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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Die Altstadt hat ihr Gesicht bewahrt
Zwischenüberschrift:
Blick vom Westerberg 1898 und heute: Iduna-Hochhaus ist die Ausnahme geblieben
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Silhouette der Altstadt mit den beherrschenden Türmen von St. Marien, dem Dom und dem markanten Steildach des Rathauses hat sich in den vergangenen 112 Jahren nicht gravierend verändert. Das ist einer Stadtplanung zu danken, die in den Wiederaufbau-Jahren nach dem Krieg mit Ausnahme des Iduna-Hauses am Herrenteichswall keine Hochhäuser in der historischen Innenstadt zuließ.
Von Joachim Dierks - Beim Vergleich der Ansichten fällt auf, dass 1898 außer natürlich dem Iduna-Hochhaus auch die Türme der Herz-Jesu-Kirche noch fehlen. Sie wurden erst zwei Jahre später im Stil der Neugotik errichtet. Auf der aktuellen Aufnahme sind die nach dem Krieg in schlichter Bauweise wiedererrichteten Türme zwischen Marienkirche und Rathaus auszumachen.
Der Blick vom Westerberg auf die Altstadt ist heute vom historischen Standort oberhalb der Lürmannstraße aus in dieser Form nicht mehr möglich, weil das ehemalige Bettenhochhaus der Städtischen Krankenanstalten seit 1931 im Wege steht. Stattdessen bietet sich fürs Vergleichsfoto das 7. Stockwerk des heute als " Stadthaus I" bezeichneten Behörden-Gebäudes an.
Dominikanerkirche und Klosterkaserne am linken Bildrand haben die Zeiten von ihrer äußeren Gestalt her gut überdauert. Der Gebäudekomplex geht auf das Jahr 1295 zurück, als hier das " Nottruper Kloster" gegründet wurde. Die Kirche wurde nach der Auflösung des Klosters 1803 militärisch genutzt, zuletzt als Magazin für Theaterkulissen, bevor die Stadt 1965 mit der Restaurierung begann. 1970 wurde sie als städtische Ausstellungs- und Festhalle wiedereröffnet und 1991 ihrer heutigen Bestimmung als Kunsthalle Dominikanerkirche übergeben.
Zwischen der Dominikanerkirche und der langen Dachreihe der Armenhäuser des Evangelischen Waisenhaus-Fonds an der Bocksmauer fällt auf der historischen Ansicht ein stattlicher gründerzeitlicher Bau ins Auge. Es handelt sich um die Rückfront der Altstädter Volksschule. Von 1884 bis 1944 war die Schule in diesem Gebäude am Kronprinzenwall Nr. 1 untergebracht, das etwa zwischen dem heutigen Remarque-Hotel und der Zufahrt zur Stadthaus-Tiefgarage stand. Nach dem Krieg bezog die Altstädter Volksschule vorübergehend das Stüvehaus (heute VHS), während der Altbau als Schwesternwohnheim und Verwaltungssitz der Krankenanstalten genutzt wurde.
Rechts vor der Gebäudezeile der Armenhäuser erhebt sich damals wie heute der Bucksturm aus dem 13. Jahrhundert. Er war mit 28 Metern der höchste Wachturm der mittelalterlichen Stadtbefestigung. In seiner langen Geschichte diente er auch als Gefängnis. Wohl jedes Osnabrücker Schulkind hat schon einmal schaudernd vor dem " Johanniskasten" gestanden, jenem engen Verschlag, in dem der berüchtigte Graf Johann von Hoya von 1441 bis 1448 eingesperrt war.

Autor:
Joachim Dierks


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