre
ihr
die
geplante
Tiefgarage
bedrohlich
nahe
gekommen.
So
bedrohlich,
dass
der
Baum
gar
nicht
überlebensfähig
gewesen
wäre,
wie
es
Griesert
ausdrückte.
Für
den
falschen
Lageplan
machen
die
städtischen
Planer
den
Bauherrn
verantwortlich,
zumal
der
Fachbereich
Umwelt
schon
im
Vorfeld
Zweifel
am
eingezeichneten
Standort
der
Linde
geäußert
hatte.
Der
Plan
sei
daraufhin
geändert
worden,
sagt
Detlef
Gerdts,
der
Leiter
des
Fachbereichs
Umwelt
-
und
aus
einem
kleinen
Fehler
sei
ein
großer
Fehler
geworden.
Einigkeit
bestand
unter
den
Politikern
von
CDU,
SPD,
FDP
und
Grünen,
dass
die
Stadt
dem
Investor
die
Krallen
zeigen
soll
-
schon
allein
um
Nachahmungseffekte
konsequent
zu
unterbinden.
Auflage
für
eine
neue
Baugenehmigung
soll
die
Verpflichtung
sein,
einen
möglichst
großen
Baum
exakt
an
die
Stelle
der
gefällten
Linde
zu
pflanzen.
Wegen
des
felsigen
Untergrunds
wollen
die
Fachleute
aber
keine
zu
hohen
Erwartungen
wecken.
Deshalb
ist
von
etwa
50
cm
Stammumfang
die
Rede.
Die
umgestürzte
Linde
hatte
einen
Umfang
von
2,
50
m.
Nach
dem
Willen
der
Politiker
soll
der
Baumstandort
im
Bebauungsplan
als
geschützt
markiert
werden.
Die
Tiefgarage
müsste
umgeplant
und
damit
verkleinert
werden.
Voraussichtlich
zwei
Stellplätze
fielen
damit
weg.
Die
Verwaltung
bekam
von
der
Politik
überdies
den
Auftrag,
eine
wirksame
Sanktion
gegen
den
Bauherrn
zu
verhängen.
Und
für
die
Zukunft
erwägt
die
Stadt,
gravierende
Verstöße
gegen
Bauauflagen
mit
Konventionalstrafen
zu
ahnden.
Kommentar
Und
das
Positive?
Von
Rainer
-
Nein,
was
an
der
Lürmannstraße
passiert
ist,
sieht
nicht
nach
einem
"
zufälligen
und
unvorhersehbaren
Ereignis"
aus,
wie
es
der
Investor
glauben
machen
will.
Mit
ihrem
gemeinsamen
Beschluss
machen
die
Ratsmitglieder
von
CDU,
SPD,
FDP
und
Grünen
deutlich,
dass
sie
sich
nicht
für
dumm
verkaufen
lassen.
Die
Stadt
war
dem
Investor
weit
entgegengekommen.
Eine
stattliche
Kastanie,
eine
Buche
und
ein
Ahorn
durften
verschwinden,
weil
sie
dem
Bauvorhaben
im
Weg
standen.
Daraus
ergab
sich
die
Verpflichtung,
die
verbliebenen
Bäume
umso
wirksamer
zu
schützen.
Aber
die
Auflagen
wurden
konsequent
missachtet.
Den
Politikern
ist
klar:
Wenn
sie
diese
Dreistigkeiten
durchgehen
lassen,
ist
es
vorbei
mit
dem
Schutz
für
alle
Bäume,
die
in
Bebauungsplänen
als
erhaltenswürdig
eingezeichnet
sind.
Vielleicht
musste
erst
ein
Investor
über
die
Stränge
schlagen,
um
diese
Einsicht
zu
fördern.
Wenn
das
anderen
Bäumen
nützt,
hat
dieser
Skandal
sogar
etwas
Positives.
Autor:
rll