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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Vor einer Auflösung der Förderschule?
Zwischenüberschrift:
Thema Inklusions-Pädagogik
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Zum Austausch über die Inklusion eine Form der Förderpädagogik hatte der Arbeitskreis Kultus der CDU/ FDP-Landtagsfraktion eingeladen. Unter der Leitung von Anette Meyer zu Strohen, CDU, diskutierte der Arbeitskreis mit Vertretern der Förderschulen Osnabrücks und dem Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte.
Nicht aussondern, sondern einbeziehen: Befürworter der inklusiven Pädagogik fordern eine Schule, die alle Bildungs- und Erziehungsbedürfnisse von Schülern mit und ohne Behinderung berücksichtigt. Einer solchen Pädagogik hat sich Deutschland im März 2007 verpflichtet, als die Konvention der Vereinten Nationen (UN) zum Schutz und zur Förderung der Rechte behinderter Menschen unterzeichnet wurde. Verabschiedet worden war sie im Dezember 2006 von der Generalversammlung der UN.
Bei der Verwirklichung der Konvention sind nun die Landesregierungen gefragt. Bei den Landtagsfraktionen von CDU und FDP soll nach der Sommerpause intensiv zu dem Thema beraten werden. Zur Vorbereitung sucht Anette Meyer zu Strohen, CDU-Landtagsmitglied, den Rat von Experten aus der Praxis, aus den Förderschulen und dem Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte (BZ).
Diese stimmen der Einführung der Inklusion grundsätzlich zu, eine Abschaffung der Förderschulen halten sie jedoch nicht für möglich. " Es wird immer Sonderangebote geben müssen", sagt Hanno Middeke, der Leiter der Herman-Nohl-Schule mit dem Förderschwerpunkt Emotionale-soziale Entwicklung. Es hätten die anderen Schulformen gar nicht die Kapazitäten, die Aufgaben der Förderschulen zu meistern. Die Pluralität der Förderorte sei notwendig, betonen auch die anderen Teilnehmer der Diskussion.
Als Beispiel nennt Middeke " unbeschulbare Kinder", eine Gruppe, die sich weiter vergrößere. Christoph Plickert, der Leiter des LBZ, sagt dazu: " Hörgeschädigte brauchen eine Wurzel, eine Starthilfe für die Teilhabe an unserer Gesellschaft." Es sei " hanebüchen" anzunehmen, dass moderne Technik hörgeschädigten Kindern helfe, am Unterricht einer Regelschule teilzunehmen. Hier verstehen sich Förderschulen als Durchgangsstation, die Schüler auf dem Weg in eine Regelschule begleiten oder mit Mobilen Diensten dabei unterstützen, künftig eine solche Regelschule zu besuchen.
Um eine gute Zusammenarbeit der Schulformen zu ermöglichen, benennen die Pädagogen verschiedene Probleme: So sei es beispielsweise schwierig, Kooperationsklassen an Gymnasien zu finden, wie Annette Geiger, Leiterin der Montessori-Schule, darlegt. Die Klassen seien zu groß, gleichzeitig könnten die Gymnasien keine kleineren Klassen anbieten, weil sie bereits Wartelisten für Regelschüler hätten. Zudem gibt es Probleme bei der Anrechnung geleisteter Stunden, was den Lehrern und den Leitern der Förderschulen zum Nachteil gereiche.
Als Grundvoraussetzung für die Inklusion sei wichtig, das Thema stärker in dasöffentliche Bewusstsein zu bringen und so die Akzeptanz zu fördern. Und Inklusion müsse bei der Ausbildung der Lehrer vermittelt werden. Zu berücksichtigen sei darüber hinaus, dass die Schulen behindertengerecht ausgestattet sein müssen, um der Inklusion Rechnung zu tragen.
Autor:
Marie-Luise Braun


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