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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Mehr jugendliche Koma-Säufer
Zwischenüberschrift:
Zahl der Krankenhausaufenthalte steigt - Alkohol-Tausch am 1. Mai
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Zahl der Alkoholvergiftungen unter Jugendlichen ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. 2009 wurden dem Caritasverband 80 Jugendliche gemeldet, die im Krankenhaus versorgt wurden. In diesem Jahr sind es bereits 29.
Nach Auskunft von Monika Schnellhammer, Leiterin der Caritas-Ambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation, müssen die Zahlen jedoch nicht automatisch einen dramatischen Anstieg des Koma-Saufens unter Jugendlichen bedeuten. Aufgrund der intensiven Aufklärungsarbeit werden nach ihrer Ansicht in jüngster Zeit stark alkoholisierte Jugendliche zum Ausnüchtern eher in eine Klinik als ins Elternhaus gebracht.
Mit dem Projekt " HaLT" (Hart am Limit) geht der Osnabrücker Caritasverband seit 2004 gegen das Kampf-Trinken vor. Dazu gehört unter anderem der Kontakt zu Minderjährigen, die mit einer Alkoholvergiftung stationär behandelt werden. Sturzbetrunkene Jugendliche aus Osnabrück und der näheren Umgebung würden zur Ausnüchterung in der Regel in die Kinderstation des Marienhospitals gebracht.
Ärzte oder Pflegekräfte setzten sich dann mit dem Caritasverband in Verbindung. " HaLT"- Mitarbeiter im Bereitschaftsdienst seien dafür ständig erreichbar. Sie nehmen dann Kontakt mit den Eltern auf, um dann den Jugendlichen entweder schon im Krankenhaus oder unmittelbar danach ein Gespräch über ihren Alkoholkonsum anzubieten. " Gut 50 Prozent der Eltern nehmen das Angebot an", sagt Schnellhammer.
Flagge zeigen will die Fachambulanz auch am kommenden 1. Mai, der für alkoholisierte Ausflügler bekannt ist. Im Nettetal bei Knollmeyers Mühle werden Mitarbeiter alkoholfreie Cocktails gegen alkoholische Getränke tauschen. Mit dem Wallenhorster Jugendpfleger Jürgen Abeln starten Sandra Hildebrand und Kristina Lindemann vom Caritas-Präventionsteam eine Getränke-Tausch-Aktion: Gegen jedes noch verschlossene alkoholische Getränk geben sie einen selbst gemixten, alkoholfreien Cocktail an Jugendliche ab. " Wir wollen damit ein Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol schaffen", sagt Sandra Kolmer vom Präventionsteam.
Alkoholvergiftungen bedeuten für die Krankenkassen erhebliche Kosten. " Die jungen Komatrinker liegen meistens zwischen ein bis zwei Tage im Krankenhaus und kosten die Krankenkassen zwischen 500 und 1600 Euro - je nach Schwere des Falls", heißt es in einer Pressemitteilung der Techniker Kankenkasse Osnabrück. Problematisch sei, dass Jugendliche die Gefahr einer Alkoholvergiftung oft unterschätzten.
Auch Monika Schnellhammer spricht von einer gewissen Unbedarftheit, wenn sich Jugendliche mit Hochprozentigem volllaufen lassen. " Wodka kostet nicht viel", und noch immer werde im Einzelhandel der Jugendschutz nicht strikt beachtet. " HaLT" biete deshalb Schulungen für die Mitarbeiter des Einzelhandels an - speziell für diejenigen, die bei Testkäufen ohne Ausweiskontrolle Alkohol an Minderjährige abgegeben haben.


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