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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Verkehrschaos auf dem Arndtplatz
Zwischenüberschrift:
Wohnviertel überstand den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Lebhaft ging es im Sommer 1949 am Arndtplatz zu. Hier war offenbar ein Lkw der britischen Armee liegen geblieben. Mitten im Getümmel versuchen zwei Polizisten, den Verkehr in Bahnen zu lenken. Und drum herum bestaunen Zaungäste das Geschehen.
- Der Blick der Fotografen geht an der Martinistraße entlang in Richtung Heger-Tor-Wall. Die Bilder entstanden an der Kreuzung zur Heinrichstraße. Allerdings ist die Perspektive eine andere: Der Fotograf der aktuellen Aufnahme stand auf der Straße, während der des historischen Bildes aus einem Fenster im ersten Stock heraus fotografiert haben muss.
Vor allem eines zeigt diese Fotografie aus den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg: Im Viertel um den Arndtplatz sind zahlreiche Häuser erhalten geblieben. Dadurch ist es heute das größte intakte planmäßige Erweiterungsgebiet aus dem ausgehenden 19. Jahrhunderts: Dort findet sich die Spannbreite vom Arbeiter- und Handwerkerhaus bis zur Villa aus der Zeit zwischen 1870 bis 1920 wieder.
Als Wohngegend entwickelte sich dieser Teil der Stadt gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert befand sich hier, im Westen des Stadtgrabens vor dem Heger Tor, ein Gartengelände, das zur Martinianer Laischaft gehörte. Das Gebiet verlief entlang der heutigen Lotter Straße nach Westen bis zur Straße Am Kirchenkamp. Seine südliche Grenze markiert in etwa die heutige Augustenburger Straße.
Dieses Gartengebiet durchquerte ein Weg, der vom Heger Tor bis zum ehemaligen Mühlenanwesen Moskau - dem Namensgeber des Moskaubades - führte. Der Verlauf des Weges entspricht der heutigen Arndtstraße, die auf Stadtplänen mit ihrem leicht gekrümmten Verlauf aus den sonst schnurgeraden Straßen dieses Viertels heraussticht.
Auf den Aufnahmen ist links ihre Einmündung in die Martinistraße zu sehen. In den 1940er-Jahren war die Durchfahrt in die Heinrichstraße noch möglich.
Ein erster Bebauungsplan für das Wohnviertel um den Arndtplatz wurde im Jahr 1869 erstellt. Wie andere Erweiterungspläne, die in dieser Zeit für Osnabrück aufgestellt wurden, enthielt er ein Straßennetz mit möglichst regelmäßigen Blöcken für die Bebauung. Sie folgten zum Teil den bisherigen Erschließungswegen des Gartengeländes. Hauptachse dieses Viertels war die Katharinenstraße.
Die Bebauung begann 1869 und war vor dem Ersten Weltkrieg weitgehend umgesetzt. Als die Arndtstraße damals entstand, wurden gutbürgerliche Häuser für ein bis zwei Familien errichtet.
Die Baulücke, die sich in der Mitte der historischen Fotografie zeigt, wurde später geschlossen, das davor liegende Gebäude abgerissen. In dem anschließend errichteten Behelfsbau verkaufte Ende der 1950er-Jahre die Drogerie Mattern ihre Waren. Nach einigen Wechseln befindet sich hier nun eine Dönerbude.
In den ehemaligen Wohnhäusern im Hintergrund ist heute ein Teil der juristischen Fakultät der Universität untergebracht.
Autor:
Marie-Luise Braun
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