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1.
Erscheinungsdatum:
23.07.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Was
die
Stadt
vor
100
Jahren
bewegte,
Gebete
gegen
verregnetes
Wetter,
schwerer
Autounfall,
schlecht
ausgestattete
Armenhäuser,
Streit
um
die
Besetzung
einer
Predigerstelle
in
der
Marienkirche,
und
ein
erfolgreiches
erstes
Jahr
des
neugebauten
Theaters.
Überschrift:
In jeder Kirche für gutes Wetter gebetet
Zwischenüberschrift:
Juli 1910: Geld für die Armenhäuser
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Juli
1910
war
ein
regenreicher
Monat.
Weil
die
Ernte
ernstlich
bedroht
war,
rief
Bischof
Dr.
Voß
alle
Menschen
in
seiner
Diözese
auf,
um
gutes
Wetter
zu
beten.
In
jeder
Pfarrkirche
und
in
jeder
Kapelle
wurden
bis
zum
Ende
der
schlechten
Witterung
samstags
für
den
gedachten
Zweck
Gottesdienste
abgehalten.
Von
Christiana
Keller
-
Ein
schwerer
Automobilunfall
ereignete
sich
am
Harderberg,
in
Höhe
der
Gastwirtschaft
Mehring.
Weil
offenbar
die
Chaussee
"
glitschig"
gewesen
war,
überschlug
sich
ein
Zweisitzer
mit
drei
Insassen.
Der
Wagen
landete
mit
laufendem
Motor
und
stark
beschädigt
auf
der
Seite.
Die
Herren
waren
herausgeschleudert
worden
und
trugen
erhebliche
Verletzungen
davon.
Ein
nahe
wohnender
Arzt
versorgte
die
Verunglückten.
Zum
dritten
Mal
innerhalb
weniger
Monate
diente
auf
diese
Weise
die
Gaststube
als
Operationsraum.
Nach
gut
zwei
Stunden
konnten
die
Männer
heimgefahren
werden.
Im
Goldfischteich
auf
dem
Gertrudenberg
fand
sich
die
Leiche
einer
Dame,
die
dort
ertrunken
war.
Die
Ermittler
vermuteten
einen
Unglücksfall.
Die
1883
gegründete
Armenanstalt
genügte
den
Anforderungen
schon
lange
nicht
mehr,
wie
ein
Referat
den
Versammelten
deutlich
machte.
Es
fehlte
an
Schlafräumen
und
besonders
an
Waschgelegenheiten
für
die
Insassen.
Für
die
vermehrt
dazugehörigen
Kinder
gab
es
kaum
Gelegenheit,
getrennt
von
den
Erwachsenen
untergebracht
zu
werden.
Armenhäuser
gab
es
an
der
Bocksmauer,
am
Vitihof,
im
Hakenhof
und
an
der
Turnerstraße.
Im
Juli
1910
wurde
beschlossen,
das
Haus
an
der
Turnerstraße,
zwischen
dem
Eisenbahndamm
und
der
Hase
für
geschätzte
65
000
Mark
umzubauen,
neu
auszustatten
und
zu
erweitern.
Das
Kollegium
nahm
den
Antrag
einstimmig
an.
In
der
Marienkirche
war
eine
Predigerstelle
zu
besetzen.
Dafür
hatten
sich
in
den
vergangenen
Monaten
elf
Anwärter
beworben
und
jeweils
eine
Probepredigt
gehalten.
Keiner
entsprach
jedoch
den
Vorstellungen
des
Kirchenvorstands.
Der
vertretende
Prediger,
mit
dem
ein
Teil
der
Gemeinde
recht
zufrieden
war,
stand
gar
nicht
auf
der
Bewerberliste.
Aus
Protest
traten
mehrere
Vorsteher
zurück,
woraufhin
das
königliche
Konsortium
in
Hannover
Neuwahlen
verfügte.
Noch
war
eine
Einigung
nicht
in
Sicht.
Man
hoffte
auf
moderate
Kräfte
in
der
neuen
Zusammensetzung
des
Kirchenvorstandes,
um
zu
einem
guten
Ende
zu
kommen.
Für
Bad
Rothenfelde
trat
im
Juli
1910
eine
neue
Polizeiverordnung
in
Kraft.
Der
Badeort
sollte
sich
nur
von
seiner
schönsten
Seite
zeigen.
Von
Mai
bis
Oktober
war
es
den
Bürgern
weder
gestattet
Wäsche
herauszuhängen,
noch
Betten
oder
Kleider
außerhalb
der
Häuser
zu
lüften.
Alles,
was
das
Aussehen
des
Ortes
"
verunzierte"
,
war
verboten,
das
betraf
auch
alle
Fuhrwagen
ohne
Plane.
Der
letzte
große
Krieg
war
bereits
40
Jahre
vergangen,
und
doch
begingen
die
Kriegervereine
die
Gedenktage
im
Juli
und
September
in
jedem
Jahr
aufs
Neue.
Auch
1910
gedachte
man
aller
Siege
des
Jahres
1870.
Patriotische
Feldpostbriefe
eines
Veteranen
wurden
veröffentlicht,
um
das
"
damalige
Denken
und
Fühlen"
in
Erinnerung
zu
rufen.
"
Sollte
es
Gottes
Wille
sein,
dass
ich
für
das
Vaterland
sterben
soll,
so
füge
ich
mich.
Ich
sterbe
dann
mit
Gott
für
König
und
Vaterland"
,
hieß
es
da.
Besondere
Aufmerksamkeit
galt
der
ersten
Rechnungslegung
des
neuen
Theaters
am
Domhof.
Die
recht
hohe
Summe
von
rund
160
000
Mark
auf
der
Kostenseite
setzte
sich
zumeist
aus
Gagen
und
Orchesterhonoraren
zusammen.
Auf
der
Einnahmenseite
standen
dagegen
Abo-
und
Eintrittsgelder
in
Höhe
von
187
000
Mark.
Für
den
erwirtschafteten
Überschuss
bestand
ein
Vertrag
zwischen
Theaterdirektor
Ulrichs
und
der
Stadt.
Ein
Teil
des
Geldes
ging
zwar
an
die
Kommune,
der
Löwenanteil
entfiel
aber
auf
den
Theaterdirektor
selbst,
der
nach
dem
ersten
Jahr
19
000
Mark
verbuchen
durfte.
Für
den
Reparatur-
und
den
Dekorationsfonds
sowie
alle
weiteren
Kosten
des
Theaters
kam
die
Stadt
auf.
In
der
Spielzeit
1909/
10
bezahlten
die
Steuerzahler
insgesamt
über
25
000
Mark
für
ihr
Theater.
In
den
Tagesblättern
wurden
im
Anschluss
an
die
Rechnungslegung
Dankbotschaften
verteilt.
Nicht
nur
dem
Direktor
des
Theaters
dankte
man
für
den
überaus
geglückten
Start,
sondern
besonders
dem
treuen
Publikum,
das
den
Musentempel
so
zahlreich
besucht
hatte.
Autor:
Christiana Keller