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1.
Erscheinungsdatum:
25.01.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Sammelsurium
der
Geschehnisse
dieser
Region
vor
einhundert
Jahren:
ein
bekannter
Schäfer
verstarb
(er
hat
inzwischen
ein
Denkmal)
,
Handgiften-
Tag
war,
die
Versorgungswerke
waren
erweitert
worden,
die
Bahn
erforderte
noch
weitere
Taten
(Kosten)
,
vor
allem
der
Güterverkehr.
Gehälter
und
Löhne
sind
ein
Problem,
weil
sie
zu
gering
sind,
der
Kanal
muss
ausgebaut
und
gepflegt
werden,
ebenso
die
Badeanstalten.
Gehörlose
und
-
geschädigte
Kinder
erhalten
die
Schulpflicht
und
wegen
der
extrem
milden
Witterung
flogen
im
Januar
bereits
die
ersten
Maikäfer.
....
Bild
zeigt
Schäferbrunnen.
Überschrift:
Schon damals war es viel zu warm.
Zwischenüberschrift:
Im Januar 1910 erste Debatten über eine Klimaveränderung.
Artikel:
Originaltext:
„
Im
Durchschnitt
hat
sich
das
Klima
kaum
verändert"
Ein
Wetterforscher
im
Jahr
1910
OSNABRÜCK.
Mit
einem
Leichenzug
begann
das
neue
Jahr
im
Lokalteil
des
Osnabrücker
Tageblattes.
Im
88.
Lebensjahr
war
um
die
Jahreswende
der
in
Stadt
und
Land
bekannte
Schäfer
Ströker
verstorben.
Ströker
hatte
seinen
Beruf
als
Schäfer
bis
zuletzt
ausgeübt,
seine
Widerstandskraft
und
eiserne
Gesundheit
waren
sprichwörtlich
geworden.
Gewöhnlich
hatte
Schäfer
Ströker
die
Tiere
auf
den
Wiesen
im
Fledder
gehütet,
bei
Wind
und
Wetter
hielt
er
Wache.
Noch
zu
Lebzeiten
wurde
dieses
Osnabrücker
Original
zum
Vorbild
für
die
Brunnenfigur
des
„
guten
Hirten"
.
Die
Skulptur
fand
damals
ihre
Aufstellung
beim
Polizeigebäude
vor
dem
Johannistor,
später
am
Rosenplatz.
Im
Januar
1910
folgte
dem
Trauerzug
des
beliebten
Mannes
eine
große
Zahl
von
Menschen
zum
Johannisfriedhof,
wo
er
seine
letzte
Ruhe
fand.
Oberbürgermeister
Rißmüller
hielt
am
Handgiftentag
Rückschau
auf
die
vielen
1909
durchgeführten
Maßnahmen
in
der
Stadt
und
auf
all
die
Entscheidungen
der
städtischen
Kollegien.
Gas-
,
Elektrizität-
und
Wasserwerk
waren
erweitert
worden
und
bedurften
in
den
nächsten
Jahren
keinerlei
großer
Investitionen,
bilanzierte
Rißmüller.
Die
Eisenbahnverhältnisse
jedoch
führte
er
als
„
stehende
Rubrik"
auf,
hier
gab
es
noch
viel
zu
entscheiden
und
zu
tun.
Eine
Fertigstellung
der
meisten
Arbeiten
hatte
die
Eisenbahndirektion
für
den
Oktober
1910
zugesagt.
Nun
gilt
es
Geduld
zu
haben.
Die
Maßnahmen
auf
dem
zukünftigen
Giiterbahnhofsgelände
Fledder
wurden
noch
immer
durch
Grundstücksquerelen
aufgehalten.
Die
Zustände
im
Güterverkehr
waren
aber
mittlerweile
so
chaotisch,
dass
der
Ausbau
dringend
vorangetrieben
werden
sollte.
Auch
der
Ausbau
des
Stich-
Kanals
und
des
Hafens
stand
an,
seit
1908
waren
alle
Planfeststellungsverfahren
abgeschlossen.
Noch
schien
die
Koordination
der
Baumaßnahmen
schwierig,
denn
Hafen
und
Kanal
sollten
gleichzeitig
fertig
werden.
Aber
im
Januar
ruhte
die
Arbeit
an
beiden
Baustellen.
Zur
Chefsache
machte
Rißmüller
auch
die
Frage
der
Löhne
und
Gehälter,
die
zwar
im
vergangenen
Jahr
im
Bereich
des
öffentlichen
Dienstes
angepasst
worden
waren,
die
aber
für
die
Arbeiter
noch
immer
kaum
zum
Leben
ausreichten.
Die
wachsenden
Arbeitslosenzahlen
bereiteten
den
zuständigen
Stellen
zu
dem
Sorgen.
Kerner
stand
die
Krage
der
Kingemeindung
von
Schinkel
im
neuen
Jahr
an.
