User Online: 2 |
Timeout: 20:08Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
16.08.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Köhlerfest
im
Heger
Holz
mit
regem
Publikumsbesuch
und
musikalischer
Begleitung.
Überschrift:
Teilzeit-Vulkan am Rande Osnabrücks
Zwischenüberschrift:
Sechsmal hielt der Meiler im Heger Holz die Köhler mit Puffungen auf Trab
Artikel:
Originaltext:
Von
Marie-
Luise
Braun
-
Osnabrück.
Es
klingt
wie
ein
entspanntes
Ausatmen,
doch
die
Wirkung
ist
enorm.
Erde
rutscht
herab
und
fliegt
herum,
Kohlebröckchen,
sogar
ganze
Holzstücke
speit
der
Meiler
aus.
Und
die
vier
Köhler,
die
eben
noch
beim
Bier
saßen,
stieben
davon.
Holen
Schippe,
Forke
und
schließlich
auch
den
Wasserschlauch,
um
den
Meiler
wiederherzustellen,
Löcher
zu
flicken,
und
ihn
zu
beruhigen.
Sechsmal
müssen
sie
das
Prozedere
in
der
Nacht
zum
Sonntag
wiederholen.
Die
Augen
immer
noch
auf
den
Meiler
gerichtet,
die
Arme
auf
eine
Schaufel
gestützt,
schiebt
Herbert
Nowak
seinen
schwarzen
Hut
in
den
Nacken.
Schweißnass
kräuseln
sich
die
Locken
darunter,
als
er
kopfschüttelnd
sagt:
"
Wenn
einer
ein
Patentrezept
hätte,
das
zu
verhindern,
dem
würde
ich
nen
Sechser
im
Lotto
abgeben."
Der
Köhler
hat
es
kommen
hören,
ließ
deshalb
eines
der
drei
Zuluftlöcher
am
Fuße
des
Meilers
schließen
-
aber
verhindern
konnte
er
das
Puffen
nicht.
"
Man
sieht
halt
nicht,
was
drinnen
vor
sich
geht"
,
resümiert
er
nüchtern.
Dass
ein
Meiler
pufft,
sich
setzt
und
Kohle
ausspeit,
sei
völlig
normal.
"
In
der
Häufigkeit
aber
habe
ich
das
noch
nie
erlebt"
,
staunt
Heinz
Sprengel,
Präsident
der
Europäischen
Köhlervereinigung.
Und
es
sei
immerhin
schon
sein
25.
Meiler.
Für
die
Gäste
des
Köhlerfests
im
Heger
Holz
bietet
sich
ein
interessantes
Schauspiel,
das
sie
bei
Bier,
Köhlersteak
und
jazzigen
Klängen
geboten
bekommen.
"
What
goes
up,
musst
come
down"
spielt
die
Big
Band
der
Angelaschule
auf
der
anderen
Seite
der
Lichtung
sinnigerweise
gerade,
als
der
Meiler
zum
zweiten
Mal
pufft.
Diszipliniert
blasen
und
trommeln
die
Schüler
unter
der
Leitung
von
Ekkehard
Sauer
weiter,
während
sich
einige
Gäste
dann
doch
vorsichtig
dem
Meiler
nähern,
den
vier
Köhlern
bei
der
Arbeit
zuschauen
und
Dinge
sagen
wie:
"
Das
ist
wirklich
archaisch."
Was
so
viel
heißt
wie
altertümlich.
Viel
weißer
Rauch
Einige
Hundert
Besucher
waren
den
Tag
über
in
die
Nähe
des
Schütterhauses
gekommen,
um
rund
um
den
Meiler
das
450.
Jubiläum
der
Heger
Laischaft
zu
feiern.
Nachmittags
spielte
die
Rentnerband.
Zu
den
Klängen
einer
Blaskapelle
liefen
Vertreter
der
Heger
Laischaft
einen
kleinen
Schnatgang.
Abends
haben
die
Schüler
der
Angelaschule
ihren
Auftritt.
Drei
Stunden
lang
begleiten
die
12-
bis
19-
Jährigen
das
Fest.
Es
sind
auch
Ehemalige
darunter.
"
Es
gab
keine
Wiederholung"
,
betont
Sauer,
der
das
Repertoire
der
Kapelle
mit
"
Jazz,
Rock-
Pop,
Funk
und
Soul"
beschreibt.
Die
Titelmelodie
der
Muppet-
Show
erklingt
zum
Abschluss,
bevor
die
Jugendlichen
ihre
Instrumente
in
den
Transporter
packen
und
"
Gute
Nacht"
sagen.
Zu
diesem
Zeitpunkt
hat
sich
der
Meiler
bereits
wieder
beruhigt.
Er
stiebt
zwar
immer
noch
viel
weißen
Rauch
aus,
aber
er
wirkt
kontrolliert.
Um
dem
Teilzeit-
Vulkan
wieder
Form
zu
geben,
klettert
Nowak
hinauf,
sucht
mit
dem
Traugott
(einemüberdimensionalen
Hammer
aus
Holz)
nach
Löchern,
schiebt
Erde
beiseite,
legt
Buchenscheite
und
Gras
nach.
"
Der
Qualität
der
Kohle
tut
das
nix"
,
sagt
sein
Kollege
Wilhelm
Papen
am
Fuße
des
Meilers.
Müde
sieht
er
aus.
Seit
fünf
Uhr
morgens
ist
er
mit
kleinen
Pausen
vor
Ort.
Die
Nachtschicht
teilt
sich
dann
auch
Herbert
Nowak
mit
dem
vierten
Köhler
im
Bunde,
Dieter
Marggraf.
Während
sich
die
Köhler
wieder
ihrem
Bier
widmen,
fachsimpeln
Männer
um
den
Meiler
herum
über
Ursachen
des
Puffens
und
über
die
Kraft,
die
in
einem
solchen
Meiler
steckt.
Langsam
leeren
sich
die
Bänke
und
Tische,
die
Mitarbeiter
der
Stände
verkünden
die
letzte
Wurst,
das
letzte
Bierchen.
Und
über
dunkle
Waldwege
führt
der
Weg
spätnachts
hinein
in
die
Stadt,
wo
die
Kohle
aus
der
Tüte
kommt.
"
Heute
war
der
Meiler
wieder
schön
ruhig,
brav
und
artig"
,
teilte
Frank
Henrichvark,
der
Wort-
und
Buchhalter
der
Heger
Laischaft,
gestern
Abend
mit.
Autor:
Marie-Luise Braun