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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Tofu aus Osnabrück ist möglich
Zwischenüberschrift:
Fachhochschule stellt ertragreiches Projekt zum regionalen Soja-Anbau vor
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die mit dem Klimawandel verbundenen Probleme sind in aller Munde. Höhere Temperaturen und geringere Niederschläge können aber auch positiv genutzt werden. Zum Beispiel zum Anbau der Sojabohne. Der kommt nämlich die Veränderung der klimatischen Verhältnisse sehr entgegen. Auch wenn ihr " Nachdurst" während der Blütezeit zusätzliche Bewässerung erfordert.
Dass auch in der Osnabrücker Region Sojaanbau möglich ist, zeigt jetzt ein zukunftsweisendes Forschungsprojekt der Fachhochschule. Auf dem ökologischen Versuchsbetrieb Waldhof wurden im April vergangenen Jahres sechs unterschiedliche Sojasorten ausgesät, die im Juli dann erste Früchte trugen. Geerntet wurde Ende Oktober.
Besonders bei den frühreifen Sprösslingen konnte " eine hohe Qualität und ein starker Ertrag" erzielt werden, wie Professor Dieter Trautz betont, der das Projekt geleitet hat. Deshalb werde die FH auch bei den Folgeuntersuchungen den Schwerpunkt auf den Ausbau frühreifer Sorten mit höherer Kältetoleranz legen und bei der Züchtung auf eine " größere Klimaresistenz und eine frühere Abreife" hinwirken.
Bislang ist Deutschland noch ausschließlich auf den Import von Soja angewiesen, insbesondere aus den drei Hauptanbauländern USA, Brasilien und Argentinien. Das erzeugt nicht nur hohe Transport- und Umweltkosten, sondern auch einen " Nährstoffüberfluss und einen entsprechenden Nährstoffmangel in den Produktionsländern", wie Trautz betont. Zudem sei der Großteil des Import-Sojas " gentechnisch verändert".
Soja wird nicht nur als Tierfuttermittel verwendet, sondern auch zur Zubereitung von beispielsweise Tofu, Milch, Käse, Nüssen und Mehl. Als Alternative zu Fleisch oder zu tierischen Milchprodukten für Allergiker und Vegetarier erfreut er sich zunehmender Beliebtheit. Eine ausreichende Nachfrage von der lebensmittelproduzierenden Seite ist also gegeben. Ein Grund mehr, in die regionale Produktion von Speisesoja zu investieren.
Ertragsvorteile wie beim Mais seien zwar noch nicht absehbar, aber " eine gezielte und erfolgreiche Vermarktung im lokalen Umfeld" hält Kaufmann Peter Schulz, Leiter des Vertriebsgebiets Firmenkunden der Oldenburgischen Landesbank, für möglich. Und auch Trautz sieht heimisches Soja in Zukunft weniger als Massen- denn als alternatives " Nischenprodukt für ökologischen Landbau und genfreie Lebensmittel aus der Region für die Region". Öko-Betriebe aus dem Umland zeigten bereits " großes Interesse".
Der Osnabrücker Soja-Erstversuch darf als gelungen betrachtet werden. Wenn es dieses Jahr wieder so gut funktioniert, ist der Anbau ausbaufähig. Ansonsten müsse eben " noch ein drittes Versuchsjahr drangehängt werden", so Trautz. Aber wie auch immer: Die Möglichkeit, dass es in nicht allzu ferner Zukunft heißt: " Tofu produziert im Osnabrücker Land", ist nicht unrealistisch. Dank Klimawandel.
Information:
Beim 6. Weser-Ems-Gespräch der OLB-Stiftung werden am Donnerstag,
25. Februar, noch weitere
Initiativen zur " Zukunft im Klimawandel" und den
damit verbundenen
" Chancen für die Wirtschaft im Nordwesten am Beispiel der Ernährungswirtschaft" diskutiert.

Bildtext: Die Saat geht auf: Projektleiter Dieter Trautz (links), Peter Schulz sowie die Projektmitarbeiterinnen Bianka Hüsing und Ulrike Schliephake präsentieren ihre Feld-Forschungsergebnisse. Foto: Elvira Parton
Autor:
mali


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