Damit
verbunden
waren
auch
die
Kragen
der
Anbi
ndu
ng
d
ieses
immer
noch
wachsenden
Ortes
an
die
städtische
Kanalisation,
um
die
Hase
zu
entlasten.
Der
Johannisfriedhof
musste
erweitert
werden,
verschiedene
Schulen
fragten
nach
Erweiterungs-
und
Ergänzungsbauten,
das
städtische
Badewesen
bedurfte
der
Überarbeitung,
und
die
Feuerwehr
wartete
aufdringend
fällige
Modernisierungen.
•
Nach
all
diesen
Aufzählungen
sah
der
Oberbürgermeister
davon
ab,
im
Anschluss
noch
die
Finanzlage
der
Stadt
darzulegen.
Dafür
sei
bessere
Gelegenheit
während
der
Beratung
des
Kämmereretats.
Rißmüller
schloss
mit
dem
Wunsch,
dass
sich
die
Stadt
Osnabrück
auch
im
Jahr
1910
glücklich
weiterentwickeln
möge.
Ein
Gesetzentwurf
aus
Berlin
sah
die
Schulpflicht
für
taubstumme
Kinder
vor.
Noch
bestand
keine
Einigung,
wer
dafür
die
Kosten
übernehmen
sollte,
private
Institutionen
oder
der
Staat?
Sicher
war
nur,
dass
immer
mehr
Eltern
sich
weigerten,
ihre
Kinder
in
Internate
zu
geben.
Milde
Witterung
brachte
bereits
den
ersten
Maikäfer
hervor,
den
ein
Leser
des
Osnabrücker
Tageblattes
in
die
Redaktion
brachte.
Der
kleine
Braune
wurde
in
einem
Garten
gefunden
und
war
so
gut
und
vollständig
entwickelt,
hieß
es,
wie
im
Wonnemonat
Mai.
Auch
erste
Kirschblüten
wurden
gemeldet
und
ebenfalls
im
Schaufenster
der
Zeitung
ausgestellt.
Im
Freien
standen
Haselsträucher
und
Weiden
an
günstigen
Standorten
ebenfalls
in
Blüte.
Seit
einer
Reihe
von
Jahren
versuchte
sich
eine
Gruppe
von
Unermüdlichen
mit
wachsendem
Erfolg
darin,
den
Osnabrückern
mehr
(rheinischen)
Humor
zu
vermitteln.
Im
Januar
1910
lud
der
Karnevalsverein
„
Rheinländer"
zu
einer
rauschenden
Session
im
Hotel
Germania.
Nach
den
beliebten
Büttenreden
lockte
ein
Ball
die
bunt-
bemützten
Narren.
Gegen
das
Monatsende
hatten
die
Kinder
doch
noch
Grund
zum
Jubel:
Der
Winter
kam
zurück
und
brachte
viel
Schnee
mit
sich.
„
Gedenket
der
hungernden
Vögel!
"
wurde
wieder
zur
Losung
der
frostigen
Tage.
Neben
der
Frankfurter
Straße
in
Nahne
eröffnete
eine
neue
Rodelbahn,
die
vierte
in
Osnabrück.
Natürlich
wurde
darüber
diskutiert,
warum
es
denn
kaum
Frost
und
Schnee
gäbe
im
Winter
1909/
10.
Zum
einen
gab
es
den
Hinweis
auf
den
Halley'
schen
Kometen,
der
sich
nach
Angaben
eines
Franzosen
in
direktem
Anflug
auf
die
Erde
befinde.
Zum
anderen
gab
es
Wissenschaftler,
die
auf
eine
Klimaveränderung
hinwiesen.
Das
sei
„
in
keiner
Weise
eine
Antwort
auf
die
Krage
nach
dem
Warum"
,
schrieb
der
Reporter
des
Osnabrücker
Tageblattes.
Milde
Winter
habe
es
immer
gegeben,
dieser
sei
keine
Ausnahme.
Im
Weiteren
wurden
den
geneigten
Lesern
sämtliche
milden
Winter
seit
Beginn
der
abendländischen
Geschichte
aufgezählt,
wobei
838,
844,
1172,
1186,
1716
und
1822
dabei
besonders
herausstachen.
Demgegenüber
ließen
sich
auch
die
besonders
starken
Winter
aufführen,
die
aber
insgesamt
nur
beweisen
würden,
„
dass
sich
im
Durchschnitt
das
Klima
nicht
erheblich
geändert
hat"
.
Für
1910
hieß
das
einfach:
ein
milder
Winter,
wenig
Schnee
und
viel
Regen.
Europaweit
gab
es
Erdrutsche,
Überschwemmungenund
schlechtes
Wetter.
Der
Schäferbrunnen
soll
an
den
„
guten
Hirten"
Schafer
Ströker
erinnern.
Er
starb
im
Januar
1910.
Foto:
Jörn
Martens