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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Laienhafte Planung
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Was muss eigentlich noch passieren, bis endlich einmal strukturelle und - wo nötig - auch personelle Konsequenzen gezogen werden? Das Felix-Nussbaum-Haus überzieht den Ausstellungsetat für ? Verborgene Spuren? um mehr als 120 Prozent. Nicht knappe 250 000 Euro, sondern mehr als 550 000 Euro kostet die Ausstellung nun. Dass unter diesen Umständen die städtischen Rechnungsprüfer große Augen machen, ist wohl das Mindeste.
Hat denn niemand auf eine Form der Planung geschaut, die offenkundig laienhaft und völlig unzureichend war? Welches Museum sonst ? vergisst? denn bei der Planung, die Kosten für Aufsichtskräfte und für Museumsführer(- innen) zu veranschlagen? Welches Museum sonst ? vergisst? denn Marketingaufwendungen von 100 000 Euro für Werbeflächen? Wie kann denn eine Zuweisung von Mitteln durch den Rat erfolgen, wenn offensichtlich nicht einmal die banalsten Vergleichszahlen zu vorigen Ausstellungen vorgelegt wurden?
Und auf welcher Basis hat dann der Rat eine ? Nachforderung? über stolze 180 000 Euro (= 70 Prozent des ursprünglichen Etats) bewilligt? Dagegen sind Doppelzählungen von Besuchern schon fast die sprichwörtlichen Peanuts, und die Vollstreckungsankündigung gegenüber dem Sponsor wird zur Farce. Was die Sache so schlimm macht, das ist die Bedenkenlosigkeit, mit der hier öffentliches Geld in einer Art und Weise verwendet wird, die sich kein Privatmann und keine Firma so leisten würden. Wer ohne persönliches Risiko in das Haushaltssäckel der Stadt greift, das ihm auch noch dann generös aufgehalten wird, wenn eine massive Überschreitung der ursprünglichen Ansätze erfolgte, der muss schon sehr gute Gründe haben.
Was die Sache genauso schlimm macht, ist, dass sich in der Öffentlichkeit zunehmend der Eindruck festsetzt, Kulturleute könnten nur dort mit Geld umgehen, wo es fremdes Geld ist und wo Wein zum Flaschenpreis von 65, 80 Euro zu beschaffen ist.
Das ist ein Schlag ins Gesicht aller derer, die sich erfolgreich bemühen, mit begrenzten Mitteln auszukommen und öffentliches Geld angemessen einzusetzen. Die Kulturdezernentin, die persönlich keinerlei Verantwortung zu treffen scheint, ist jetzt gefordert: Konsequenzen sind unvermeidbar."
Prof. Dr. Thomas Vogtherr
Wallenhorst
Autor:
Prof. Dr. Thomas Vogtherr


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