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1.
Erscheinungsdatum:
19.07.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Regelmäßiger
Pflanzendiebstahl
im
botanischen
Garten,
der
wegen
möglicher
Giftigkeit
und
Allergen
gefährlich
werden
kann.
Überschrift:
Der grüne Selbstbedienungsladen
Zwischenüberschrift:
Immer wieder verschwinden seltene Pflanzen aus dem Botanischen Garten
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Botanische
Garten
der
Universität
Osnabrück
ist
mit
seiner
Artenvielfalt
ein
Magnet
für
Spaziergänger
und
Pflanzenfreunde.
Doch
immer
wieder
besuchen
auch
Langfinger
den
Garten.
Es
kommt
zum
Diebstahl
von
Setzlingen
oder
ganzen
Pflanzen.
Das
ist
nicht
nur
ein
Ärgernis
für
die
Mitarbeiter.
Es
ist
unter
Umständen
sehr
gefährlich
für
die
Diebe.
Von
Nicholas
Salagaray
-
Manche
Besucher
denken
sich
nicht
viel
dabei,
wenn
sie
im
Botanischen
Garten
ein
paar
schöne
Blumen
für
die
heimische
Vase
pflücken.
Andere
wiederum
wissen
ganz
genau,
dass
sie
etwas
Verbotenes
tun,
und
schreiten
teilweise
mit
kriminellen
Absichten
zur
Tat.
Für
die
Gartenmitarbeiter
macht
das
jedoch
keinen
großen
Unterschied.
"
Es
hat
schon
seine
Gründe,
dass
keine
Pflanzen
angefasst
oder
gar
mitgenommen
werden
dürfen"
,
erklärt
Ulrich
Rösemann,
technischer
Leiter
der
Forschungseinrichtung.
"
Jeder
Organismus
reagiert
anders
auf
den
Kontakt
mit
bestimmten
Bäumen
und
Sträuchern,
und
selbst
eine
kleine
Berührung
kann
unter
Umständen
starke
Hautreizungen
oder
Allergien
hervorrufen."
Von
den
rund
7000
höheren
Pflanzen,
die
in
Osnabrück
zu
sehen
sind,
seien
bislang
nur
etwa
acht
Prozent
eingehend
untersucht
und
getestet
worden.
"
Wir
bieten
für
Interessierte
Führungen
an,
bei
denen
unter
fachmännischer
Aufsicht
Pflanzen
begutachtet
werden
dürfen."
Dass
sich
damit
aber
nicht
jeder
zufrieden
gibt,
hat
Rösemann
die
Erfahrung
gelehrt:
"
Früher
war
das
hier
ein
Selbstbedienungsladen,
mit
der
Zeit
ist
es
schon
sehr
viel
besser
geworden."
Doch
jährlich
sind
es
immer
noch
bis
zu
50
Pflanzen,
die
unerlaubt
den
Besitzer
wechseln:
"
Das
fängt
an
bei
Hobbygärtnern,
die
einfach
ihren
Garten
mit
schönen
Exemplaren
füllen
wollen,
und
endet
bei
Experten,
die
den
Botanischen
Garten
wegen
einer
bestimmten
Pflanze
aufsuchen."
Letztere
seien
natürlich
in
der
Regel
die
ärgerlicheren
Diebstähle:
"
Wenn
plötzlich
ein
seltenes
Exemplar
aus
dem
mittelamerikanischen
Urwald
fehlt,
dann
können
wir
nicht
eben
in
ein
bis
zwei
Tagen
einen
Ersatz
dafür
bekommen"
,
sagt
Rösemann.
Ein
besonders
dreister
Diebstahl
ereignete
sich
im
vergangenen
Jahr:
"
Acht
Palmenkübel
mit
jeweils
50
Liter
Volumen
wurden
entwendet,
und
nur
dank
eines
aufmerksamen
Spaziergängerpaares
konnten
wir
die
bereits
zum
Verladen
vorbereiteten
Pflanzen
zurückholen"
,
erzählt
der
technische
Leiter.
Ein
großes
Problem
seien
auch
immer
wieder
Schüler
oder
Studenten,
die
für
den
Unterricht
ein
Herbarium,
also
eine
Sammlung
getrockneter
Pflanzen,
anlegen
müssen.
"
Da
kommt
dann
ein
Schüler
auf
die
pfiffige
Idee,
alle
benötigten
Pflanzen
hier
im
Botanischen
Garten
zu
sammeln
-
und
einige
Stunden
später
haben
wir
die
ganze
Klasse
vor
Ort"
,
ärgert
sich
Rösemann.
Auf
Nachfrage
dürften
zu
wissenschaftlichen
Zwecken
Setzlinge
oder
Blätter
abgegeben
werden.
Doch
alle
anderen
Interessenten
gehen
leer
aus.
Denn
das
Rio-
Artenschutzabkommen
verbietet
es,
aus
einer
Pflanze,
die
außerhalb
ihres
Heimatlandes
gewachsen
ist,
wirtschaftlichen
Nutzen
zu
ziehen.
Das
kann
schnell
zu
Gewissenskonflikten
führen:
"
Vor
einigen
Jahren
wurde
bekannt,
dass
Ginkgo
eine
gewisse
Wirksamkeit
gegen
Krebs
aufweist.
Da
hatten
wir
plötzlich
Leute
hier
stehen,
denen
man
ihren
Gesundheitszustand
angesehen
hat
und
für
die
das
der
Griff
nach
dem
letzten
Strohhalm
war"
,
berichtet
Rösemann
Direkt
neben
dem
Heilkräutergarten
befindet
sich
der
Abschnitt
mit
den
Giftpflanzen
-
ein
durchaus
gefährlicher
Bereich,
aus
dem
ebenfalls
immer
wieder
Pflanzen
verschwinden:
"
Viele
Jugendliche
interessieren
sich
dafür,
seitdem
wir
eine
Broschüre
darüber
anbieten"
,
verrät
Kurator
Nikolai
Friesen.
Doch
die
Suche
nach
einem
kleinen,
scheinbar
harmlosen
Rausch
kann
ernsthafte
Konsequenzen
nach
sich
ziehen,
die
ein
Laie
nicht
richtig
einschätzen
kann,
warnt
der
Experte.
"
Wir
haben
hier
hochgiftige
Pflanzen.
Der
falsche
Umgang
kann
gravierende
Folgen
haben."
Bislang
seien
in
Osnabrück
aber
glücklicherweise
noch
keine
Fälle
bekannt
geworden,
bei
denen
Pflanzendiebe
mit
einer
schweren
Vergiftung
für
ihre
Tat
bezahlt
haben.
Rösemann
und
Friesen
hoffen,
dass
es
dabei
bleibt,
und
setzen
auf
eine
Null-
Toleranz-
Strategie.
Wer
im
Botanischen
Garten
einfach
zugreift,
muss
mit
Konsequenzen
rechnen
-
ganz
gleich,
ob
er
nur
ein
Sträußchen
für
seine
Liebste
pflücken
oder
sich
eine
seltene
Pflanze
für
den
eigenen
Garten
sichern
wollte.
Rösemann
kennt
da
kein
Pardon:
"
Jeder
Diebstahl
führt
zur
Anzeige."
Autor:
Nicholas Salagaray