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1.
Erscheinungsdatum:
30.07.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Über
die
Düte,
ihre
Geschichte,
Verschmutzung
und
Artenvielfalt,
Artenschutz
und
das
Problem,
dass
wegen
Verbauung
viele
Fisch-
und
Aalarten
ihre
Laichplätze
nicht
erreichen
können.
Überschrift:
Lebensraum für ein Dutzend Fischarten
Zwischenüberschrift:
Die Düte ist besser als ihr Ruf, braucht aber noch mehr Schutz
Artikel:
Originaltext:
Lotte/
Georgsmarienhütte.
Noch
vor
200
Jahren
war
die
Düte
ein
Fluss
mit
unzähligen
Mäandern
und
klarem
fischreichen
Wasser,
gesäumt
von
Feuchtwiesen
und
Auwald,
Heimat
von
Groppe
(auch
Mühlkoppe
genannt)
,
Kammmolch
und
Wasseramsel.
Von
Angelika
Hitzke
-
Dann
kamen
Industrialisierung,
Siedlungsverdichtung,
Flurbereinigung,
Intensivierung
der
Landwirtschaft
und
damit
Wasserverschmutzung,
Uferbefestigungen,
Begradigungen:
Bis
zum
Bau
der
Kläranlagen
in
Georgsmarienhütte
und
Hellern
war
die
Düte
biologisch
praktisch
tot.
Und
heute?
Wir
fragten
Robert
Enders
vom
Naturschutz-
und
Fischereiverein
Wersen,
ob
und
welche
Fische
es
im
Unterlauf
zwischen
Atter
und
der
Mündung
in
die
Hase
gibt.
Enders
ist
seit
fast
30
Jahren
Gewässerwart
des
Vereins,
der
unter
anderem
auch
die
Kopfweiden
pflegt,
die
seit
1992
an
den
Ufern
gepflanzt
wurden,
den
Fischbestand
regelmäßig
prüft
und
Bachforellen
oder
Aale
an
verschiedenen
Stellen
in
den
Fluss
einsetzt.
Weil
die
zwar
eigentlich
hier
heimisch
wären,
aber
sich
nicht
mehr
in
ausreichendem
Maß
natürlich
vermehren
und
vor
allem
immer
weniger
Fische
noch
die
lange
Wanderung
flussaufwärts
schaffen.
Hindernisse
Das
hat
mehrere
Gründe,
erklärt
Enders:
Die
Forellen
brauchen
sauberen
Kies
mittlerer
Körnung,
wie
man
ihn
im
Dütebett
kaum
noch
findet,
zum
Laichen.
Wehre
und
Staustufen
erschweren
ihnen
den
Weg
zur
potenziellen
Kinderstube.
"
Nur
große,
kräftige
Fische
könnten
das
wohl
schaffen,
hier
hochzukommen"
,
sagt
der
Gewässerwart
und
zeigt
auf
die
fast
30
Zentimeter
hohe
Stufe
an
der
Tüchtermühle
in
Wersen,
über
die
das
schnell
fließende
Nass
wie
ein
kleiner
Wasserfall
strömt.
Aale
finden
nach
seinen
Worten
wegen
der
Überfischung
der
Meere
kaum
noch
ihren
Weg
von
den
Laichgründen
im
Sargasso-
Meer
nach
Europa
und
dann
von
der
Nordsee
die
Ems
und
die
Hase
hoch
bis
in
die
Düte.
Deshalb
kauft
der
Naturschutz-
und
Fischereiverein
Wersen
jedes
Jahr
neben
Bachforellen
aus
Zuchtbetrieben
auch
Glasaale.
Diese
Jungaale
kosten
800
bis
1000
Euro
pro
Kilo,
wobei
ein
Kilo
etwa
3000
Glasaale
umfasst,
erzählt
Robert
Enders.
Forellen
und
Aale
werden
jeweils
im
Herbst
in
den
Fluss
eingesetzt,
damit
sie
sich
während
der
Schonzeit
eingewöhnen
und
lernen
können,
ihr
Futter
selbst
zu
fangen.
Außerdem
werde
die
Schleimhaut
der
Fische
zum
Winter
hin
fester
und
sie
lassen
sich
besser
transportieren.
"
Wir
hoffen
natürlich,
dass
sie
sich
irgendwann
heimisch
fühlen
und
sich
auch
vermehren"
,
sagt
Enders.
Die
Bestandskontrolle
mittels
Elektrofischen,
die
"
vor
fünf,
sechs
Jahren"
zwischen
der
Dütebrücke
am
Fasanenhof
und
der
Mühle
Bohle
vorgenommen
worden
sei,
habe
allein
64
Aale
"
in
allen
Größen"
ergeben.
