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1.
Erscheinungsdatum:
27.01.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ein
Bericht
über
die
Sicherung
des
Überlebens
der
Tiere
im
Winter.
Überschrift:
Nichts wie weg oder lieber hiergeblieben?
Zwischenüberschrift:
Wie Tiere ihr Überleben im Winter sichern – Von Kälteflucht bis beharrliche Standorttreue
Artikel:
Originaltext:
Bramsche.
Stadt
und
Land
sind
derzeit
in
zauberhaftes
Weiß
gehüllt.
Ein
Spaziergang
durch
Bramsche
ist
jetzt
die
reinste
Freude.
Der
Wintereinzug
passend
zur
Ferienzeit
entzückt
die
Jugend
und
verführt
zu
vielerlei
Aktivitäten
mit
Schlitten
und
Skiern.
Des
einen
Freud
ist
aber
nun
mal
des
anderen
Leid.
Der
frei
lebenden
Tierwelt
wird
in
diesen
Tagen
sehr
viel
abverlangt.
Von
Rolf
Hammerschmidt
Bramsche.
Beim
Spazierengehen
können
wir
beobachten,
welche
Anpassungen
die
Chance
für
ein
Überleben
erbringen.
Da
sind
erst
einmal
die
sogenannten
Kältefluchtzügler,
Vögel,
die
nördlich
und
östlich
von
uns
ausgehalten
haben,
so
lange
ausreichend
Futter
für
sie
erreichbar
war.
Seit
jedoch
der
Neuschnee
auf
einen
vereisten
Boden
fiel,
gab
es
für
viele
nur
noch
das
"
Weg-
weg"
,
und
so
drängen
seit
der
Silvesternacht
tagelang
in
den
Morgen-
und
Nachmittagsstunden
Tausende
von
Saatgänsen
nach
Westen.
Wer
Zeuge
wird,
schaut
verwundert
zum
Himmel.
Ein
gigantisches
Geschehen
spielt
sich
da
ab,
bei
Schneefall
niedrig
über
unsere
Köpfe
hinweg,
die
Vögel
verstummen
nicht.
Sehr
bald
zeigt
sich,
dass
es
nicht
nur
Saatgänse
sind,
Ohr
und
Auge
der
Beobachter
nehmen
auch
Trupps
von
Kranichen,
Ringeltauben
und
Wacholderdrosseln,
auch
einzelne
Bekassinen
und
Waldwasserläufer,
selbst
einen
Flug
Feldlerchen,
wahr.
Wo
mögen
sie
alle
zuvor
gesteckt
haben?
Ein
besonderer
Reiz
steckt
aber
in
den
kleineren
Wahrnehmungen
beim
Spaziergang.
Vögel,
die
wir
normalerweise
als
Weichfresser
bezeichnen
und
die
sich
zur
Brutzeit
kaum
vegetarisch
ernähren,
müssen
ihren
Brennstoffhaushalt
umstellen,
und
sie
tun
das
mit
Bravour.
Amseln
und
Rotdrosseln
suchen
nach
Beeren,
von
denen
insbesondere
die
vom
Efeu,
Feuerdorn,
Ilex
oder
Cotoneaster
genommen
werden.
Natürlich
nahmen
sie
lieber
die
letzten
Äpfel,
die
beim
einsetzenden
Schneefall
noch
an
Bäumen
hingen.
Viel
zu
schnell
waren
sie
verzehrt,
zeitgleich
mit
den
verbliebenen
Früchten
der
kultivierten
Vogelkirsche.
Einen
großen
Gefallen
können
wir
allen
Drosseln
bereiten,
wenn
wir
an
einer
Futterstelle
im
Garten
oder
auf
dem
Komposthaufen
aussortierte
Äpfel
oder
auch
deren
Schalen
anbieten.
Die
im
Schnee
hinterlassenen
Trittsiegel
verraten
uns
dann
auch,
dass
neben
Drosseln
auch
Dohlen
und
Elstern
hier
nach
Futter
gesucht
haben.
Die
Rotbuchen
in
unseren
Breiten
hatten
ein
sehr
gutes
Fruchtjahr.
An
Weg-
und
Waldrändern
lagen
Bucheckern
zuhauf
im
Falllaub.
Finken,
die
als
Wintergäste
zu
uns
kommen,
ließen
nicht
lange
auf
sich
warten.
Inzwischen
haben
sie
etwas
mehr
Mühe,
an
der
Schneekante
die
Früchte
zu
finden.
Die
Kreuzschnäbel
aus
Nordeuropa
sind
inzwischen
wieder
bei
uns
und
fliegen
auch
die
Nadelbäume
in
den
Gärten
der
Stadt
an,
um
die
Zapfen
mit
dem
speziellen
Werkzeug,
ihrem
Kreuzschnabel,
nach
den
verborgenen
Samen
zu
öffnen.
Dem
suchenden
Eichelhäher
meint
man
anzusehen,
dass
er
vergessen
hat,
wo
er
im
Herbst
die
vielen
Eicheln,
aber
auch
Bucheckern
versteckt
hat.
Jetzt,
in
den
Zeiten
der
Not,
wird
er
sie
ganz
bestimmt
nicht
alle
wiederfinden
und
so
wieder
seinen
Beitrag
leisten,
dass
unsere
Eichen
nicht
aussterben.
Im
dicht
verschneiten
Strauchwerk
hüpft
ein
roter
Federball,
kein
bisschen
scheu.
Immer
wieder
fliegt
das
Rotkehlchen
die
wie
im
Partnerlook
leuchtenden
Schneeballfrüchte
an
und
versucht,
einen
gefrorenen
Happen
zu
lösen.
