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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Fruchtbar – und furchtbar gefährlich?
Zwischenüberschrift:
Mäuse haben sich drastisch vermehrt
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrücker LAnd. Als der Winter kalt und lang war und der Schnee nicht schmelzen wollte, taten die Feldmäuse etwas zutiefst Menschliches: Sie zogen sich zurück in ihre Bauten und gaben sich voll und ganz der Nähe ihrer Partner hin. Weil sie aber anders als der Mensch keine Verhütungsmittel kennen, vermehrten sich die Nager rapide und sind mancherorts zur regelrechten Plage geworden.
Unter der lange anhaltenden, vor Fressfeinden schützenden Schneedecke hätten sich die Feldmäuse " ungestört in einem nicht erwarteten Ausmaß vermehrt", stellte das Landvolk Niedersachsen in Hannover bei einer Umfrage unter seinen Mitgliedern fest. Vor allem Raps scheine ihnen besonders gut zu schmecken, doch auch im Getreide seien Fraßschäden festzustellen vielfach sei deshalb eine Bekämpfung sinnvoll und notwendig. Neben dem Gebiet zwischen Weser und Elbe, der Gegend um Nordhorn und dem Raum Hannover sei auch das Osnabrücker Land stark betroffen.
Von dort kam allerdings sogleich Entwarnung. " Die Lage ist hier sicher nicht dramatisch", urteilte der Vorsitzende des Osnabrücker Kreisverbandes des Landvolks, Albert Schulte to Brinke, auf Nachfrage unserer Zeitung. Allerdings gebe es beim Aufkommen der Feldmaus starke regionale Unterschiede, wie der Iburger Landwirt erläutert. In den überwiegend festen Böden am Südhang des Teutoburger Waldes sei sie aber relativ selten, deshalb unternehme er nichts gegen die Mäuse. Ohnehin, das weiß auch der Landesverband des Landvolks, hat sich das Problem mancherorts bereits mehr oder weniger von selbst gelöst: Durch den starken Regen seien die Mäuse, die ihre Nester etwa 50 Zentimeter unter der Erde bauen, vielerorts schlichtweg ertrunken.
Deshalb bereitet eine andere Mäuseart den Fachleuten im Landkreis derzeit größere Sorgen: Auch die Rötelmaus war im Winter nicht untätig, und da sie im vergangenen Herbst zudem auf ein ungewöhnlich reiches Nahrungsangebot zurückgreifen konnte, hat auch sie sich drastisch vermehrt. Weil die Rötelmaus das Hantavirus überträgt, ist damit zugleich die Ansteckungsgefahr für den Menschen gestiegen: " Aus dem Landkreis liegen in diesem Jahr bereits zehn Meldungen von Hantavirus-Infektionen vor", sagt Peter Tenhaken vom Gesundheitsdienst für Stadt und Landkreis Osnabrück. Das seien so viele wie sonst im gleichen Zeitraum in ganz Niedersachsen. Alle Fälle seien aber glimpflich verlaufen wenngleich es in einigen Fällen durchaus zu den bei Hantavirus-Infektionen gefürchteten Nierenkomplikationen gekommen sei.
Den Rötelmäusen dürfte das ohnehin egal sein: Sie erkranken grundsätzlich nicht an dem Virus.

Bildtext: Niedliche Nager: Diese Feldmaus kümmert sich um ihren Nachwuchs. Ebenso wie die Rötelmäuse konnten sich die Feldmäuse im Winter weitgehend ungestört vermehren. Foto: dpa

Die Nager und das Hantavirus
Das Hantavirus ist ein weltweit verbreiteter Erreger, der unter anderem Fieber, starke Kopfschmerzen und Nierenentzündungen mit Nierenversagen hervorrufen kann. Die ersten Symptome ähneln denen einer Grippe. Verbreitet wird das Virus durch Nagetiere, in Deutschland vor allem die Rötelmaus. Die Träger selbst erkranken nicht an den Viren, scheiden sie aber über Kot, Urin und Speichel aus. Menschen nehmen den Erreger in der Regel mit der Atemluft auf. Deshalb sollten Schuppen, Dachböden, Keller oder Terrassen feucht gereinigt werden, um keinen Staub aufzuwirbeln. Die in Europa vorkommende Puumala-Variante des Hantavirus ist nicht ganz so gefährlich wie ihre mitunter tödlichen anderen vier Stämme.
Autor:
cbi


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