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1.
Erscheinungsdatum:
11.02.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Das
Gutscheinsystem
für
Asylbewerber
wird
auch
von
der
Stadt
Osnabrück
in
Frage
gestellt,
wie
Udo
Kunze
(Geschäftsführung,
AGOS)
erklärte.
Anlass
zur
Kritik
gaben
die
wiederholten
Beobachtungen,
wie
Asylbewerber
ihre
Lebensmittelgutscheine
durch
das
Entleeren
der
zuvor
gekauften
Mineralwasserflaschen
in
Bargeld
verwandeln.19
Cent
kostet
1,
5
Liter
Wasser
und
steht
im
Verhältnis
zu
25
Cent
Pfandgeld.
Ein
Wertverlust
von
43
Prozent
wird
hingenommen.
Überschrift:
Ausgießen, das bringt Bargeld
Zwischenüberschrift:
Wertgutscheine vor dem Supermarkt verflüssigt
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Empörung
erntete
ein
Mann,
der
vor
dem
Aldi-
Markt
am
Petersburger
Wall
hektoliterweise
Mineralwasser
auf
den
Boden
goss.
Einen
ganzen
Einkaufswagen
voller
Sixpacks
hatte
er
mit
Wertgutscheinen
bezahlt.
Er
wollte
gar
nicht
seinen
Durst
löschen,
sondern
lediglich
das
Pfandgeld
kassieren.
Eine
Praxis,
die
Kassiererinnen
häufiger
beobachten.
"
Das
sind
meine
Steuergelder!
",
entrüstete
sich
eine
Frau,
die
beobachtete,
wie
der
40
bis
45
Jahre
alte
Mann
die
Kunststoffflaschen
auf
dem
Parkplatz
ausleerte.
Abgesehen
davon,
dass
sich
auf
der
Stelle
Glatteis
bildete,
ärgerte
sich
die
Augenzeuginüber
die
Unverfrorenheit,
so
mit
staatlichen
Zuwendungen
umzugehen.
Auch
andere
Kunden
blieben
stehen
und
machten
ihrem
Unmut
Luft.
Die
Passantin
fasste
sich
ein
Herz
und
sprach
den
Mann
auf
sein
Verhalten
an.
Sie
musste
sich
eine
grobe
Beleidigung
anhören.
19
Cent
kostet
eine
Plastikflasche
mit
1,
5
Litern
Mineralwasser
bei
Aldi,
zuzüglich
25
Cent
Pfand.
Wer
mit
Gutschein
bezahlt
und
das
Wasser
vergießt,
nimmt
einen
Wertverlust
von
43
Prozent
in
Kauf.
Mitarbeiter
des
Discounters
berichten,
dass
auch
andere
Kunden
recht
großzügig
mit
den
ihnen
überlassenen
Gutscheinen
umgingen.
Weil
nur
Ware,
aber
kein
Wechselgeld
ausgegeben
werden
dürfe,
verzichteten
manche
lieber
auf
zwei
oder
drei
Euro,
als
sich
die
Mühe
zu
machen,
nach
dem
passenden
Gegenwert
zu
suchen.
"
Wenn
der
Mensch
Geld
braucht,
kommt
er
auf
die
abstrusesten
Ideen"
,
sagt
Udo
Kunze,
der
Leiter
des
Fachbereichs
Soziales
und
Gesundheit.
Er
hält
nicht
viel
davon,
Wertgutscheine
auszustellen.
Aber
das
Land
Niedersachsen
will
es
so.
Wertgutscheine
erhalten
Asylbewerber
während
der
ersten
vier
Jahre.
Das
sind
in
Osnabrück
derzeit
89
Personen,
wie
Kunze
vorrechnet.
Nach
dem
Asylbewerberleis-
tungsgesetz
stehen
einer
Person
ohne
Anhang
monatlich
225
Euro
für
den
Lebensunterhalt
zu,
von
denen
40
Euro
als
Taschengeld
ausgezahlt
werden.
Den
Rest
gibt
es
in
Form
von
Gutscheinen.
Aber
nicht
alle
Geschäfte
lösen
sie
ein.
"
Wir
sind
auch
als
Stadt
Osnabrück
der
Auffassung,
dass
das
Gutscheinsystem
abgeschafft
werden
muss"
,
sagt
Udo
Kunze.
Die
Probleme
seien
seit
vielen
Jahren
bekannt,
und
der
ohnehin
fragwürdige
Nutzen
werde
durch
den
höheren
Verwaltungsaufwand
noch
geschmälert.
Andere
Bundesländer
hätten
einen
Weg
gefunden,
Bargeld
auszuzahlen.
Für
Andreas
Neuhoff
vom
Verein
Exil
-
Osnabrücker
Zentrum
für
Flüchtlinge
-
ist
die
niedersächsische
Gutscheinpraxis
der
Stein
des
Anstoßes,
nicht
das
Verhalten
eines
Asylbewerbers,
der
Lebensmittel
vernichtet,
um
an
Bargeld
zu
kommen.
Es
gebe
Situationen,
in
denen
man
ohne
Geld
nicht
weiterkomme,
sagt
Andreas
Neuhoff,
zum
Beispiel,
wenn
ein
Rechtsanwalt
seine
Leistungen
von
einem
Vorschuss
abhängig
mache.
Mit
40
Euro
Taschengeld
sei
da
nichts
zu
machen.
Neuhoff
weist
darauf
hin,
dass
es
bis
vor
einigen
Jahren
Einkaufspartnerschaften
gegeben
habe,
um
Flüchtlingen
zu
Bargeld
zu
verhelfen.
Derzeit
hätten
sich
solche
Initiativen
aber
mehr
oder
weniger
totgelaufen.
Den
Betroffenen
werde
das
Leben
schon
dadurch
schwer
gemacht,
dass
viele
Geschäfte
in
Osnabrück
die
Einkaufsgutscheine
nicht
akzeptierten.
Oftmals
bleibe
ihnen
nichts
anderes
übrig,
als
die
Gutscheine
auf
unkonventionelle
Weise
zu
verflüssigen.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert