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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Mädchenviertel für arme Familien
Zwischenüberschrift:
Magdalenenstraße hat ihr einheitliches Bild verloren
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Ansichtskarte aus den 1920er-Jahren zeigt den Abschnitt der Magdalenenstraße zwischen der Sutthauser und der Brinkstraße. Damals schrieb sich die Magdalenenstraße noch mit einem Bindestrich. Das ist allerdings nicht das Einzige, was sich hier im Laufe der Jahre verändert hat.
Trügen die heute hochgewachsenen Bäume des Friedrich-Lehmann-Platzes Laub, ließe sich die Häuserreihe an der Magdalenenstraße nur erahnen. Zurzeit ist es jedoch möglich, eben jene Ansicht festzuhalten, die der Fotograf Anfang der Zwanzigerjahre von diesem Straßenzug eingefangen hat.
Damals waren die Mietshäuser gerade erst gebaut worden. Sie gehören zu den rund 100 Häusern, die der Gemeinnützige Bauverein zwischen der Sutthauser und der Brinkstraße für einkommensschwache Familien errichten ließ. 1901 hatte der Verein das Gelände erworben, und bis 1919 entstanden die Mietshäuser an der Magdalenen-, Martha-, Herminen-, Klara- und Brinkstraße sowie an der Weidnerstraße.
Die Weidnerstraße ist nach Superintendent Balduin Weidner benannt, der 1894 den Bauverein gegründet hatte. Die Magdalenen- sowie die benachbarte Martha-, Herminen- und die Klarastraße haben ihren Namen den Frauen der Geschäftsführer des Gemeinnützigen Vereins zu verdanken. Sie bilden das sogenannte Mädchenviertel am Kalkhügel.
Die beiden Aufnahmen zeigen im Vordergrund die Brinkstraße, ganz links das Haus Magdalenenstraße 24, und am rechten Bildrand ist das Eckhaus Magdalenenstraße 2 zu sehen.
Die auf der Postkarte noch deutlich zu erkennende Einheitlichkeit der Häuserreihe ist längst verloren gegangen. Von dem mittleren, durch Größe und Torbogen hervorgehobenen Gebäude gingen ursprünglich zwei spiegelgleiche Achsen aus.
Verschiedene bauliche Maßnahmen haben inzwischen die frühere Geschlossenheit des Komplexes aufgelöst. Heute haben die Häuser unter anderem individuelle Fassadenfarben und Fenster.
In den Geschäftsräumen des linken Eckgebäudes war zu jener Zeit, als die Postkarte entstand, August Beckers Zigarrenhandlung eingerichtet. Heute befindet sich statt eines Ladenlokals eine Wohnung im Erdgeschoss des Gebäudes.
Die baumumsäumte Grünfläche in dem Dreieck zwischen Magdalenen-, Brink- und Sutthauser Straße gab es damals schon. Die seinerzeit frisch gepflanzten Bäumchen haben inzwischen eine stattliche Höhe erreicht. Heute lädt der Friedrich-Lehmann-Platz, benannt nach dem Osnabrücker Baurat, mit einer großen Rasenfläche, Parkbänken und einem Spielplatz zum Verweilen ein.
Bildtext: Der gemeinnützige Bauverein ließ vor 80 Jahren an der Magdalenenstraße Häuser für einkommensschwache Familien errichten. Die Ansichtskarte aus den 1920er-Jahren stammt aus der Sammlung von Helmut Riecken.

Heute haben die Häuser individuelle Fassadenfarben und Fenster. Foto: Michael Hehmann
Autor:
Birte Hoffmann


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