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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Baumsterben am Augustenburger Platz
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Man pflegt landläufig zu sagen, daß erst das Alte fallen müsse, ehe das Neue entstehen könne. Die zuständigen Stellen, für die Pflege und Ausbau der städtischen Grünanlagen verantwortlich sind, nehmen dieses geflügelte Wort besonders ernst, obgleich man es füglich eher auf den Wiederaufbausektor denn auf lebendige Bäume bezogen wissen möchte. Wie dem auch sei: Man hat seitens der verantwotlichen Stellen in diesen Tagen mit der gärtnerischen Neuanlage des Augustenburger Platzes ebenso Ernst gemacht wie mit dem Wort, daß zuerst einmal " d a s A l t e" fallen müsse . . .
Und inzwischen ist es ja auch gefallen, dieses " Alte" . . . Unsere Bilder zeigen den Zustand des A u g u s t e n b u r g e r P l a t z e s unmittelbar nach dem Bombeneinschlag einer gärtnerischen Erneuerungseligkeit, die Bäume anscheinend aus ihrem Register gestrichen und tunlichst flache Rasenflächen in allen Buchstaben groß geschrieben hat.
Das endgültige Gesicht des Augustenburger Platzes wird natürlich anders aussehen, nachdem man Kronen, Stämme und Wurzeln entfernt und alles fein säuberlich in Ordnung gebracht hat. Dann dibt es hier auf diesem Teil des Platzes Licht und Luft, und der " freie" Blick wird lediglich noch von dem Häuschen der Bedürfnisanstalt eingefangen, das seine äußere Schäbigkeit und seinen intimen Zweck bisher immer noch ein wenig hinter den Bäumen verstecken konnte. Zwar soll ein neuer Gebüschgürtel gepflanzt werden; abe bis er sich zu einem bauchbaren Vorhang entwickelt hat, werden erst einmal einige Jahre vergehen.
Man hat die alten schönen Bäume, die das Häuschen umstanden gefällt. Weiter ist man dabei, auch in den Reihen der Kastanien an der Katarinenstraße und Augustenburger Straße jeden zweiten Baum umzulegen, um " auszulichten". Warum vergreift man sich nun an diesen schönen Bäumen, die kerngesund sind, den Fenstern der umliegenden Häuser weder Licht noch Sonne nehmen und auch nicht etwa einer verkehrstechnischen Straßenverbreiterung weichen müssen? Ob man wohl bedacht hat, daß diese Bäume sicherlich 40 Jahre gebraucht haben, bis sie so groß und stattlich waren?
Es ist sicherlich anerkennungswert, wen man jetzt darangeht, den nach der Katarinenkirche zu gelegenen Teil des Augustenburger Platzes --- nachdem die in den Nachkriegsjahren aufgestellte Verkaufsbaracke entfernt worden ist --- zu einer Grünanlage umzugestalten. Wenn gesagt wird, unter dem Schatten der Bäume könne kein Rasen gedeihen, so soll man eben auf den Rasen verzichten und statt seiner Gebüsch anlegen, Bänke aufstellen, in der Mitte Sandkasten schaffen und den verbleibenden Raumteil mit rotera Kies einwalzen.
Die Kriegszerstörung, die notwendige Umgestaltungöffentlicher Plätze, neue große Bauvorhaben und nicht zuletzt die Erfüllung verkehrstechnischer Erfordernisse haben unsere Stadt so baumarm gemacht, daß es einfach nicht einzusehen ist, weshalb eine so große Zahl alter kerngesunder Bäume, die niemand im Wege standen, ohne große Nat einer die Kahlheit bevorzugenden gärtnerischen Planung geopfert werden müssen!
Autor:
ea
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