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1.
Erscheinungsdatum:
19.04.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Agnes-
Miegel-
Realschule
wird
zum
50-
jährigen
Schuljubiläum
in
Bertha-
von-
Suttner-
Realschule
umbenannt.
Agnes
Miegel
stand
dem
Gedankengut
der
Nationalsozialisten
nicht
gerade
fern,
so
dass
ein
solcher
Name
für
eine
Schule
ungeeignet
sein
könnte.
Bei
Bertha
von
Suttner,
Friedensnobelpreisträgerin
und
Friedensaktivisten
endete
die
Suche
nach
der
neuen
Namensgeberin.
Überschrift:
Agnes auf dem Dach und Bertha im Namen
Zwischenüberschrift:
Eine Schulumbenennung und ihre Probleme: Bertha von Suttner als neue Namenspatin
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
So
richtig
flüssig
geht
Schulleiter
Martin
Sandkämper
der
neue
Name
seines
Arbeitsplatzes
noch
nicht
über
die
Lippen.
Kein
Wunder,
denn
Bertha-
von-
Suttner-
Realschule
–
das
sind
ganze
neun
Silben,
immerhin
eine
mehr
als
bisher.
Doch
die
bisherige
Namensgeberin
seiner
Schule,
Agnes
Miegel,
hat
spätestens
am
24.
April
ausgedient.
Denn
in
einem
Atemzug
mit
dem
50-
jährigen
Schuljubiläum
feiert
die
Realschule
an
diesem
Tag
auch
die
eigene
Umbenennung
und
zieht
damit
den
Schlussstrich
unter
ein
ziemlich
langes
Kapitel
in
der
vergleichsweise
kurzen
Schulgeschichte.
Für
alle,
die
die
Diskussion
nicht
mitbekommen
haben:
Agnes
Miegel
(1879–1964)
war
eine
Schriftstellerin,
die
dem
Gedankengut
der
Nationalsozialisten
nicht
gerade
fernstand,
die
regelrechte
Lobeshymnen
auf
Adolf
Hitler
verfasste.
All
das
hielt
die
Entscheidungsträger
aber
nicht
davon
ab,
1966
die
bisherige
Mittelschule
des
Landkreises
Osnabrück
nach
der
gebürtigen
Ostpreußin
zu
benennen.
Irgendwann
in
jüngerer
Vergangenheit
setzte
sich
dann
aber
doch
die
Erkenntnis
durch,
dass
eine
solche
Namensgeberin
für
eine
Schule
–
inzwischen
in
Trägerschaft
der
Stadt
Osnabrück
–
ungeeignet
sein
könnte.
Die
Suche
nach
Ersatz
endete
bei
Bertha
von
Suttner,
einer
österreichischen
Friedensaktivisten,
unter
anderem
mit
dem
Friedensnobelpreis
ausgezeichnet
und
jetzt
auch
auf
der
Zwei-
Euro-
Münze
des
Nachbarlandes
abgebildet.
Und
damit
begann
für
Martin
Sandkämper
–
die
Initiative
zur
Umbenennung
ging
von
seiner
Schule
aus
–
die
Arbeit.
"
Man
muss
den
Namen
bekannt
machen"
,
lautet
nach
der
Entscheidung
des
Osnabrücker
Rates
für
die
neue
Namensgeberin
seine
Devise.
Ein
neuer
Briefkopf
musste
her,
ein
neues
Schullogo,
eine
neue
Internetseite.
Sandkämper
stand
vor
Problemen,
mit
denen
er
so
nicht
gerechnet
hat.
Die
Satzung
des
Fördervereins
musste
neu
aufgesetzt
werden.
Schließlich
hatte
der
sich
nach
der
alten
Namens-
geberin
benannt,
hätte
seine
Arbeit
also
unter
falschem
Namen
fortgeführt.
"
Da
hatte
ich
gar
nicht
dran
gedacht"
,
gibt
Sandkämper
rückblickend
zu.
Doch
auch
für
die
Schüler
bringt
die
Umbenennung
Probleme
mit
sich:
Wer
in
diesem
Jahr
die
Schule
mit
dem
Realschulabschluss
verlässt,
hat
sich
mit
einem
Zeugnis
bei
möglichen
Arbeitgebern
beworben,
auf
dem
noch
der
alte
Schriftzug
prangt.
