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1.
Erscheinungsdatum:
13.08.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Wissenschaftler
bemängeln
zunehmende
Unkenntnis
der
Tierwelt
bei
Bürgern.
Überschrift:
NABU warnt vor tödlicher Tierliebe
Zwischenüberschrift:
Experte sieht Modernitätsflucht
Artikel:
Originaltext:
kas
Osnabrück.
Frösche
im
Eisfach,
Kältesorgen
um
Igel
bereits
im
August
sowie
eine
Schlange,
die
sich
als
schlichter
Wurm
entpuppt:
Übertriebene
Tierliebe
und
Entfremdung
von
der
Natur
sorgen
zunehmend
für
kuriose
und
abstruse
Begegnungen
zwischen
Mensch
und
Tier,
berichtet
der
Naturschutzbund
(NABU)
.
"
Das
Unwissen
über
Wildtiere
wächst
in
der
Bevölkerung
enorm"
,
beobachtet
Rüdiger
Wohlers
vom
NABU
Niedersachsen.
So
erhielt
er
bereits
in
diesen
warmen
Sommertagen
mehrfach
Anfragen,
ob
untergewichtig
erscheinende
Igel
nicht
vor
der
nahenden
kalten
Jahreszeit
geschützt
werden
müssten.
"
Purer
Unsinn"
,
erklärt
der
Experte.
Eine
andere
Anruferin
hätte
gar
bereits
mehrere
Tiere
eingesammelt
gehabt
und
sie
erst
nach
ausgiebiger
Diskussion
wieder
ausgesetzt.
Zum
Glück,
denn
wer
gesunde
Igel
ins
Haus
hole,
riskiere
deren
Tod
und
verstoße
sowohl
gegen
Naturschutz-
als
auch
Tierschutzrecht,
betont
Wohlers.
Das
Gros
der
Anfragen
käme
aus
dem
städtischen
Bereich
und
sei
auf
"
totale
Unkenntnis"
zurückzuführen,
meint
Wohlers:
"
Nicht
nur
Kinder,
denen
man
nachsagt,
sie
würden
36
Handy-
Klingeltöne
erkennen,
aber
keine
drei
Vogelarten,
sondern
auch
die
Eltern
kennen
sich
nicht
mehr
in
der
heimischen
Tierwelt
aus."
NABU-
Biologe
Julian
Heiermann
fordert,
die
Ausbildung
der
Lehrer
zu
verbessern,
denn
diese
und
selbst
Professoren
könnten
viele
Tierarten
nicht
mehr
bestimmen.
Er
habe
den
Fall
erlebt,
dass
eine
Lehramtskandidatin
den
Unterschied
zwischen
Spatz
und
Sperling
wissen
wollte.
Dabei
sind
beide
Begriffe
Synonyme
für
dieselbe
Vogelart.
Auch
deshalb
fragt
Kerstin
Elbing
vom
Verband
Biologie,
Biowissenschaften
und
Biomedizin:
"
Wie
soll
die
Artenvielfalt
in
Deutschland
geschützt
werden,
wenn
wir
keine
Experten
mehr
haben?
"
Zugleich
kritisiert
sie,
dass
der
Biologie-
Unterricht
wegen
des
verkürzten
Abiturs
reduziert
worden
sei.
Alfred
Fuhr
vom
Berufsverband
Deutscher
Soziologinnen
und
Soziologen
sieht
neben
Unkenntnis
noch
einen
weiteren
Grund
für
den
falschen
Umgang
mit
wild
lebenden
Tieren.
Die
große
Zahl
der
Fernsehsendungen,
die
zwar
das
normale
Fressen-
und-
gefressen-
werden
in
der
Tierwelt
thematisierten,
zugleich
aber
den
Menschen
als
Feind
der
Tiere
darstellten,
würden
einen
öffentlichen
Druck
ausüben
nach
dem
Motto:
Du
bist
nur
ein
guter
Mensch,
wenn
du
Tiere
schützt.
Die
Komplexität
der
Welt
werde
dadurch
so
weit
vereinfacht,
dass
sie
moralisch
handhabbar
werde.
