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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Alles hört auf ihr Kommando
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Projekt "Soziale Integration durch Mädchenfußball" macht Schülerinnen zu Trainern
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Halle tobt. Schüler jagen auf drei kleinen Spielfeldern Fußbällen hinterher. Jedes Tor wird frenetisch gefeiert. Sonja steht am Rand und balanciert einen Ball in ihren Händen. " Fußball ist super", sagt das Mädchen im Trikot des Bundesligisten Schalke 04. Sie spielt auf jeder Position gern - " außer im Tor". Doch heute hat die Achtklässlerin das Leder nicht selbst am Fuß. Sie unterrichtet Grundschüler - mit 21 Kolleginnen, die alle noch zur Schule gehen.
Fußballspiele stehen auf dem Plan der Klasse 2a. Die jungen Übungsleiterinnen von Schulen aus der Stadt haben die Übungen erklärt und feuern die Kleinen bei deren Wettkämpfen kräftig an. Drei Tage lang gestalten die 13- bis 15-Jährigen den Sportunterricht verschiedener Klassen der Franz-Hecker-Schule.
Die Jugendlichen absolvieren eine Assistentinnenausbildung als Teil des von der Uni Osnabrück koordinierten Projekts " Soziale Integration durch Mädchenfußball". Sie werden darauf vorbereitet, als Co-Trainerinnen Mädchenfußball-AGs an Schulen zu betreuen.
" Sie sollen auf den Geschmack kommen", sagt Bastian Kuhlmann. Der Leiter der Schulung an der Franz-Hecker-Schule attestiert den jungen Trainerinnen: " Erstaunlich, wie weit die Mädels schon sind. Sie wachsen mit den praktischen Aufgaben." Diese Form der Ausbildung sei entwickelt worden, weil viele fußballbegeisterte Mädchen nicht über Vereine erreicht würden: " Man muss die Mädchen an den Schulen abholen." Um Übungsleiterinnen zu rekrutieren, initiierte der Deutsche Fußball-Bund 2006 das bundesweite Projekt, so die Grund idee.
Inzwischen gibt es Ableger des Projekts auf verschiedenen Ebenen, auch in Niedersachsen. Osnabrück ist seit 2009 und wohl bis zur heimischen Frauen-WM 2011 Projektstandort. Die Initiatoren um Prof. Christian Wopp wollen Mädchen aus sozialen Brennpunkten, viele haben einen Migrationshintergrund, an den Fußball heranführen und ihnen durch Kooperationen zwischen Schulen und Clubs den Weg in den Vereinssport ebnen. Das Projekt ist gerade beim Innovationswettbewerb " 365 Orte im Land der Ideen" ausgezeichnet worden.
In der Hasestadt beteiligen sich mit der Stüveschule, Elisabeth-Siegel-Schule, Rosenplatzschule, Jellinghausschule, Heiligenwegschule, Franz-Hecker-Schule und der Grundschule Eversburg Lehranstalten mit hohem Migrantenanteil an dem wissenschaftlich begleiteten und von der Stadt geförderten Angebot.
Für die Schülerinnen werden Fußball-AGs, die Assistentinnen-Ausbildung sowie Fußballturniere und Camps angeboten. " Der Bedarf ist riesig. Wir konnten manchmal gar nicht alle Interessierten aufnehmen und mussten sie auf einen späteren Termin vertrösten. In den AGs gibt es nie sinkende Teilnehmerzahlen", erläutert die niedersächsische Projektleiterin Julika Vosgerau.
Nach aktuellem Stand der Evaluationen funktioniere die Zusammenarbeit mit den Clubs, meint Wopp. " Doch der Übergang von der Schule zum Verein gestaltet sich noch schwierig. Daran müssen wir weiter arbeiten." Geplant seien Gespräche mit Eltern, um sie von dem Beitritt zu überzeugen. Einige hätten kulturelle Bedenken.
Schalke-Fan Sonja kickt in einer Fußball-AG an ihrer Möser-Realschule. Als Neu-Assistentin ergeben sich für sie ganz neue Möglichkeiten: Die Achtklässlerin könnte jetzt die Mitschülerinnen trainieren. Einem Club ist sie bisher nicht beigetreten. " Die Mitspielerinnen wären zu alt für mich gewesen", sagt Sonja, " aber irgendwann will ich im Verein Fußball spielen."

Bildtext: Schülerinnen unterrichten Schüler: Valentina Beqiri beteiligt sich am Projekt " Soziale Integration durch Mädchenfußball" der Universität. Foto: Gert Westdörp
Autor:
hedi


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