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1.
Erscheinungsdatum:
15.05.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Osnabrück
vor
100
Jahren:
Mai
1910:
Weltuntergangsstimmung
wegen
des
Halleyschen
Kometen.
Diskussion
um
Preiserhöhung
der
Stadtbahn,
diverse
Straßen-
und
Kanalarbeiten.
Überschrift:
Ein Komet, aber kein Weltuntergang
Zwischenüberschrift:
Der Mai 1910 war ein kalter Monat - Fahrgelderhöhung für die Straßenbahn
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Mai
vor
100
Jahren
war
noch
kälter
als
der
Mai
2010.
Das
frische
Grün
und
die
Baumblüten
zeigten
Frostschäden,
obwohl
die
Eisheiligen
noch
bevorstanden.
Mancher
Zeitgenosse
war
überzeugt:
Schuld
an
dem
kalten
Wetter
und
an
den
wirtschaftlichen
Schwierigkeiten
war
der
Halley?
sche
Komet.
fÜber
den
Kometen
berichteten
die
Zeitungen
seit
Wochen
immer
wieder.
Von
abergläubischen
Panikausbrüchen
in
Süddeutschland
berichtete
das
Osnabrücker
Tageblatt,
aber
auch
Wissenschaftler
kamen
zu
Wort.
Aus
der
Frankfurter
Zeitung
stammte
dazu
ein
Vers
eines
Schuljungen:
"
Wir
brauchen
nix
zu
lernen,
wir
leben
nicht
mehr
lang,
am
achtzehnten
Mai
ist
Weltuntergang.
Am
neunzehnten
Mai
ist
alles
vorbei!
"
In
Köln
herrschten
karnevalistische
Zustände,
berichteten
Reisende.
Ein
Restaurant
warb
mit
letzten
Henkersmahlzeiten,
letztem
Konzert
der
Blaskapelle
und
großem
Krach
um
Mitternacht
des
19.
Mai.
Nach
24
Uhr
hieß
es
auch
dort
"
es
hätt
noch
immer
got
gegange"
,
und
die
Musik
spielte
bis
zum
Morgen.
"
Der
für
den
19.
Mai
angesagte
Weltuntergang
ist
eingetretener
Hindernisse
halber
auf
unbestimmte
Zeit
verschoben
worden!
"
Mit
diesen
spöttischen
Zeilen
reagierte
die
Zeitung
auf
die
Unruhe
in
der
Bevölkerung
und
fügte
zwei
lange
Spalten
populär
verständlicher
Erklärungen
zum
Kometen
und
seiner
Bahn
hinzu.
Eine
Besonderheit
war,
dass
die
Bahn
der
Erde
einen
Teil
des
Kometenschweifes
kreuzte.
Vom
Westerberg
aus
war
in
der
Nacht
des
Durchzugs
aber
nichts
Besonderes
zu
erkennen.
Alle
europäischen
Sternwarten
hatten
ihre
Fernrohre
in
Stellung
gebracht,
um
atmosphärische
oder
elektromagnetische
Phänomene
zu
beobachten
und
zu
messen.
Auch
die
mutigen
nächtlichen
Ballonfahrer
konnten
nichts
Außergewöhnliches
verzeichnen.
Zur
allgemeinen
Weltuntergangsstimmung
passte
die
neue
Ausstellung
des
Dürerbundes
in
Osnabrück:
Auf
einer
Fläche
neben
dem
Museum
errichteten
heimische
Künstler
und
Steinmetze
einen
"
stillen
Friedhof"
und
stellten
für
einige
Tage
dicht
an
dicht
Grabdenkmäler
und
Stelen
auf.
Vordemberge,
Hagedorn,
Grimm
und
Rabe
zeigten
ihre
Musterstücke
auf
diese
Weise
öffentlich.
Ein
altrömischer
Bohlenweg
aus
dem
Schweger
Moor
gehörte
zu
den
neuen
Sehenswürdigkeiten
des
Museums.
Bei
den
Vorarbeiten
für
ein
Elektrizitätswerk
im
Moor
waren
die
gut
erhaltenen
antiken
Bohlen
zutage
getreten.
Zum
20.
Mai
eröffnete
die
Flussbadeanstalt
an
der
Nette
wieder
ihre
Pforten,
allerdings
war
die
Benutzung
des
Bades
nur
für
männliche
Personen
erlaubt.
Beide
Arme
und
mehrere
Rippen
brach
sich
ein
Dachdecker,
der
an
der
Klosterkaserne
die
Dachrinne
zu
reparieren
hatte.
Er
stürzte
vom
Dach
auf
einen
Schuppen
der
Kaserne,
rollte
weiter
und
fiel
dann
unsanft
auf
den
Boden.
Im
Zusammenhang
mit
einer
Erweiterung
des
Straßenbahnnetzes
wurde
in
den
städtischen
Kollegien
auch
über
eine
mögliche
Fahrgelderhöhung
diskutiert.
Mit
den
bisherigen
10
Pfennigen
konnte
ein
Fahrgast
kostendeckend
nur
drei
Kilometer
Straßenbahn
fahren,
längere
Strecken,
etwa
bis
zum
Schölerberg,
mussten
dann
teurer
werden.
Bis
zur
Fertigstellung
der
Bahnunterführung
auf
der
Iburger
Straße
im
November
sollte
die
Schölerbergstraße
befahrbar
sein.
Die
weiteren
Projekte
für
Straßenbahnlinien
außerhalb
der
Stadttore
wurden
aus
Kostengründen
vorerst
zurückgestellt.
Die
Kiwitt-
und
die
Rehmstraße
waren
die
nächsten
bewilligten
Straßenzüge,
die
ausgebaut
werden
sollten.
Nach
den
Kanalisationsarbeiten
plante
man
zuerst,
die
Fahrbahnen
mit
einer
"
Packlage"
für
Fuhrwerke
befahrbar
zu
machen,
darauf
konnte
zu
einem
späteren
Zeitpunkt
das
Kopfsteinpflaster
gelegt
werden.
Die
dafür
nötigen
je
11000
Mark
wurden
sofort
bewilligt.
Im
Baugewerbe
stritt
man
erneut
um
höhere
Löhne,
Aussperrungen
waren
in
ganz
Preußen
ausgesprochen
worden,
und
auch
die
Arbeiter
in
Osnabrück
standen
auf
der
Straße.
Noch
war
kein
Licht
am
Horizont
sichtbar,
die
Fronten
hatten
sich
verhärtet.