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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
"Rennstrecke" statt Tempo 30
Zwischenüberschrift:
Anlieger sauer auf die Stadt: Beschwerden über Raser abgebügelt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Seit mehr als zwei Jahren empfindet Ferdinand Leuthold, dass aus der Straße vor seiner Haustür eine Renn- und Ausweichstrecke geworden ist. Und das, obwohl der Freiheitsweg im Stadtteil Widukindland als Tempo-30-Zone und Anliegerstraße ausgewiesen ist.
Die Lärmbelästigung durch die aus seiner Sicht zu schnell fahrenden Autos sei gestiegen, das Sicherheitsempfinden dagegen gefallen. Das meint Leuthold, der sich bereits mit mehreren Schreiben an Polizei und Stadt gewandt hat.
Von Verwaltungsseite entschied man deshalb, Messungen am Freiheitsweg vorzunehmen. Das Ergebnis: Während einer Woche sprachen die ermittelten Werte für ein " einer Tempo-30-Zone völlig angemessenes Geschwindigkeitsniveau". Auch die Zahl der Pkw deute nicht darauf hin, dass " hier häufig Schleichverkehr stattfinden". Deshalb sei es nicht nötig, " Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung zu ergreifen".
Leuthold zweifelt die ermittelten Werte jedoch an. " Messgeräte und - wagen waren für die Autofahrer sofort zu erkennen. Ich habe bemerkt, dass die Fahrzeuge sofort abgebremst wurden." Er schlägt nun vor: Nochmalige Messung, diesmal aber solle das Radargerät " unsichtbar" aufgestellt werden gerne auch auf seinem Grundstück. Oder er miete ein Messinstrument auf eigene Rechnung an und stelle die dann ermittelten Daten der Stadt zur Verfügung.
Die würde man nur dann akzeptieren, wenn sie stark von den eigenen Ergebnissen abweichen würden, antwortete ihm die Verwaltung. Und auch dann nehme die Stadt wieder eigene Messungen vor, teilte man Leuthold im Bürgerforum mit. Denn nur eigene Erhebungen würden " die Realität neutral widerspiegeln", heißt es in einem anderen Schreiben. Diese Werte seien die Grundlage, auf der die Stadt über erforderliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung nachdenke immer auch mit Blick auf " den Vergleich zur Gesamtstadt und verfügbare Haushaltsmittel".
Leuthold nimmt nun an: Die klamme Kassenlage der Stadt sei der wahre Grund, warum am Freiheitsweg keine verkehrsberuhigenden Einbauten errichtet würden, die zur Geschwindigkeitsreduzierung führten. " Noch nicht mal die verwitterten Hinweise auf der Straße werden doch aufgefrischt." Vorübergehend parkte er mit dem eigenen Auto so weit auf der Straße, dass der Engpass verkehrsberuhigend wirkte. Für diese Ein-Mann-sieht-Rot-Aktion bekam er es dann selbst mit den Ordnungshütern zu tun. Außerdem hat er Kontakt aufgenommen mit Anliegern der Großen Schulstraße in Hellern und der Redekerstraße am Sonnenhügel. Auch die fühlen sich von Polizei und Stadt abgebügelt.
Man könne das Ganze nicht nachvollziehen, meint Franz Schürings, Leiter des städtischen Fachbereichs Städtebau. Die Untersuchungen seien mit hohem Aufwand unternommen worden, so der Leiter des Fachbereichs Städtebau. " Es ist den Anliegergemeinschaften nicht immer leicht zu vermitteln, dass nur die objektive Sachlage darüber entscheidet, wo der größte Handlungsbedarf besteht."
Bildtext: Sein persönliches Verkehrsberuhigungsprojekt kam bei den Ordnungshütern nicht gut an. Ferdinand Leuthold muss im Freiheitsweg wieder dichter am Bordstein parken. Foto: Stefan Buchholz
Autor:
Stefan Buchholz


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