Fuhr
sieht
darin
eine
Modernitätsflucht.
Auch
Heiermann
stellt
eine
Entfremdung
fest:
"
Tiere
werden
vermenschlicht,
um
dann
die
eigenen
Ansprüche
auf
sie
zu
übertragen."
Bärbel
Rogoschik,
Leiterin
des
Artenschutzzentrums
Leiferde
im
Kreis
Gifhorn,
sieht
zudem
das
Problem,
dass
manche
Fernsehzuschauer
Szenen
wie
die
Haltung
eines
Fuchses
im
Wohnzimmer
als
normal
betrachten
würden.
Dass
dem
nicht
so
ist,
müsste
einem
schon
der
gesunde
Menschenverstand
sagen,
findet
Rogoschik.
Doch
der
setzt
offenbar
manchmal
aus:
Wie
etwa
bei
einem
Mann,
der
vermeintlich
mit
einer
Schlange
in
Leiferde
aufgetaucht
war.
Das
Tier
im
Marmeladenglas
habe
sich
dann
aber
als
Regenwurm
entpuppt,
erzählt
Rogoschik.
Wohlers
schildert
den
Fall
eines
Mannes,
der
Frösche
zum
Überwintern
ins
Eisfach
seines
Kühlschranks
gepackt
hatte.
Und
den
einer
Frau,
die
einen
Tipp
haben
wollte,
wie
sie
am
besten
kiloweise
Brei
zum
Möwenfüttern
herstellen
könne.
Ein
weiterer
Mann
habe
Schwalben
fangen
wollen,
um
sie
vor
ihrem
"
gefährlichen"
Flug
in
den
Süden
zu
bewahren.
Kurios
sei
auch
der
Fall
eines
in
einen
Hühnerstall
zum
Überwintern
eingesperrten
Eichhörnchens.
"
Und
ich
werde
nie
den
Anruf
einer
älteren
Dame
vergessen"
,
sagt
Wohlers.
"
Sie
bat
uns,
30
Marienkäfer
abzuholen,
damit
diese
ein
warmes
Quartier
finden."
Zusammen
in
den
Wald
Von
Karsten
Grosser
-
In
den
USA
sollen
Kinder
schon
Hühner
mit
sechs
Beinen
gemalt
haben,
weil
es
Hühnerkeulen
im
Supermarkt
immer
im
Sechserpack
gibt.
Lustig?
Nein,
eher
traurig.
Denn
auch
hierzulande
nimmt
das
Wissen
über
die
heimische
Flora
und
Fauna
ab.
Ergebnis
des
jüngsten
Jugendreports
Natur:
Nur
sechs
Prozent
der
befragten
Sechst-
bis
Neuntklässler
wussten,
dass
das
Junge
vom
Hirsch
Kalb
heißt.
Und
es
gibt
noch
mehr
Beispiele.
Klar,
das
gesamte
Wissen
der
Menschheit
ist
mittlerweile
so
umfangreich,
dass
niemand
mehr
alles
wissen
kann.
Das
Zeitalter
der
Universalgelehrten
ist
schon
lange
vorbei
und
wird
auch
nie
wiederkommen.
Gleichwohl
ist
Bildung
ein
Schlüssel
für
ein
erfolgreiches
Berufsleben.
Und
zwar
ein
so
bedeutender,
dass
manche
Eltern
meinen,
schon
die
Freizeit
der
Kleinsten
mit
Lernangeboten
zupflastern
zu
müssen.
Zudem
reißen
die
Forderungen
nach
neuen
Unterrichtsfächern
und
-
inhalten
nicht
ab.
Doch
zählen
tatsächlich
nur
Sprachen,
Wirtschaft,
Technik
und
Informatik?
Wie
sollen
Kinder
lernen,
dass
die
Welt
schützenswert
ist,
wenn
sie
nicht
einmal
die
Natur
vor
ihrer
Haustür
kennen?
Eine
Frage,
die
sich
auch
die
Eltern
stellen
müssen.
Antworten
bietet
zum
Beispiel
ein
gemeinsamer
Waldspaziergang.
Autor:
kas,Karsten Grosser