User Online: 2 |
Timeout: 16:35Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
30.01.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
zum
Stand
der
Haushaltsberatungen.
Überschrift:
Stadt verkauft die Straßenlaternen
Zwischenüberschrift:
Zum Stand der Haushaltsberatungen – Zähes Ringen um jeden Euro
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Stadt
verkauft
die
Straßenbeleuchtung
an
die
Stadtwerke
und
verbucht
fünf
Millionen
Euro
als
Gewinn.
Das
erscheint
wie
ein
Lichtblick
in
der
finanziellen
Düsternis.
In
Wahrheit
ist
es
ein
Kunstgriff,
um
die
Zahlen
künstlich
aufzuhellen.
Zum
Stand
der
Haushaltsberatungen
hier
eine
Zwischenbilanz.
Von
Wilfried
Hinrichs
Osnabrück.
Es
gibt
durchaus
sachliche
Gründe
für
den
Verkauf
der
Straßenlaternen.
Die
Stadtwerke
pflegen
und
warten
die
Beleuchtung
und
liefern
den
Strom.
Außerdem
wird
erwartet,
dass
sie
das
Licht
wirtschaftlicher
leuchten
lassen
als
ein
städtischer
Verwaltungsapparat.
Mit
5,
1
Millionen
steht
die
Straßenbeleuchtung
in
der
Eröffnungsbilanz
der
Stadt
als
Anlagevermögen.
Zehn
Millionen
zahlen
die
Stadtwerke,
sodass
die
Stadt
4,
9
Millionen
als
außerordentlichen
Gewinn
verbuchen
kann.
Die
Zahl
ist
in
der
Außenwirkung
wichtig.
Denn
erklärtes
Ziel
von
Rat
und
Verwaltung
war
es,
das
Defizit
in
diesem
Jahr
von
56
Millionen
um
mindestens
zehn
Millionen
zu
reduzieren.
Die
Verwaltung
drehte
jeden
Stein
um
und
kratzte
rund
fünf
Millionen
Euro
zusammen.
Der
Verkauf
der
Straßenlaternen
verdoppelt
jetzt
auf
einen
Schlag
die
Konsolidierungssumme,
und
die
Zehn-
Millionen-
Zielmarke
ist
erreicht.
Aber
der
Haushalt
ist
damit
nicht
gerettet.
Stand
der
Finanzen:
Es
wird
immer
schlimmer.
Das
Wachstumsbeschleunigungsgesetz
und
die
Abrechnung
des
Vorjahres
verschärfen
die
Lage.
Die
von
der
Bundesregierung
beschlossene
Steuerentlastungen
sind
in
der
Etatplanung
der
Stadt
noch
nicht
einkalkuliert,
weil
die
Berechnungsgrundlagen
fehlen.
Finanzchef
Baier
geht
davon
aus,
dass
mindestens
eine
Million
Euro
an
Einnahmen
fehlen
werden.
Beim
Abrechnen
des
Vorjahres
ist
Bedenkliches
zu-
tage
getreten:
Die
Wirtschaftskrise
schlägt
schlimmer
zu
als
gedacht.
Die
Gewerbesteuer
bleibt
mit
61,
4
Millionen
um
20
Millionen
unter
den
Erwartungen.
Ursprünglich
hatte
die
Stadt
mit
einem
Gesamtdefizit
von
fünf
Millionen
für
2009
gerechnet.
Inzwischen
geht
die
Finanzverwaltung
von
mindestens
20
Millionen,
wahrscheinlich
sogar
25
Millionen
aus,
die
zum
Bezahlen
der
laufenden
Ausgaben
für
Personal,
Miete
oder
Bleistifte
fehlten.
Im
angebrochenen
Jahr
fehlen
dafür
56
Millionen
Euro.
Mit
den
Miesen
der
Vorjahre
wird
die
Stadt
Ende
2010
ihr
Girokonto
mit
160
Millionen
Euro
überzogen
haben.
Bis
2012
summiert
sich
das
Minus
auf
250
Millionen
–
wenn
die
Stadt
nicht
umsteuert
oder
die
Wirtschaft
plötzlich
steile
Wachstumskurven
zeichnet.
Um
die
Investitionen
zu
finanzieren
(etwa
für
das
Konjunkturpaket
II)
,
macht
die
Stadt
14,
5
Millionen
Euro
neue
Schulden.
Stand
der
Konsolidierung:
Die
Kultur
schreit
auf.
Die
von
der
Verwaltung
vorgeschlagenen
Kürzungen
in
der
freien
Kulturszene
bilden
zwar
nur
einen
Bruchteil
des
gesamten
Konsolidierungspaketes,
beherrschen
aber
die
öffentliche
Debatte.
Nach
Angaben
der
Finanzverwaltung
machen
die
Kürzungen
bei
freien
Trägern
acht
Prozent
der
gesamten
Konsolidierungssumme
aus.
92
Prozent
werden
der
Kernverwaltung
zugeordnet.
Die
fünf
Millionen,
die
die
Verwaltung
zusammengekratzt
hat,
setzen
sich
so
zusammen:
53
Prozent
weniger
Sachaufwendungen,
fünf
Prozent
weniger
Personalkosten
und
42
Prozent
durch
höhere
Steuern
und
Gebühren.
