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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Rumms, sprang sie aus den Schienen
Zwischenüberschrift:
Am 11. April 1943 entgleisten zwei Straßenbahnen auf der Möserstraße
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Linie 1 der Elektrischen pendelte von 1906 bis 1960 zwischen dem Hauptbahnhof und dem Heger Friedhof. Die Wagen fuhren auch über die Möserstraße, wo zwei von ihnen am 11. April 1943 entgleist waren.
Was damals genau abgelaufen ist - darüber ist im Zeitungsarchiv nichts zu finden. Die letzte Ausgabe des Osnabrücker Tageblatts war am 15. März 1943 erschienen, dann wurde sie unter dem Vorwand wirtschaftlicher Notwendigkeit verboten.
Zuvor hatte die National-Sozialistische Partei Deutschlands (NSDAP) moniert, dass die Zeitung keine Spur nationalsozialistischen Kämpfergeistes zeige. Zudem hatte sich Hermann Elstermann geweigert, seinen Verlag an die Partei zu veräußern oder der Beteiligung eines großen Pressekonzerns der Partei zuzustimmen.
Auf der historischen Aufnahme ist links eine freie Fläche zu sehen. Nur wenige Monate zuvor hatte hier noch das Hotel Germania gestanden. Im August 1942 war es bei einem Bombenangriff vollständig ausgebrannt.
Ursprünglich befand sich das Hotel auf der gegenüberliegenden Straßenseite, dort, wo die Sparkasse im Jahr 2007 das Möser-Carree eröffnet hatte. Nach dem Krieg war auf dem Grundstück ein Behelfsbau errichtet worden, in dem zuletzt Geschenkartikel verkauft worden waren.
1897 hatte Eduard Petersilie hier das Hotel " Drei Kronen" übernommen und es nach dem Umbau unter dem Namen " Hotel Germania" eröffnet. Nur drei Jahre später entschloss sich Petersilie zu einem Neubau auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Wo heute die Galeria Kaufhof steht, ließ er ein repräsentatives Haus errichten. In das Stammhaus zog 1903 die Osnabrücker Gewerbehalle.
Das " Germania" avancierte zu einer der ersten Adressen der Stadt. Hier traf sich die Prominenz, so auch Erich Maria Remarque, der Petersilie verfremdet in " Der schwarze Obelisk" auftreten ließ. In den 1930er-Jahren wurde das Nobelhotel Treffpunkt für Mitglieder der NSDAP und SA - es war eines der ersten Häuser der Stadt, das Juden die Tür wies.
Erst 1955 begannen die Abbrucharbeiten des zerstörten Hotels. Am 7. Juli 1955 öffnete auf seinem Grund das Kaufhaus Merkur seine Pforten. Später zog das Kaufhaus Horten ein, dem das Gebäude die charakteristische Wabenfassade zu verdanken hat, heute ist hier die Galeria Kaufhof zu finden.

Bildtext: In der Möserstraße entgleisten diese beiden Wagen der Elektrischen im April 1943. Die Fotografie hat Hellmut Radßat eingesendet.
In der Möserstraße entgleisten diese beiden Wagen der Elektrischen im April 1943. Die Fotografie hat Hellmut Radßat eingesendet.
Autor:
mlb


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