User Online: 3 |
Timeout: 00:47Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
15.04.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Das
Asphaltmischwerk
Osnabrück
(AMO)
hat
aus
wirtschaftlichen
Gründen
seine
Befeuerung
von
Erdgas
auf
Braunkohlenstaub
umgestellt.
Die
Mehrbelastung
unser
Atmosphäre
beträgt
hierdurch
jährlich
ca.
1600
Tonnen
Kohlendioxid.
Die
Betreiber
vergleichbarer
Anlagen
hätten
inzwischen
ähnliche
Umstellungen
vorgenommen.
Überschrift:
Mehr CO2 , weil Gas teurer ist als Braunkohle
Asphaltwerk stellt um: Mehr Kohlendioxid
Zwischenüberschrift:
Asphaltmischwerk am Piesberg hat seine Befeuerung umgestellt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Das
Asphaltmischwerk
Osnabrück
(AMO)
hat
seine
Feuerung
von
Erdgas
auf
Braunkohlenstaub
umgestellt.
Aus
wirtschaftlichen
Gründen,
wie
die
Geschäftsleitung
betont.
Braunkohle
soll
um
etwa
ein
Drittel
billiger
sein.
Allerdings
ist
der
CO2
-
Ausstoß
auch
deutlich
höher.
20
Jahre
lang
gehörte
das
Asphaltwerk
am
Süberweg
zu
den
klimafreundlichsten
Anlagen
seiner
Art,
weil
die
Brenner
mit
dem
CO2
-
ärmeren
Erdgas
betrieben
wurden.
Unbemerkt
von
der
Öffentlichkeit,
hat
AMO
den
Betrieb
am
Fuße
des
Piesbergs
auf
den
neuen
Brennstoff
umgerüstet.
Ein
Schritt,
zu
dem
sich
auch
die
meisten
Betreiber
vergleichbarer
Anlagen
entschieden
haben,
als
die
Energiepreise
in
den
vergangenen
Jahren
immer
weiter
nach
oben
kletterten.
In
der
Mischanlage
werden
die
Splitte
für
den
Straßenbau
auf
140
Grad
erhitzt.
"
Wir
brauchen
viel
thermische
Energie"
,
sagt
AMO-
Geschäftsführer
Rolf
Schneider.
Ziel
der
Umstellung
sei
es
gewesen,
die
Wirtschaftlichkeit
zu
erhöhen.
Seit
2007
werde
mit
dem
preiswerteren
Braunkohlenstaub
gefeuert,
allerdings
nicht
ausschließlich.
1600
Tonnen
CO2
mehr
Schneider
will
sich
nicht
in
die
Karten
blicken
lassen,
wenn
es
um
Jahresabsatz
und
Energieverbrauch
geht.
Den
zusätzlichen
CO2
-
Ausstoß
beziffert
er
mit
1600
Tonnen
pro
Jahr.
Zum
Vergleich:
Die
alten
Windräder
auf
dem
Piesberg
haben
mit
ihrer
Stromproduktion
jährlich
zu
einer
CO2
-
Entlastung
von
3200
Tonnen
beigetragen,
die
neuen
sollen
es
sogar
auf
11
850
Tonnen
bringen.
Vom
Staatlichen
Gewerbeaufsichtsamt
Osnabrück
wurde
die
Umstellung
auf
Braunkohlenstaub
anstandslos
genehmigt,
weil
die
Anlage
dem
Bundesimmissionsschutzgesetz
entspricht
und
die
Grenzwerte
der
TA
Luft
einhält.
"
Wir
müssen
genehmigen"
,
sagt
Behördenleiterin
Gesche
Saathoff-
Schiche,
"
CO2
ist
in
keiner
Weise
Prüfkriterium"
.
Für
ein
solches
Genehmigungsverfahren
ist
heute
keine
Öffentlichkeitsbeteiligung
mehr
vorgesehen.
Das
war
anders,
als
die
Industrieanlage
1985
am
Süberweg
geplant
wurde
–
schon
damals
war
Braunkohlenstaub
als
Brennstoff
vorgesehen.
Es
gab
massive
Proteste,
weil
Bewohner
der
nördlichen
Stadtteile
eine
Verschlechterung
der
Luftqualität
befürchteten.
Über
Kohlendioxid
und
Treibhauseffekt
wurde
vor
25
Jahren
zwar
noch
nicht
diskutiert,
Schadstoffe
wie
Schwefeldioxid
oder
Stickoxide
wurden
aber
als
konkrete
Gesundheitsgefährdung
angesehen.
Aufruhr
vor
25
Jahren
Die
Eingaben
aufgebrachter
Bürger
brachten
den
Rat
dazu,
der
geplanten
Indus-
trieanlage
das
Einvernehmen
zu
verweigern.
Am
Ende
gab
AMO
nach
und
ließ
die
Braunkohlenbefeuerung
fallen.