Durch
das
Gezerre
fällt
Schnee
von
den
Zweigen
und
hüllt
den
Vogel
in
eine
kleine
Wolke.
Noch
lieber
nehmen
Rotkehlchen
die
trockenen
Früchte
vom
Pfaffenhütchen.
Da
leuchtet
es
noch
gleich
zweimal
rot.
Ein
Gimpel-
Männchen
versucht
sein
Glück,
findet
zwar
keine
vertrockneten
Brombeerfrüchte,
dafür
aber
noch
Hagebutten,
und
es
gibt
auch
schon
wieder
Knospen
an
Obstbäumen,
die
das
Wintermenü
abrunden.
Der
Hase-
und
Hechtsee
haben
eine
geschlossene
Eisdecke,
auch
auf
dem
Alfsee
treiben
große
Eisschollen.
Dadurch
ist
natürlich
für
die
zugewanderten
tauchenden
Vögel
der
Zugang
zur
Futterquelle
stark
verschlossen.
Sie
unternehmen
einen
kleineren
Fluchtzug
zu
eisfreien
Gewässern
und
können
jetzt
auf
der
Hase
im
Zentrum
zwischen
dem
Krankenhaus
und
dem
Penter
Weg
angetroffen
werden,
sowohl
einzelne
Gänsesäger
und
Schellenten
als
auch
Zwergsäger
neben
einigen
Zwergtauchern.
Eine
kleine
Eiskante
stört
sie
nicht,
so
lange
Kleinfisch
und
Mollusken
erreichbar
sind.
Irgendwie
fällt
auf,
dass
einzelne
Graureiher
verteilt
an
See-
und
Grabenufern
im
Schnee
stehend
verharren.
Die
kleineren
Seen
sind
vollends
erstarrt
und
Gräben
häufig
nur
noch
unter
Brücken
etwas
eisfrei.
Warum
fliegen
sie
nicht
fort
und
machen
auch
einen
Kältefluchtzug?
Wir
können
nur
vermuten,
dass
sie
mit
einer
enormen
Standorttreue
versehen
sind,
die
einen
rechtzeitigen
Abflug
verhindert.
Reiher
zählen
zu
den
Vogelfamilien,
die
im
Winter
die
häufigsten
Ausfälle
haben
können.
Nicht
viel
anders
ergeht
es
auch
den
farbenprächtigen
Eisvögeln,
die
nach
einem
Tauchgang
unter
Eiskanten
am
Ufer
verenden.
Die
Zahl
ihrer
Brutpaare
bei
uns
hatte
sich
gerade
wieder
erholt.
Warum
bleiben
sie
zu
lange
im
Winter
bei
uns?
Ein
Spaziergang
durch
das
winterliche
Bramsche
beschert
uns
natürlich
auch
Kontakt
zu
einzelnen
Säugetieren.
Am
Waldrand
treffen
wir
auf
die
Spur
eines
Marders
oder
sehen
vielleicht
das
"
Gelbkehlchen"
selbst,
während
ein
Eichhörnchen
die
Szenerie
mit
Sicherheitsabstand
verfolgt,
ständig
auf
der
Hut,
um
nicht
seinem
ärgsten
Feind
in
den
Fang
zu
geraten.
Interessant
wird
es
für
den
wandernden
Beobachter
noch
einmal
am
Haseufer
beim
Krankenhaus.
Hinauf
führt
eine
Spur,
die
kleine
Schwimmhäute
zwischen
den
Zehen
und
die
Schleifspur
eines
Schwanzes
zeigt.
Dort
sind
seit
geraumer
Zeit
Nutrias
zu
Hause
und
verraten
sich
jetzt
auch,
ohne
dass
sie
gesehen
werden.
Bildtext:
Seltene
Begegnung:
Am
Waldrand
wurde
dieser
Marder
angetroffen.
Höchst
aufmerksam
beobachtet
dieses
Eichhörnchen
seinen
ärgsten
Feind,
den
Marder
(Foto
oben)
.
Das
Wintermenü
dieses
Gimpel-
Männchens
besteht
derzeit
aus
Hagebutten
und
Knospen
an
Obstbäumen.
Wintergäste:
Berg-
und
Buchfinken
haben
mittlerweile
mehr
Mühe,
Bucheckern
zu
finden.
Wie
ein
roter
Federball
hüpft
das
Rotkehlchen
durchs
verschneite
Strauchwerk.
Die
Beeren
des
Feuerdorn
sind
derzeit
gefragt
bei
Vögeln,
die
ihren
Brennstoffhaushalt
auf
vegetarisch
umstellen.
Wo
hat
er
bloß
im
Herbst
die
ganzen
Eicheln
und
Bucheckern
versteckt?
Alle
findet
der
Eichelhäher
bestimmt
nicht
wieder.
Wer
ist
da
gelaufen?
Am
Haseufer
am
Krankenhaus
wird
die
Spur
eines
Nutrias
sichtbar.
Gut
zu
erkennen
sind
die
Abdrücke
der
Schwimmhäute
und
die
Schleifspur
des
Schwanzes.
Auf
der
Suche
nach
Beeren
ist
dieses
Amselweibchen,
das
sich
in
der
Brutzeit
sonst
eher
nicht
vegetarisch
ernährt.
Seine
Standorttreue
verhindert
vermutlich
den
rechtzeitigen
Abflug:
Der
Graureiher
verharrt
derzeit
an
den
Ufern
von
Seen
und
Gräben.
Die
Vogelart
hat
im
Winter
große
Ausfälle.
Fotos:
R.
Hammerschmidt
Autor:
Rolf Hammerschmidt