Die
Abschlusszeugnisse
werden
hingegen
den
neuen
Schulnamen
tragen.
"
Wir
mussten
also
eine
Lösung
finden,
um
beide
Namen
auf
die
Zeugnisse
zu
bekommen.
Sonst
hätten
die
Arbeitgeber
gedacht,
die
Schüler
hätten
die
Schule
gewechselt."
Oder
aber
gedacht,
es
gebe
die
Realschule
gar
nicht
mehr.
Das
ist
eine
weitere
Sorge,
die
bei
Sandkämper
mitschwingt.
Wenn
sich
das
Sekretariat
mit
dem
Namen
"
Bertha-
von-
Suttner-
Realschule"
meldet,
dann
käme
am
anderen
Ende
der
Leitung
schon
einmal
die
entgeisterte
Frage,
ob
man
sich
verwählt
habe,
schließlich
habe
man
doch
die
Agnes-
Miegel-
Realschule
sprechen
wollen.
"
Es
wird
wohl
noch
ein
wenig
dauern,
bis
sich
der
neue
Name
eingeschliffen
hat"
,
vermutet
Sandkämper.
Bei
all
der
zusätzlichen
Arbeit,
die
die
Umbenennung
mit
sich
bringt,
ist
er
aber
doch
froh,
endlich
unter
neuem
Namen
unterrichten
zu
dürfen:
"
Innerlich
hatten
wir
schon
lange
keinen
Bezug
mehr
zu
Agnes
Miegel,
auch
wenn
wir
den
Namen
weiter
getragen
haben."
Das
soll
bei
Bertha
von
Suttner
anders
werden.
Passend
zum
Arbeitsschwerpunkt
der
Nobelpreisträgerin
soll
das
Thema
Frieden
an
der
Osnabrücker
Realschule
einen
breiten
Raum
einnehmen.
Projekttage
vom
5.
bis
zum
7.
Mai
sollen
zum
Beispiel
zu
diesem
Schwerpunkt
stattfinden.
Sandkämper
könnte
sich
zudem
vorstellen,
ein
verwaistes
Friedensdenkmal
aus
dem
Stadtteil
Hellern
auf
den
Schulhof
zu
holen.
Den
neuen
Namen
heißt
die
Schule
übrigens
nicht
nur
mit
einem
offiziellen
Akt
willkommen.
Am
24.
April
findet
abends
in
der
Diskothek
Alando
eine
große
Feier
–
natürlich
auch
wegen
des
50-
jährigen
Schuljubiläums
–
für
alle
jetzigen
und
ehemaligen
Schüler
und
Lehrer
der
ebenfalls
ehemaligen
Agnes-
Miegel-
Realschule
statt.
Karten
sind
vormittags
im
Sekretariat
der
Schule
(Telefon
05
41/
8
95
15)
erhältlich.
Agnes
Miegel
wird
derweil
nicht
gänzlich
in
den
Schulkeller
verbannt.
Ganz
im
Gegenteil:
Ihr
Antlitz
wird
auch
weiterhin
auf
dem
Schuldach
prangen.
Dort
ist
nämlich
eine
Fotovoltaikanlage
montiert,
in
die
das
alte
Schullogo
eingearbeitet
ist.
Und
das
ließe
sich
wohl
nicht
ohne
Weiteres
ändern,
stellt
Martin
Sandkämper
fest.
Daher
bleibt
Agnes
Miegel
der
Bertha-
von-
Suttner-
Realschule
noch
ein
wenig
länger
erhalten.
Weitere
Infos
zur
Feier
im
Internet
unter
www.bertha-
von-
suttner-
rs-
os.de
»
Bildtext:
Suche
nach
einer
neuen
Identität:
Die
frühere
Agnes-
Miegel-
Realschule
trägt
jetzt
den
Namen
Bertha
von
Suttner.
Schulleiter
Martin
Sandkämper
präsentiert
eine
österreichische
Zwei-
Euro-
Münze
mit
dem
Abbild
der
Friedenskämpferin.
Foto:
Stefanie
Hiekmann
Autor:
df