Stand
der
Meinungsbildung:
Die
Bildung
schonen.
Die
Marschrichtung
von
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius,
Ausgaben
für
die
Bildung
nicht
zu
senken,
tragen
alle
Fraktionen
im
Grundsatz
mit.
Am
deutlichsten
hat
sich
dazu
bisher
die
SPD
geäußert.
Die
Partei
will
die
Kita-
Gebühren
nicht
antasten
und
die
Stadtteilbibliotheken
erhalten.
Der
SPD-
Ortsverein
Wüste
hat
sich
neulich
mit
der
Forderung
zu
Wort
gemeldet,
den
Theaterzuschuss
um
ein
Prozent
(100
000
Euro)
zu
kürzen.
Eine
Forderung,
die
nichtüberall
in
der
SPD
auf
Gegenliebe
stößt.
Fraglich
ist,
inwieweit
die
Fraktion
der
Parteilinie
folgen
will
und
kann.
Nils
Peters,
finanzpolitischer
Sprecher
der
Fraktion,
sagt:
"
Wir
stehen
auf
der
Parteilinie,
müssen
aber
schauen,
was
davon
bei
den
Verhandlungen
durchsetzbar
ist."
Die
Grünen
streiten
für
die
freie
Kulturszene
und
legten
sich
mit
dem
Theaterintendanten
an.
Als
Michael
Hagedorn
laut
über
einen
Sparbeitrag
des
Theaters
nachdachte,
fuhr
ihm
Intendant
Holger
Schultze
über
den
Mund.
Die
CDU
schwingt
sich
derweil
auf
zur
Retterin
des
Theaters.
Fritz
Brickwedde
warnt
in
einer
ausführlichen
Pressemitteilung
SPD
und
Grüne
"
eindringlich"
davor,
den
städtischen
Theaterzuschuss
von
knapp
zehn
Millionen
Euro
zu
kappen.
Das
hätte
eine
Kürzung
des
Landeszuschusses
zur
Folge,
was
Grünen-
Sprecher
Hagedorn
wiederum
bezweifelt.
Dieser
Mechanismus
sei
"
nicht
zwingend"
.
Der
Vertrag
zwischen
Stadt
und
Land
über
den
festen
Landesbeitrag
von
4,
584
Millionen€
läuft
Ende
nächsten
Jahres
aus.
Die
Stadt
müsse
erreichen,
dass
das
Land
diese
Summe
erhöhe,
um
Tarifsteigerungen
aufzufangen,
erklärte
Brickwedde.
"
Wer
glaubt,
dass
Niedersachsen
seinen
Zuschuss
erhöht,
wenn
die
Stadt
als
Träger
des
Theaters
seine
Mittel
reduziert,
befindet
sich
außerhalb
der
politischen
Realität"
,
warnt
der
CDU-
Fraktionsvorsitzende.
Die
Liberalen
hatten
mit
ihrer
Forderung
nach
Personalabbau
in
der
Verwaltung
einen
großen
Aufschlag,
der
ihnen
viel
Kritik
eingetragen
hat.
Thomas
Thiele
präzisierte
jetzt:
Es
gehe
darum,
Änderungskündigungen
zu
ermöglichen,
um
einer
Zusammenarbeit
mit
dem
Landkreis
den
Weg
zu
ebnen.
"
Wir
wollen
keine
Leute
rausschmeißen"
,
sagte
Thiele.
Stand
der
Verhandlungen:
Fast
alles
ist
offen.
Am
Freitag,
5.
Februar,
sitzen
die
Fraktionsspitzen
zur
abschließenden
Runde
zusammen.
Nichts
soll
vorher
nach
außen
dringen,
denn
zur
Verhandlung
steht:
alles.
Das
ganze
Haushaltspaket.
Enthalten
sind
die
großen
Brocken
wie
der
Theaterzuschuss,
eine
Erhöhung
der
Grundsteuer
B,
der
Schülerverkehr,
die
Kita-
Beiträge,
die
zweite
Stelle
im
Gleichstellungsbüro,
die
Kürzungen
bei
freien
Kulturträgern,
die
Schließung
der
Stadtteilbibliotheken,
die
Kulturförderabgabe
(Bettensteuer)
.
Bei
den
Gebühren
für
Kindertagesstätten
deutet
sich
eine
Einigung
an,
die
die
Eltern
schont.
Die
Geschwisterkinder
sollen
offenbar
weiterhin
gebührenfrei
bleiben.
Eine
allgemeine
Gebührenerhöhung
steht
aber
weiter
zur
Diskussion.
Korrigiert
hat
sich
die
Verwaltung
beim
Zuschuss
für
den
Domchor.
Die
18
000
Euro,
die
die
Verwaltung
irrtümlich
als
jährlichen
Reisekostenzuschuss
verbucht
hatte
und
streichen
wollte,
dienen
in
Wahrheit
der
Finanzierung
einer
Assistentenstelle.
Der
Zuschuss
bleibt
unangetastet.
Bildtext:
Die
Stadtwerke
pflegen
die
Straßenbeleuchtung
und
liefern
den
Strom.
Bald
sind
sie
auch
Eigentümerin.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Wilfried Hinrichs