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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Den Eversburgern reicht es
Zwischenüberschrift:
Lärm, Geruch, Gesundheitsgefahren: Interessengruppe fordert besseren Schutz
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Interessengruppe " Leben in Eversburg" hat die Nase voll - voll von Gerüchen der Kläranlage, von Entsorgungsunternehmen am Hafen, voll vom Lärm der Gewerbebetriebe ringsum und von der Sorge, der Wind könnte Schadstoffe in ihre Straßen tragen. Die Bürger setzen sich zu Wehr.
Gudrun Brinkmann und Michael Clausing haben zusammen mit etwa einem Dutzend Eversburgern Oberbürgermeister Boris Pistorius eine Unterschriftenliste mit 94 Namen übereicht. Sie fordern, dass sich die Lebensbedingungen in der von Industrie und Gewerbe eingekeilten Siedlung Wippchenmoor, Eversburger Straße, Brückenstraße und Piesberger Straße nicht weiter verschlechtern
Auslöser des Protestes waren die Diskussionen um die Eisengießerei Borgelt, die 1, 5 Kilometer Luftlinie entfernt liegt, und die Pläne der Telekom, ihr direkt an Wohnhäuser grenzendes Grundstück an einen Gewerbebetreibenden zu vermarkten. Es sollte dort eine 65 Meter lange und neun Meter hohe Halle entstehen. Eine entsprechende Bauvoranfrage lag der Stadt vor, ist aber inzwischen zurückgezogen worden, wie Stadtbaurat Wolfgang Griesert sagte. Die Fläche fällt unter Paragraf 35 Baugesetzbuch: " nicht überplantes Grundstück im Innenbereich". Solange es für dieses Areal keinen gültigen Bebauungsplan gibt, sind der Stadt die Hände weitgehend gebunden. Der Grundeigentümer hat einen Anspruch darauf, die Fläche auch gewerblich nutzen zu können.
Der Stadtentwicklungsausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, für den Bereich Wippchenmoor einen Bebauungsplan aufzustellen. " Wir können damit einiges regeln, aber eben auch nicht alles", sagte Ratsherr Volker Bajus (Grüne), der zusammen mit Alice Graschtat (SPD) die Bürger im Rathaus anhörte.
Oberbürgermeister Boris Pistorius sagte, er könne die Sorgen der Eversburger " hundertprozentig verstehen". Es sei aber zu respektieren, " dass wir nicht in einem rechtsfreien Raum leben und Besitzrechte zu achten haben". Pistorius versprach, in den Sommerferien die Nachbarschaftsgemeinschaft Eversburger Straße zu besuchen und sich vor Ort die Situation erläutern zu lassen.
Wippchenmoor gehört zu den ältesten Siedlungen in Eversburg. Die ersten Bewohner waren Arbeiter des Piesberger Steinbruchs. Manche Familien wohnen in der vierten Generation in dem Dreieck von Klöcknerstraße, Piesberger Straßeund Brückenstraße. Im Laufe der Jahre sind die Gewerbebetriebe in der Nachbarschaft gewachsen und neue Unternehmen angesiedelt worden. Auch Stadtbaurat Griesert räumt eine " unglückliche Gemengelage" ein, die sich dort über Jahrzehnte entwickelt habe.
Die Interessengruppe " Leben in Eversburg" hat eine umfangreiche Bestandsaufnahme belastender Unternehmen zusammengestellt. An der Spitze der Müllentsorger Herhof: " Extreme Geruchsbildung bei Öffnen der Tore, vornehmlich in der Nacht", heißt es in der Beschwerdeliste. Als unangenehm werden auch die Kläranlage, ein weiteres Entsorgungsunternehmen am Fürstenauer Weg, der Abfallwirtschaftsbetrieb, Speditionen, die Bahnlinie und der Verkehr auf der Autobahn-Umleitungsstrecke empfunden.
Nicht Teil des Hafens
" Es reicht uns", sagte Michael Clausing bei der Übergabe der Unterschriften im Rathaus. Weitere Belastungen seien nicht akzeptabel. Die Stadt müsse die Entwicklung in diesem Stadtteil mehr zugunsten der dort lebenden Menschen steuern und für besseren Lärmschutz sorgen. Außerdem fordern die Bürger verschärfte Auflagen für lärmende und stinkende Unternehmen, regelmäßige Kontrollen, eine Anlaufstelle (auch am Wochenende) für Beschwerdeführer, die Belästigungen melden wollen.
Und: Die Interessengemeinschaft will, dass ihre Siedlung nicht länger dem Stadtteil Hafen zugeordnet wird. " Wir gehören zu Eversburg", sagt Gudrun Brinkmann.
Autor:
hin


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