Jetzt,
im
Frühjahr,
habe
das
Land
NRW
bei
einer
ähnlichen
Aktion
aber
nur
noch
zwei
Aale
und
24
kleinere
Forellen
gefunden.
Das
Elektrofischen
ist
übrigens
die
effektivste
und
sanfteste
Art,
die
vorhandenen
Fische
zu
fangen,
um
sie
zu
zählen
und
zu
bestimmen.
Sie
werden
dann
anschließend
wieder
freigelassen.
R
eichlich
vorhanden
seien
in
der
Düte
dagegen
wieder
die
natürlich
hier
vorkommenden
Kleinfischarten
Mühlkoppe,
Elritze,
Bachschmerle,
Gründling
und
Steinbeißer.
"
Das
ist
natürlich
für
den
Eisvogel
ideal"
,
freut
sich
der
Fischer
und
Naturschützer.
In
der
Nähe
des
Golfplatzes
hat
er
schon
einen
solchen
"
Edelstein
der
Lüfte"
bei
der
Jagd
beobachtet,
und
"
an
der
Mühle
Bohle
brütet
er
regelmäßig
in
einer
Felswand."
Bleibt
abzuwarten,
ob
der
Eisvogel
auch
die
Nisthöhlen
annimmt,
die
ihm
die
Vereinsmitglieder
voriges
Jahr
ins
Steilufer
hinter
der
evangelischen
Kirche
gebaut
haben.
Das
Dütewasser
auf
Lotter
Gemeindegebiet
habe
die
Güteklasse
zwei
bis
drei
(kritisch
belastet)
.
Oberhalb
von
Sutt
hausen,
also
auch
in
GMHütte,
sei
es
ein
wenig
besser:
Güteklasse
zwei
(mäßig
belastet)
,
sagt
Enders.
Die
Zuflüsse
Goldbach
und
Hischebach
-
der
Wilkenbach
als
drittes
Nebenflüsschen
führt
im
Sommer
oft
sehr
wenig
Wasser
-
bringen
nach
Auskunft
des
Gewässerwartes
"
eine
sehr
gute
Wasserqualität"
in
die
Düte
ein.
In
den
Goldbach
"
steigen
sehr
viele
Forellen
auf"
;
möglicherweise
verschwinden
dorthin
etliche
der
580
Bachforellen,
die
der
Verein
letztes
Jahr
allein
auf
dem
NRW-
Abschnitt
der
Düte
eingesetzt
hat.
Insgesamt
waren
es
etwa
1200
auf
den
rund
35
Flusskilometern
von
der
Quelle
zwischen
Wellendorf
und
Bad
Iburg
bis
zur
Mündung
in
Halen.
Übrigens
gibt
es
auch
Hechte,
Barsche
und
Weißfische
wie
Rotaugen
und
Rotfedern
in
der
Düte.
Die
werden
aber
in
Form
von
Eiern,
also
Fischlaich,
oder
Larven
eingeschleppt:
"
Die
kommen
über
das
Gefieder
von
Vögeln
in
die
Düte"
,
erklärt
Robert
Enders.
Quelle
entspringt
im
Teutoburger
Wald
Die
Düte
entspringt
am
Südhang
des
Teutoburger
Waldes
bei
Bad
Iburg.
Auf
ihrem
35
Kilometer
langen
Weg
zur
Hase
in
Osnabrück
passiert
der
Fluss
Kloster
Oesede,
Oesede,
Holzhausen,
Sutthausen,
Hellern,
Atter,
Alt-
Lotte
und
Wersen.
Der
Abfluss
der
Düte
erfolgt
über
die
Hase,
von
dort
in
die
Ems
zur
Nordsee.
Damit
gehört
sie
zum
Flusssystem
Ems.
Nebenflüsse
sind
Wilkenbach,
Goldbach
und
Hischebach.
Der
Höhenunterschied
zwischen
Quelle
und
Hase-
Mündung
beträgt
147
Meter.
In
Georgsmarienhütte
verläuft
die
Düte
unterirdisch
unter
dem
Firmengelände
des
Stahlwerks.
An
der
Düte
finden
sich
noch
eine
Vielzahl
von
besonders
geschützten
Biotopen,
beispielsweise
kleinere
Stillgewässer,
naturnahe
Gewässerabschnitte,
Reste
von
Auwäldern
und
Bruchwäldern
und
Feucht-
und
Nassgrünland.
Autor:
Angelika Hitzke