Um
in
guter
Nachbarschaft
zu
leben,
ließ
sich
das
Unternehmen
schließlich
auf
das
umweltfreundlichere,
aber
teurere
Erdgas
ein.
Als
die
Preise
für
Öl
und
Gas
im
vergangenen
Jahrzehnt
immer
neue
Rekorde
knackten,
stellte
auch
AMO
die
Weichen
für
den
preiswerteren
Brennstoff.
Geschäftsführer
Rolf
Schneider
sieht
darin
keinen
Grund
zur
Aufregung:
"
Das
ist
bei
modernen
Asphaltmischwerken
Stand
der
Technik"
,
sagt
er,
deutschlandweit
werde
inzwischen
jede
neue
Anlage
mit
Braunkohlenbefeuerung
geplant.
Stabile
Kohlepreise
Zugleich
rüsten
die
Betreiber
immer
mehr
alte
Anlagen
um.
Die
Rheinbraun
Brennstoff
GmbH
(RBB)
weist
darauf
hin,
dass
die
Investitionen
für
Silo,
Dosieranlage
und
Brenner
nur
bei
etwa
250
000
Euro
lägen.
Damit
amortisiere
sich
die
Umstellung
meist
schon
nach
zwei
bis
drei
Jahren.
Während
die
Preisentwicklung
bei
Öl
und
Gas
vom
Weltmarkt
und
von
politischen
Unwägbarkeiten
beeinflusst
werde,
könnten
Braunkohle-
Abnehmer
mit
stabilen
Preisen
kalkulieren.
Bildttext:
Baumaterial
für
die
Straßen
der
Region
liefert
das
Asphaltmischwerk
Osnabrück.
Befeuert
wird
es
jetzt
mit
Braunkohle.
Foto:
AMO
Hier
läuft
etwas
schief
Die
Prüfer
der
Staatlichen
Gewerbeaufsicht
konnten
gar
nicht
anders,
als
die
Umstellung
von
Gas
auf
Braunkohle
im
Asphaltmischwerk
zu
genehmigen.
Rechtlich
ist
es
nicht
zu
beanstanden,
wenn
sich
ein
Betrieb
entschließt,
den
billigeren
Brennstoff
zu
verfeuern.
Schließlich
machen
es
die
anderen
genauso.
Und
niemand
will
ins
wirtschaftliche
Hintertreffen
geraten.
Aber
wenn
jeder
Einzelne
in
diesem
Prozess
die
Entscheidung
als
richtig
und
unabwendbar
betrachtet,
offenbart
der
Blick
aufs
Ganze
eine
gravierende
Fehlentwicklung.
Was
wir
brauchen,
sind
Verfahren,
die
nicht
mehr,
sondern
weniger
CO2
freisetzen.
Wenn
eine
ganze
Branche
den
Rückwärtsgang
einlegt,
ist
das
fatal.
Hier
helfen
nur
präzise
Vorgaben
aus
der
Politik,
etwa
die
Einbeziehung
der
Asphaltmischwerke
in
den
Emissionshandel.
Das
Beispiel
aus
Osnabrück
zeigt
zudem
auf,
dass
der
vom
Land
propagierte
Bürokratieabbau
auch
zum
Abbau
der
Bürgerbeteiligung
geführt
hat.
Das
ist
wirtschaftsfreundlich,
schadet
aber
der
Demokratie.
Asphaltwerk
stellt
um:
Mehr
Kohlendioxid
Osnabrück.
Das
Asphaltmischwerk
Osnabrück
hat
seine
Feuerung
von
Erdgas
auf
Braunkohlenstaub
umgestellt.
Dadurch
wurden
jährlich
etwa
1600
Tonnen
mehr
Kohlendioxid
in
die
Luft
geblasen.
Die
2007
vorgenommene
Umstellung
begründet
die
Firmenleitung
mit
den
in
der
Vergangenheit
ständig
gestiegenen
Kosten
für
Gas
und
Öl.
Auch
die
meisten
Betreiber
vergleichbarer
Anlagen
hätten
inzwischen
umgestellt,
um
die
Wirtschaftlichkeit
zu
erhöhen.
Bei
der
Planung
der
Industrieanlage
1985
war
ebenfalls
Braunkohlenstaub
vorgesehen
worden.
Damals
hatten
jedoch
Eingaben
aufgebrachter
Anlieger
den
Rat
dazu
bewogen,
die
Zusage
zu
verweigern.
Deshalb
stieg
das
Unternehmen
auf
das
umweltfreundlichere,
aber
teurere
Erdgas
um.
Damit
war
das
Werk
lange
eines
der
klimafreundlichsten
seiner
Art.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert
Themenlisten:
T.04.20.5. Auswahl - Massnahmen, Projekte « T.04.20. Projekt Klimastadt 2017- Klimageschichte -allgemein
T.04.20. Projekt Klimastadt 2017- Klimageschichte-weitere-wichtige-Artikel